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Animierten "Characters" begegnet man heute überall: in der Werbung, im Film und in Computerspielen. Aber wie muss eine Figur gestaltet sein, um aus der Bilderflut der Massenmedien herauszustechen? Die Pictoplasma in Berlin - das weltweit füh-rende und größte Festival rund um das "Character Design" - versucht, dieser Frage nachzugehen. Neben Ausstellungen und Vorträgen gibt es ein Kurzfilmprogramm mit Animationsfilmen aus der ganzen Welt.
Lars Denicke und Peter Thaler sind die Macher der Pictoplasma und suchen nun schon seit etwa vierzehn Jahren weltweit nach Figuren, die allein durch ihren Augenkontakt mit dem Zuschauer überzeugen.
Anhand von Ausschnitten des diesjährigen Kurzfilmprogramms erzählen uns Lars und Peter von den Trends des "Character Designs" im Kurzfilm. Parallel zur professionellen Animationsbranche und ihrem digitalen Perfektionismus hat sich eine neue Generation von Animationsfilmern formiert, deren Filme und Charaktere von einer stilistischen Reduktion leben.
"KurzSchluss - Das Magazin" schaut sich in den vielen Galerien um, die Teil der Pictoplasma sind. Zudem besucht die Sen-dung den Vortrag von PepperMelon, einem Animations-Kollektiv aus Buenos Aires, dessen Charaktere Firmen wie Google, Nike und MTV bewerben. Die Character-Designer zeigen Ausschnitte aus Kurzfilmen und reden über ihre Figuren und deren Entstehungsprozess. Was macht ihre Charaktere einprägsam, und warum sind sie medial so erfolgreich?
Animierte "Characters" sind heute allgegenwärtig. "KurzSchluss - Das Magazin" wollte die aktuellen Trends des "Character Designs" im Kurzfilm aufspüren und hat dafür Animade besucht - ein kleines dynamisches Animationsstudio in London, das weltweit viel mediale Aufmerksamkeit für sein "Character Design" bekommen hat.
Parallel zur professionellen Animationsbranche und ihrem digitalen Perfektionismus hat sich eine neue Generation von Anima-tionsfilmern formiert, deren Filme und Charaktere von einer stilistischen Reduktion leben. Junge Filmemacher, die sich jeglicher digitaler Mittel und Werkzeuge bedienen können, diese jedoch nicht zur Schau stellen, sondern die visuelle Form vom Inhalt diktieren lassen. Aber was benötigt eine animierte Figur überhaupt, um den Zuschauer anzusprechen?
"KurzSchluss - Das Magazin" trifft Ed Barrett und Tom Judd, die Macher von Animade, in London. Allein ihr Spot für Google Chrome Jam hat auf youtube fünf Millionen Klicks bekommen. Der Star des Videos, eine Keyboard spielende Katze, ist die erfolgreichste "Internet-Katze" der Welt. Die Charaktere ihrer Kurzfilme sind durchweg reduziert gestaltet - gleichzeitig aber einzigartig, so dass sie einen hohen Wiedererkennungswert haben.
In ihrem Londoner Studio erklären Ed Barrett und Tom Judd anhand von Filmausschnitten und Scribbles, wie sie arbeiten. Wie werden die Charaktere entwickelt? Warum bekommen ihre Figuren so viel mediale Aufmerksamkeit? Was hebt sie hervor aus der täglichen Bilderflut der Massenmedien? Und was, glauben sie, ist die Zukunft des "Character Designs" im Kurzfilm?
Die Kurzfilme:
Kurzfilm Korea 2011 (Ad Balloon)
Hyo-jung und Ji-yeon sind Klassenkameradinnen und fahren jeden Morgen zusammen zur Schule. Wie überall auf der Welt fängt die Schule viel zu früh an und es ist anstrengend, sich in die institutionellen Strukturen einzufügen. Eines Tages trifft Hyo-jung auf dem Heimweg ihre ehemalige Mitschülerin Eun-mi. Eun-mi ist anders, sie passt sich nicht an und scheint zu machen, wozu sie Lust hat. Hyo-jung ist fasziniert. Am Abend folgt sie Eun-mi auf eine Party. Ein paar Jugendliche feiern und trinken auf dem Dach eines Hochhauses. Keiner ahnt, was die Nacht bringen wird.
Hyo-jung: Lee Min-ji
Ji-yeon: Jang Eui-young
Eun-mi: Park Kyung-hye
Regie: Lee Woo-jung
Drehbuch: Lee Woo-jung
Lee Woo-jung wurde 1984 in Seoul (Republik Korea) geboren. Sie ist Absolventin der Filmfakultät der Hanyang-Universität. Weitere Filme von ihr sind "Fish Curry" (2005), "We, we, we" (2006), "Hanna Song" (2007) und "Get Dry" (2009).
Kurzfilm Deutschland 2012
Ein Junge lernt beim Heranwachsen die Welt kennen. Jeden Tag prasseln neue Eindrücke auf ihn ein. An seinem Schlüsselbund trägt er einen kleinen Plastikglobus mit sich, damit er immer den Überblick behält. Aber es gibt viel zu sehen und wenig Zeit für Kleinigkeiten, weshalb er seine Schlüssel und seinen Überblick ständig verliert. Die Bilderflut der Welt reißt ihn mit. Zuerst bekommt er starke Brillengläser, dann verliert er die Welt völlig aus den Augen.
Als Blinder irrt er später durch die lärmende, hektische Stadt. Er lässt sich die Welt von anderen beschreiben. Dabei entstehen in seinem Kopf Bilder. Es sind die Blicke von Fremden, die ihn an ihrer Welt teilhaben lassen.
Die Anderen geben ihm Ratschläge, die er nicht hören will. Auf seiner Flucht läuft der Blinde jemanden um - die Schlüsselfrau, ein Mädchen. Diese besitzt Schlüssel zu allen Türen der Welt.
Blinder: Ruben Zumstrull
Malerin: Anna Fischer
Augenarzt: Johann Adam Oest
Regie: Jan Riesenbeck
Drehbuch: Jan Riesenbeck
Kamera: Ben Brix, Jan Riesenbeck
Musik: Max Hundelshausen
Jan Riesenbeck, Jahrgang 1985, wurde in Osnabrück geboren. Seit 2007 studiert er an der Kunsthochschule Kassel. Für seine Kurzfilme erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, darunter den deutschen Jugendvideopreis für "Kopfgeburtenkontrolle" (2007). Weitere Filme von ihm sind unter anderem "Zerrissene Scherenschnittherzen", (2007), "Müde Vögel" (2006) und "Marmor, Stein und Eisen bricht" (2005). 2010/11 absolvierte er einen neunmonatigen Studienaufenthalt am Filmdepartment der Tel Aviv University.
"KurzSchluss - Das Magazin" zeigt die neuesten Kurzfilme aus aller Welt - und wirft einen Blick hinter die Kulissen: mit Porträts, Drehberichten, aktuellen Festival- und Filmtipps und vielen spannenden Interviews.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 22.03.2023