• 16.01.2019
      04:00 Uhr
      phoenix history Vor 100 Jahren: Friedenskonferenz in Versailles nach dem Ersten Weltkrieg | phoenix
       

      Darin enthalten die Dokumentationen:

      • Gewaltfrieden (1/2) - Die Legende vom Dolchstoß und der Vertrag von Versailles
      • Gewaltfrieden (2/2) - Die Legende vom Dolchstoß und der Vertrag von Versailles

      Nacht von Dienstag auf Mittwoch, 16.01.19
      04:00 - 07:00 Uhr (180 Min.)
      180 Min.
      Stereo

      Darin enthalten die Dokumentationen:

      • Gewaltfrieden (1/2) - Die Legende vom Dolchstoß und der Vertrag von Versailles
      • Gewaltfrieden (2/2) - Die Legende vom Dolchstoß und der Vertrag von Versailles

       
      • Gewaltfrieden (1/2) - Die Legende vom Dolchstoß und der Vertrag von Versailles

      Herbst, 1918: Die Lage für Deutschland ist aussichtslos, der Erste Weltkrieg für Deutschland verloren. Während der Zentrumspolitiker Matthias Erzberger nach Compiègne aufbricht, um über einen Waffenstillstand zu verhandeln, revoltieren in Kiel die Matrosen. Sie tragen die Revolution nach Berlin und ins gesamte Reich. Der Kaiser wird zur Abdankung gezwungen, Erzberger muss auf Weisung Hindenburgs ein außergewöhnlich hartes Waffenstillstandsabkommen unterzeichnen, das bereits Vorbote des Vertrags von Versailles ist.

      Der Matrose Wöllke beteiligt sich am Aufstand der Matrosen in Kiel. Später macht er sich auf nach Berlin zu seiner hungernden Familie und wird in die Straßenkämpfe von 1918/1919 verwickelt. Scheidemann und Liebknecht rufen am 9. November die Republik aus. Vor den Augen Erzbergers und des scharfsichtigen liberalen Beobachters Harry Graf Kessler entspinnen sich die Konflikte der Revolutionszeit zwischen Sozialdemokraten, Freikorps, den Räten und später den Spartakisten sowie den konservativen Eliten des Heeres und der Verwaltung.

      Film von Bernd Fischerauer

      • Gewaltfrieden (2/2) - Die Legende vom Dolchstoß und der Vertrag von Versailles

      Beginn des Jahres 1919: Der Kaiser ist gestürzt, die Alliierten drohen einzumarschieren, die Lage scheint aussichtslos. Doch die Streitfrage bleibt bestehen: Soll der Friedensvertrag der Siegermächte angenommen werden?

      Noske lässt Aufstände von links im ganzen Reich mit Gewalt niederschlagen – auch Wöllke fällt dieser brutalen Repression zum Opfer. Die Republik muss immer härtere Waffenstillstandsbedingungen akzeptieren. Doch die schwerste Probe kommt am 7. Mai, als die Alliierten einen Friedensvertrag vorlegen, den Politiker aller Lager empört ablehnen. „Welche Hand müsste nicht verdorren, die sich und uns in solche Fesseln legt“, ruft Ministerpräsident Scheidemann der Nationalversammlung zu. Die alliierten Truppen stehen am Rhein, zur Annahme des Vertrages bleibt nicht viel Zeit. Die Verhandlungen zwischen Alliierten und der deutschen Regierung in den Monaten Mai und Juni verlaufen hoch dramatisch. Der französische Marschall Foch rückt nicht von den Vertragsforderungen ab und setzt ein Ultimatum. Mehrmals droht eine deutsche Ablehnung, die Besetzung und Zerschlagung des Deutschen Reichs scheint unausweichlich. Alle Lager eint die empörte Ablehnung jener „Schmachparagraphen“, die alle Schuld für den Krieg dem Deutschen Reich aufbürden und die Auslieferung des deutschen Kaisers verlangen. Dokumente, die diese Schuld belegen, werden vom deutschen Kabinett schließlich zurückgehalten.

      Während Hauptprotagonist Matthias Erzberger, der Erniedrigte von Compiègne und gemäßigte Militärs wie Groener dennoch für die Annahme eintreten, wollen die Generäle um Lüttwitz und Reinhardt lieber kämpfend untergehen. Doch das Reich hat niemanden mehr, der kämpfen könnte. Unter der Last des Konflikts tritt das Kabinett Scheidemann zurück, die Alliierten stellen ein Ultimatum von 24 Stunden. Als am 28. Juni 1919 die deutsche Delegation im Spiegelsaal von Versailles den Vertrag unterzeichnet, ist das Narrativ vom „Schand- und Diktatfrieden“ geboren und die Legende vom Dolchstoß und den „Novemberverbrechern“ zementiert.

      Reaktionäre Militärs und Politiker wie Kapp, Pabst, Lüttwitz und Ludendorff rüsten zum Angriff auf die Republik, die sich den „alliierten Tyrannen“ so schmachvoll gebeugt hat. Der scharfsinnige Beobachter Harry Graf von Kessler bemerkt diese „Gewitterschwüle“, die den sich anbahnenden Krieg von rechts gegen die Republik ankündigt und, wie man weiß, zu einer weiteren Katastrophe führen wird.

      Ein Film von Bernd Fischerauer

      In „phoenix history“ erinnern wir an herausragende historische Ereignisse und Entwicklungen, mit deren Vermittlung und Einordnung phoenix einen wichtigen Beitrag zur Meinungsbildung leistet. Von der Antike bis zur aktuellen Zeitgeschichte spannt sich der Erinnerungsbogen. Auf diesen historischen Zeitreisen zeigen wir klassische Dokumentationen, Reportagen im Stil einer historischen Spurensuche bis hin zu großen zeitgeschichtlichen Doku-Dramen. Mit dieser Vielfalt der Formen wollen wir komplexe Themen besser verständlich machen.

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      Nacht von Dienstag auf Mittwoch, 16.01.19
      04:00 - 07:00 Uhr (180 Min.)
      180 Min.
      Stereo

programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 29.03.2024