• 29.04.2017
      05:45 Uhr
      Vertrauen verspielt? Wie Medien um Glaubwürdigkeit kämpfen | phoenix
       

      Nicht nur für Dunja Hayali vom ZDF oder dem "Spiegel"-Chefredakteur Klaus Brinkbäumer ist es die "Gretchenfrage": Wie können Medien das Vertrauen ihrer Zuschauer, Leser und Hörer zurückgewinnen? Denn jenseits all derer, die immer nur "Lügenpresse" skandieren, kommen unterschiedliche Studien aus der jüngsten Zeit zu ähnlichen Ergebnissen: Viele Bürger misstrauen der Arbeit der Journalistinnen und Journalisten. Allerdings belegen frühere Untersuchungen, dass dieser sogenannte Vertrauensverlust in den vergangenen Jahren noch gravierender war.

      Nacht von Freitag auf Samstag, 29.04.17
      05:45 - 06:30 Uhr (45 Min.)
      45 Min.
      Stereo

      Nicht nur für Dunja Hayali vom ZDF oder dem "Spiegel"-Chefredakteur Klaus Brinkbäumer ist es die "Gretchenfrage": Wie können Medien das Vertrauen ihrer Zuschauer, Leser und Hörer zurückgewinnen? Denn jenseits all derer, die immer nur "Lügenpresse" skandieren, kommen unterschiedliche Studien aus der jüngsten Zeit zu ähnlichen Ergebnissen: Viele Bürger misstrauen der Arbeit der Journalistinnen und Journalisten. Allerdings belegen frühere Untersuchungen, dass dieser sogenannte Vertrauensverlust in den vergangenen Jahren noch gravierender war.

       

      Nicht nur für Dunja Hayali vom ZDF oder dem "Spiegel"-Chefredakteur Klaus Brinkbäumer ist es die "Gretchenfrage": Wie können Medien das Vertrauen ihrer Zuschauer, Leser und Hörer zurückgewinnen? Denn jenseits all derer, die immer nur "Lügenpresse" skandieren, kommen unterschiedliche Studien aus der jüngsten Zeit zu ähnlichen Ergebnissen: Viele Bürger misstrauen der Arbeit der Journalistinnen und Journalisten. Allerdings belegen frühere Untersuchungen, dass dieser sogenannte Vertrauensverlust in den vergangenen Jahren noch gravierender war.

      Doch die aktuelle Diskussion um dieses Thema ist wesentlich lauter und heftiger als in der Vergangenheit. Dafür verantwortlich ist auch eine sogenannte "Gegenöffentlichkeit", die im Internet dafür sorgt, dass unbewiesene Behauptungen, üble Gerüchte oder vorschnelle Spekulationen von vielen Nutzern als glaubwürdig und seriös empfunden werden. Armin Wolf, Stellvertretender Chefredakteur des ORF, bangt deshalb um den demokratischen Diskurs und warnt: "Wir können nicht zuschauen, wie die Menschen sich letztlich in irgendeine Informationsparallelwelt begeben."

      Auch Ulrik Haagerup, Nachrichtenchef des Dänischen Rundfunks (DR), hat sich dem Thema Glaubwürdigkeit verschrieben. Er plädiert für eine neue Fehlerkultur: "Wenn sich früher jemand beschwert hat und wir wussten, er hat Recht, haben wir versucht, den Fehler klammheimlich zu korrigieren. Wir dachten, es schadet unserer Glaubwürdigkeit, wenn jemand merkt, dass wir Fehler machen. Aber die Wahrheit ist: Die einzigen, die keine Fehler machen, sind diejenigen, die gar nichts machen."

      Klaus Brinkbäumer, Chefredakteur des "Spiegel", hält einen Kulturwandel unter Journalisten ebenfalls für notwendig: "Wir müssen die Kritik annehmen, wir müssen nach meinem Gefühl auch anders erzählen. Anders erzählen bedeutet eine andere Sprache, Raum für Zweifel lassen."

      Wie das gehen kann, zeigen die Autoren Sinje Stadtlich und Bastian Berbner für "Die Story im Ersten" anhand von Beispielen aus Deutschland und dem europäischen Ausland. Sie besuchen Medienleute, die bewusst andere Themen setzen, um der Skandalisierung entgegenzuwirken.

      Neben Armin Wolf, Klaus Brinkbäumer und Ulrik Haagerup äußern sich die ZDF-Moderatorin Dunja Hayali, die ARD-Vorsitzende und MDR-Intendantin Karola Wille, der Chefredakteur von ARD-aktuell, Kai Gniffke, der Stellvertretende Chefredakteur von "WeltN24", Ulf Poschardt, sowie kompetente Medienwissenschaftler zum Thema "Vertrauen verspielt? - Wie Medien um Glaubwürdigkeit kämpfen".

      Film von Sinje Stadtlich und Bastian Berbner aus der Reihe "Die Story im Ersten"

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      Nacht von Freitag auf Samstag, 29.04.17
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