• 24.01.2021
      12:15 Uhr
      corona nachgehakt Wie schaffen es finanziell schwache Familien durch den Lockdown? | phoenix
       

      Simone Fleischmann, stellv. Vorsitzende des Verbandes für Bildung und Erziehung, stellt sich den Fragen von Julia Grimm.

      Sonntag, 24.01.21
      12:15 - 12:30 Uhr (15 Min.)
      15 Min.
      Stereo

      Simone Fleischmann, stellv. Vorsitzende des Verbandes für Bildung und Erziehung, stellt sich den Fragen von Julia Grimm.

       

      Stab und Besetzung

      Moderation Julia Grimm

      Der Lockdown ist eine große Herausforderung für Schülerinnen und Schüler, die nicht jedes Kind gleich gut meistert. Kinder die nicht selbstständig Lernen können, die besondere Unterstützung brauchen, aber auch Kinder aus finanziell schwachen Familien hätten große Probleme, so Fleischmann. Ursache für die Probleme sei nicht allein die fehlende Ausstattung mit elektronischen Geräten, sondern auch enge Wohnungen, psychische Erkrankungen der Eltern und häusliche Gewalt.

      Laut Fleischmann fehle den Kindern vor allem der persönliche Kontakt und die Begegnung mit Lehrern und Mitschülern. "Diese Kinder fallen nicht nur durch das digitale Netz sondern auch durch das soziale Netz", so Fleischmann. "Schule ist mehr als Mathe, Deutsch und Englisch." Kinder brauchen nicht nur den Unterricht, sondern auch den Lehrer als Menschen, der sie ermutigt und unterstützt, erklärt Fleischmann weiter.

      Fleischmann fordert, dass ein enges Netz von Jugendsozialarbeitern und Schulpsychologen die Familien unterstützen soll. Und wenn man die Familien nicht digital und nicht telefonisch erreicht, dann müsse es auch möglich sein, die Kinder im persönlichen Kontakt zu erreichen, denn sonst fallen sie durch das Netz, so Fleischmann. Von der Politik fordert sie zudem finanzielle Unterstützung. Lehrer allein könnten die Probleme nicht lösen.

      Es ist kein normales Schuljahr, also kann es auch kein normales Zeugnis geben, sagt Fleischmann. Gleichzeitig spricht sie sich dagegen aus, das Sitzenbleiben in diesem Schuljahr auszusetzten. Denn wenn Kinder mitgezogen würden, die ganz große Lücken haben, dann werden diese Probleme im nächsten Schuljahr nicht weniger, sondern bleiben, so Fleischmann.

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