• 31.01.2016
      06:15 Uhr
      Auf der Flucht Die afrikanische Völkerwanderung | phoenix
       

      Auf keinem anderen Kontinent sind so viele Menschen auf der Flucht wie in Afrika. Krieg, Korruption, Hunger und Dürre: Die Fluchtursachen sind unterschiedlich. Südlich der Sahara haben die Krisen in Ländern wie Nigeria, Ghana, Somalia oder Eritrea etwa 15 Millionen Menschen aus ihrer Heimat vertrieben. Hunderttausende nehmen jedes Jahr den riskanten Weg über das Mittelmeer oder über die Balkanroute, um nach Europa zu gelangen. Doch die viel größeren Flüchtlingsströme gibt es innerhalb Afrikas. Zwar träumen viele Afrikaner von Europa. Die Kosten für die oftmals gefährliche Flucht kann sich aber nur ein kleiner Teil leisten.

      Sonntag, 31.01.16
      06:15 - 07:00 Uhr (45 Min.)
      45 Min.
      Stereo

      Auf keinem anderen Kontinent sind so viele Menschen auf der Flucht wie in Afrika. Krieg, Korruption, Hunger und Dürre: Die Fluchtursachen sind unterschiedlich. Südlich der Sahara haben die Krisen in Ländern wie Nigeria, Ghana, Somalia oder Eritrea etwa 15 Millionen Menschen aus ihrer Heimat vertrieben. Hunderttausende nehmen jedes Jahr den riskanten Weg über das Mittelmeer oder über die Balkanroute, um nach Europa zu gelangen. Doch die viel größeren Flüchtlingsströme gibt es innerhalb Afrikas. Zwar träumen viele Afrikaner von Europa. Die Kosten für die oftmals gefährliche Flucht kann sich aber nur ein kleiner Teil leisten.

       

      Alleine in Libyen sitzen zur Zeit mehr als eine Million Menschen ohne gültige Papiere fest.

      In Nigeria hat die Terrormiliz Boko Haram mehr als zwei Millionen Menschen im Nordosten des Landes in die Flucht getrieben. Tausende sind bei Angriffen und Anschlägen getötet worden, viele fliehen vor der blutigen Gewalt ins benachbarte Kamerun. Obwohl Nigeria als ölreiches Land die größte Volkswirtschaft Afrikas hat. Aus dem autokratisch regierten und von der Außenwelt abgeschotteten Eritrea flohen bislang über 200.000 Menschen in die Nachbarländer. Seit 1993 gibt es keine freien Wahlen, keine freie Meinungsäußerung oder Presse, keine politische Opposition. Dazu einen zeitlich oft unbegrenzten Wehrdienst - eine moderne Form der Sklaverei.

      Somalia hat seit 1991 keine funktionierende Zentralregierung mehr, Teile des Landes werden von der islamistischen Al-Shabaab-Miliz beherrscht. Die Fundamentalisten kämpfen für einen sogenannten Gottesstaat mit strengster Auslegung des islamischen Rechts. Bei Verstößen gegen die strengen Gebote kommen drakonische Strafen zur Anwendung. Knapp eine Million Menschen sind geflohen. Der Norden Malis wird seit Jahren von Kämpfen zwischen Islamisten, kriminellen Banden und Regierungstruppen erschüttert. Vor allem junge Männer schließen sich den Dschihadisten-Gruppen an. Viele Malier suchen aber wegen der Konflikte im eigenen Land und wegen der wirtschaftlichen Misere ihr Glück im Ausland, auch in Europa. Wer allerdings erfolglos zurückkehrt, gilt zu Hause als Versager.

      Sabine Bohland und Shafagh Laghai waren unterwegs in Gao in Mali, einem Knotenpunt für Flüchtlinge Richtung Europa. In Yola, Nigeria, trafen sie Menschen auf der Flucht vor Boko Haram. In Ghana begegneten sie Menschen, die vor den sich verändernden klimatischen Bedingungen fliehen. In Kenia haben sich manche bewusst dafür entschieden, in ihrer Heimat zu bleiben, während andere wieder nach Hause zurückkehren nach Somalia. Sabine Bohland und Shafagh Laghai berichten aus Eritrea, dem Land mit den meisten Flüchtlingen. Und sie begleiteten einen jungen Mann, der in Mali beschloss, seine Flucht abzubrechen und in seine Heimat Sierra Leone zurückzukehren. Auch für ihn wurde das Paradies Europa zu einem unerreichbaren Traum.

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      Sonntag, 31.01.16
      06:15 - 07:00 Uhr (45 Min.)
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