• 23.08.2019
      08:15 Uhr
      mein ausland Europa Nord-Nordost - unterwegs mit Clas Oliver Richter | phoenix
       

      Seit mehr als 20 Jahren berichtet das ARD-Studio in Stockholm aus Nordeuropa und dem Baltikum. Das Berichtsgebiet ist das größte der ARD in Europa. Zum Abschied nach sechs Jahren als ARD-Korrespondent für Nordeuropa und das Baltikum besucht Clas Oliver Richter mit seinem Team noch einmal die interessantesten Menschen und Gebiete.
      Vor allem Reportagen aus Skandinavien finden immer wieder großes Interesse; Dänemark, Norwegen und Schweden faszinieren viele Deutsche. Denn die Landschaften beeindrucken sowohl im Sommer als auch im Winter.

      Freitag, 23.08.19
      08:15 - 09:00 Uhr (45 Min.)
      45 Min.
      Stereo

      Seit mehr als 20 Jahren berichtet das ARD-Studio in Stockholm aus Nordeuropa und dem Baltikum. Das Berichtsgebiet ist das größte der ARD in Europa. Zum Abschied nach sechs Jahren als ARD-Korrespondent für Nordeuropa und das Baltikum besucht Clas Oliver Richter mit seinem Team noch einmal die interessantesten Menschen und Gebiete.
      Vor allem Reportagen aus Skandinavien finden immer wieder großes Interesse; Dänemark, Norwegen und Schweden faszinieren viele Deutsche. Denn die Landschaften beeindrucken sowohl im Sommer als auch im Winter.

       

      In den kleinen Gemeinden in Schweden kommt man sich im Sommer häufig vor wie im Mittleren Westen der USA. Dann sind die „Raggare“ unterwegs. Mit ihren US-Oldtimern fahren sie von einem Auto-Treffen zum nächsten. Seit den fünfziger Jahren gibt es die „Raggare“ in Schweden. Sie leben den „American Way of Life“, hören am liebsten Rock`n Roll und lieben ihre amerikanischen Strassenkreuzer. An jedem Wochenende finden Treffen statt, auch in Lysekil an der Westküste, wo Familie Carlsson ihre Autos hegt und pflegt. Richter besucht die Carlssons und begleiten sie zu einer Ausfahrt.

      Aber auf dem Lande in Schweden fühlt es sich nicht überall an wie in Bullerbü. In Dalarna in Mittelschweden machen schon seit Jahren Neonazis mobil. Die größte Gruppe, die selbsternannte „Nordische Widerstandsbewegung NMR“ trifft sich jährlich. Einige Hundert Neonazis aus ganz Nordeuropa marschieren auf und machen ihrer Verachtung und ihrem Hass auf die liberale schwedische Gesellschaft mit dumpfen Parolen Luft. Die Einwohner von Orten wie Falun hoffen jedes Mal, dass der Aufmarsch ohne Gewaltausbrüche vorübergeht.

      Norwegens Küste ist für seine imposante Landschaft berühmt. Wer entlang der Küste reist, wird immer wieder von den Eindrücken begeistert. Wer aber an der Küste lebt, hat es häufig nicht einfach. Und deshalb ziehen inzwischen immer mehr der jungen NorwegerInnen in die Städte, wo gute Jobs angeboten werden und die Annehmlichkeiten des urbanen Lebens genossen werden können. Auf dem abgelegenen Inselchen Sorboroy 150 Kilometer von Trondheim entfernt, haben sich die verbliebenen 37 Einwohner vor ein paar Jahren selbst um Neu-Mitbürger gekümmert. In einer Annonce warben sie in Litauen für ihre Insel, sie luden einige der Bewerber zu sich ein. Am Ende fand die Familie von Kornelius Liutkus eine neue Heimat auf Sorboroy.

      Ganz im Westen des Berichtsgebietes liegt Grönland. Die Insel gehört zum dänischen Königreich, wird aber von einer regionalen Regierung in der Hauptstadt Nook regiert. Seit vielen Jahrzehnten unterhält die US-Armee Militärbasen auf Grönland. Im kalten Krieg sollten die befürchteten Atomraketen-Angriffe aus der UDSSR von den US-Basen abgewehrt werden. Immer noch sind auf der Thule-Airbase amerikanische Soldaten stationiert, die im grönländischen Niemandsland die strategischen Interessen der USA in der Arktis vertreten und über Lauschanlagen Russland ausspionieren.

      Auch die drei baltischen Staaten gehören zum Berichtsgebiet des ARD Studios Stockholm. In den drei Ländern hat sich seit ihrer Unabhängigkeit von der Sowjetunion viel verändert: Estland, Lettland und Litauen sind inzwischen Mitglieder der EU und der NATO, verstehen sich selbst als mitteleuropäische Staaten und nicht als Teil Osteuropas. Immer wieder fühlen die Balten von der expansiven Außenpolitik Russlands bedroht. Narva an der großen Straße von Tallinn nach St. Petersburg gilt als russischste Stadt der EU. Der überwiegende Teil der Einwohner hat russische Wurzeln. Den Menschen geht es seit vielen Jahren schlecht, es fehlt an Arbeit und an Perspektiven. Jetzt soll sich alles ändern: Narva soll 2024 eine der beiden Europäischen Kulturhauptstädte werden. Die Bewerbung läuft! Dann sollen die russischen Wurzeln der Stadt ein wichtiger Teil des Programmes werden. Und viele der Jungen, die Narva vor wenigen Jahren verlassen haben, kommen jetzt wieder zurück, um mit dabei zu sein.

      Film von Clas Oliver Richter

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      Freitag, 23.08.19
      08:15 - 09:00 Uhr (45 Min.)
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      Stereo

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