• 18.01.2014
      05:20 Uhr
      Schliemanns Erben - Der Limes (2/2) Gefahr an Roms Grenze | phoenix
       

      Vom hohen Norden Britanniens bis zum Schwarzen Meer zog sich eine tausende Kilometer lange Grenze quer durch ganz Europa: der Limes, der "Eiserne Vorhang" des römischen Weltreichs. Flüsse, Palisaden und Mauern bildeten Roms Bollwerk gegen die Barbaren. Am Limes entstanden blühende Metropolen, gegründet von den römischen Eroberern, geschützt von einem gewaltigen Grenzzaun und den Legionen. Doch wie gefährdet waren diese Städte? Was geschah, als das Imperium Romanum Schwäche zeigte? Wie begegneten die Römer der "Gefahr am Limes"?

      Samstag, 18.01.14
      05:20 - 06:05 Uhr (45 Min.)
      45 Min.
      VPS 05:15
      Stereo

      Vom hohen Norden Britanniens bis zum Schwarzen Meer zog sich eine tausende Kilometer lange Grenze quer durch ganz Europa: der Limes, der "Eiserne Vorhang" des römischen Weltreichs. Flüsse, Palisaden und Mauern bildeten Roms Bollwerk gegen die Barbaren. Am Limes entstanden blühende Metropolen, gegründet von den römischen Eroberern, geschützt von einem gewaltigen Grenzzaun und den Legionen. Doch wie gefährdet waren diese Städte? Was geschah, als das Imperium Romanum Schwäche zeigte? Wie begegneten die Römer der "Gefahr am Limes"?

       

      Fragen, denen im zweiten Teil der Dokumentation nachgegangen wird. Ein Infrarot-Laserscanner unter einem Helikopter soll das Bodenprofil des Raetischen Limes zentimetergenau abtasten. Der Trick: Der Scanner "sieht" durch Bäume und Büsche hindurch auf den Boden. Ebenso faszi-nierend ist die Arbeit der Geodäten, die den Verlauf des Limes in Baden-Württemberg erkunden. Nach tausenden Messungen liefern sie ein beinahe unglaubliches Ergebnis: Die Grenzlinie hat auf einer Strecke von 50 Kilometern nur eine Abweichung von 90 Zentimetern. Im Kastell von Ruffenhofen in Franken war u. a. auch die Kavallerie des Kaisers stationiert. Das haben die Forscher herausgefunden, obwohl die Anlage heute in der Landschaft nicht mehr sichtbar ist. Mit den Mitteln der Geophysik wurde sie wieder sichtbar gemacht, ohne zu Hacke und Spaten zu greifen. Radarwellen, elektrische Ströme und das Erdmagnetfeld, verrieten dem Geophysiker Jörg Fassbinder auch die Anwesenheit der römischen Kavallerie vor 1800 Jahren, durch auffällig strahlende magnetische Bakterien, die im Pferdmist gedeihen.

      Ende des 2. Jahrhunderts braute sich in den Wäldern Germaniens etwas zusammen. Die alte Ordnung der Stämme schien sich aufzulösen. Das Klima hatte sich geändert, es wurde deutlich kälter und trockener. Die Ernteerträge gingen zurück, die Ressourcen wurden immer knapper. Die Stämme im Barbaricum drängten gen Süden. Das reiche Imperium lockte. Immer größerer Invasionswellen brandeten gegen den Limes. Aus gelegentlichen Raubzügen wurde der Beginn einer Völkerwanderung, die zu einer ernsthaften Bedrohung des Imperiums wurde.

      Der Zweiteiler gibt überraschende Einblicke in das Leben am Grenzwall und die alltäglichen Konfrontationen Roms mit den Barbaren. Die Dokumentation stellt aber auch den "Glücksfall" eines frühen völker-übergreifenden vereinten Europas, des antiken Vorläufers der Europäischen Union, mit einem Recht, einer Währung, einem politischen System und einer Sprache zur Diskussion.

      Film von Gisela Graichen und Peter Prestel

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      Samstag, 18.01.14
      05:20 - 06:05 Uhr (45 Min.)
      45 Min.
      VPS 05:15
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