• 11.05.2020
      02:00 Uhr
      Als Zigaretten das Überleben sicherten Schwarzmarkt in Norddeutschland 1945 | phoenix
       

      Millionen Deutsche haben die entbehrungsreiche Nachkriegszeit erlebt. In jeder Stadt blühte der Schwarzmarkt. Denn für viele war der illegale Warentausch lebensnotwendig. Zu Tausenden tauschten Städter, Ausgebombte und Flüchtlinge bei den Bauern auf dem Land ihr Hab und Gut gegen etwas Butter, Milch oder Kartoffeln. Der Film erzählt die Geschichte der Hungerjahre und ihrer Menschen nach dem Zweiten Weltkrieg.

      Nacht von Sonntag auf Montag, 11.05.20
      02:00 - 02:45 Uhr (45 Min.)
      45 Min.
      VPS 01:30
      Stereo

      Millionen Deutsche haben die entbehrungsreiche Nachkriegszeit erlebt. In jeder Stadt blühte der Schwarzmarkt. Denn für viele war der illegale Warentausch lebensnotwendig. Zu Tausenden tauschten Städter, Ausgebombte und Flüchtlinge bei den Bauern auf dem Land ihr Hab und Gut gegen etwas Butter, Milch oder Kartoffeln. Der Film erzählt die Geschichte der Hungerjahre und ihrer Menschen nach dem Zweiten Weltkrieg.

       

      "Alle gingen auf den Schwarzmarkt. Das war die Mitte der Gesellschaft, die da tätig war." Dieter Tasch aus Hannover hat den schwarzen Handel in der Nachkriegszeit erlebt. Er war einer von Millionen, die in den Jahren 1945 bis 1948 versuchten, mit dem heimlichen Warentausch über die Runden zu kommen.

      In jeder norddeutschen Stadt blühte nach dem Krieg der Schwarzmarkt. Denn für viele war der illegale Warentausch lebensnotwendig. Die Lebensmittel waren knapp, die Produktion von Nahrungsmitteln lag am Boden. Und das wenige, was es gab, war rationiert. Vor allem die Menschen in den Städten hungerten. Alles was sie entbehren konnten, versuchten sie gegen etwas Essbares zu tauschen. An Bahnhöfen und Plätzen trafen sie sich zum Tausch, immer auf der Hut vor der Polizei und der britischen Besatzungsmacht, die den illegalen Handel unterbinden wollte.

      Zu Tausenden gingen und fuhren Städter, Ausgebombte und Flüchtlinge aufs Land, um bei den Bauern ihr Hab und Gut gegen etwas Butter, Milch oder Kartoffeln einzutauschen. Vor allem Norddeutschland mit seiner großen Landwirtschaft war bei den Hamsterern beliebt. Von weit her, etwa aus dem Ruhrgebiet, kamen die hungernden Menschen in Scharen für etwas Brot und Wurst nach Ostfriesland oder Schleswig-Holstein. Dass Hamstern ebenso verboten war wie der Schwarzmarkttausch, hielt sie nicht auf. "Not kennt kein Gebot. Jeder sah, dass er was kriegte", berichtet Elfriede Lottmann aus Norden über die "Ruhrpottler" in Ostfriesland.

      Der Film von Heinrich Billstein erzählt die Geschichte der Hungerjahre nach dem Zweiten Weltkrieg. Mit dem Schwarzmarkthandel und Hamsterfahrten versuchten sie, ihre Not zu lindern und zu bewältigen. Dabei lässt die Dokumentation vor allem Zeitzeugen zu Wort kommen: Menschen aus Ostfriesland, Hannover und Kiel erinnern sich, wie sie den schweren Alltag bewältigt haben. Ein ehemaliger Polizist aus Braunschweig etwa berichtet über seinen Einsatz gegen Schwarzhändler und den alltäglichen Kohlendiebstahl, ein Soldat der britischen Besatzungsarmee erzählt, dass der illegale Schwarzhandel sogar bis in seine Kaserne vordrang.

      Film von Heinrich Billstein

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      Nacht von Sonntag auf Montag, 11.05.20
      02:00 - 02:45 Uhr (45 Min.)
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