• 11.11.2013
      19:30 Uhr
      Die Außenhändler (1/2) DDR im Angebot | phoenix
       

      Wie aktiv die DDR im Ausland agierte, einkaufte, verkaufte, überrascht heute noch. Die Menschen, die diesen Handel organisierten, waren die Einzigen, die zum Ende der DDR zwei Wirtschaftssysteme kannten und beherrschten. Die Geschichte der DDR-Außenhändler zu erzählen, ist der Schlüssel, ein besonderes Stück DDR zu erzählen und vom Kern dessen woran sie zu Grunde ging: dem ökonomischen Ausverkauf.

      Montag, 11.11.13
      19:30 - 20:15 Uhr (45 Min.)
      45 Min.
      Stereo

      Wie aktiv die DDR im Ausland agierte, einkaufte, verkaufte, überrascht heute noch. Die Menschen, die diesen Handel organisierten, waren die Einzigen, die zum Ende der DDR zwei Wirtschaftssysteme kannten und beherrschten. Die Geschichte der DDR-Außenhändler zu erzählen, ist der Schlüssel, ein besonderes Stück DDR zu erzählen und vom Kern dessen woran sie zu Grunde ging: dem ökonomischen Ausverkauf.

       

      Ging es in den ersten Jahren noch darum, die DDR-Produkte in der Welt zu vermarkten und dringend Benötigtes für das Land zu importieren, waren die Außenhändler in den späteren Jahren vorwiegend Devisenbeschaffer. Gehandelt wurde nicht mehr, um Produkte für die DDR zu beschaffen, sondern Produkte wurden beschafft und weiterverkauft, um Gewinne in fremder Währung zu erzielen.

      Wann immer etwas gekauft oder verkauft werden soll, tritt der zuständige Außenhandelsbetrieb auf den Plan und mit ihm Außenhändler, die sich in beiden Wirtschaftssystemen auskennen, Verträge verhandeln und bei Bedarf fast überall auf der Welt Marktrecherchen anstellen. Sie kennen das Land wie kaum ein anderer - von innen und außen.

      Von Beginn an kämpft die DDR um Anerkennung und einen gewissen Wohlstand. Die Außenhändler sorgen für einen schwungvollen Absatz von DDR-Produkten im Ausland - am liebsten natürlich im westlichen Ausland. Da gehen Kinderwagen aus Zeitz in den Irak, Schiffsmotoren nach Sizilien und Zeiss Kameras in die ganze Welt. Die Außenhändler verhandeln nach den Vorgaben der Planwirtschaft mit dem westlichen Finanzkapital und bewegen sich in den ersten Jahrzehnten als wirtschaftliche Vertreter eines Landes, das für einen Teil ihrer Gesprächspartner politisch nicht mal existiert. Immer wieder geht es auch darum, die Grenzen des Kalten Krieges zu umgehen, die Hallstein Doktrin und die Embargobestimmungen der westlichen Länder. Schon in der Ulbricht Ära beginnt die DDR sich außerhalb der sozialistischen Wirtschaftspartner - den Ländern des RGW - zu bewegen und somit auch die engen Vorlagen des Systems zu verlassen. Das Wirtschaftssystem des RGW ist ein in sich geschlossenes, mit möglichst günstigen Konditionen für die Mitglieder.

      Die DDR macht sich das zu Nutze, indem sie z.B. Erdöl in der Sowjetunion günstig einkauft, im Petrolchemischen Kombinat Schwedt zu Kraftstoff veredelt und nach Westberlin verkauft. Ein geschickter Schachzug, der die DDR Hauhaltskassen für ein paar Jahre durchaus entlastet. Unter den RGW Ländern gilt die DDR als das am besten entwickelte Land, mit dem höchsten Lebensstandard.

      Die zweiteilige Dokumentation erzählt die Geschichte des DDR Außenhandels aus der Perspektive derer, die zu den "Managern des Sozialismus" wurden - die Außenhändler.

      Film von Lutz Pehnert

      Wird geladen...
      Montag, 11.11.13
      19:30 - 20:15 Uhr (45 Min.)
      45 Min.
      Stereo

programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 28.03.2024