• 06.02.2013
      10:30 Uhr
      Die Partisanen Krieg hinter der Front | arte
       

      Kein Kapitel des Krieges gegen die Sowjetunion löst solche Emotionen aus wie der Partisanenkampf. In Russland ist er bis heute von Mythen und Legenden überlagert, in Deutschland immer noch verdrängt. Zu schrecklich ist diese Geschichte, zu unentwirrbar und böse und zu beklemmend die Schuld.

      Mittwoch, 06.02.13
      10:30 - 11:25 Uhr (55 Min.)
      55 Min.
      HD-TV Stereo

      Kein Kapitel des Krieges gegen die Sowjetunion löst solche Emotionen aus wie der Partisanenkampf. In Russland ist er bis heute von Mythen und Legenden überlagert, in Deutschland immer noch verdrängt. Zu schrecklich ist diese Geschichte, zu unentwirrbar und böse und zu beklemmend die Schuld.

       

      "Dieser Partisanenkrieg hat auch wieder seinen Vorteil: er gibt uns die Möglichkeit, auszurotten, was sich gegen uns stellt", so äußerte sich Adolf Hitler zu Beginn des Unternehmens "Barbarossa", des Angriffs auf die Sowjetunion im Juni 1941. Aber zu dem Zeitpunkt gab es noch keinen Partisanenkrieg, sondern nur den Aufruf Stalins, der nach dem deutschen Überfall die sowjetische Bevölkerung in den besetzten Gebieten aufgefordert hatte, einen "Volkskrieg" im Hinterland des Feindes zu organisieren. Es dauerte fast ein Jahr, ehe Moskau begann, Kontrolle über die versprengten Partisanengruppen zu übernehmen, um sie in den Kampf zu treiben, in einen Kampf, der sich eher gegen die eigenen Landsleute richtete als gegen die Besatzer. Die Partisanen wurden zum langen Arm Moskaus hinter der deutschen Front.

      Die deutschen Großaktionen gegen die Partisanen galten als "Befriedung". Sie hatten klangvolle Namen wie "Adler", "Maikäfer" und "Frühlingsfest", und fanden alle in Weißrussland statt. Dort gab es viele Partisanen, die eine ständige Gefahr für die Besatzer darstellten. Niedergebrannte Dörfer wurden von den Deutschen als Bandenzentralen gemeldet und ermordete Einwohner zu "Banditen" oder zu ihren Helfershelfern erklärt. Die Deutschen begingen beim Kampf gegen Partisanen zahlreiche Massenmorde, töteten Tausende Unbeteiligte und löschten Hunderte Ortschaften aus. Beteiligt an den Mordtaten waren Truppen der Wehrmacht und SS-Einheiten, aber auch zahlreiche Bataillone der Ordnungspolizei.

      Die Dokumentation wagt sich in die Kampfzone des Partisanenkrieges. Die Autoren befragen Zeitzeugen, werten umfangreiches propagandistisches Filmmaterial beider Seiten aus, besuchen Orte der Auseinandersetzung und stellen Mythen gegen Fakten. Schritt für Schritt folgt die Dokumentation der verhängnisvollen Entwicklung. Am Ende steht die Erkenntnis, dass es in einem "asymmetrischen Krieg" keine Sieger gibt, sondern nur Verlierer und unschuldige Opfer.

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      Mittwoch, 06.02.13
      10:30 - 11:25 Uhr (55 Min.)
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