• 22.05.2018
      12:15 Uhr
      Re: Gekaufte Bräute Bulgariens Roma-Heiratsmarkt | arte
       

      Welcher ist der aufregendste Tag im Leben junger Roma vom Clan der Kalajdzii, tief im Südosten Bulgariens? Der Brautmarkt am Kloster Bachkovo! Nur dort dürfen sie nach Herzenslust flirten und mehr als das: Für die jungen Frauen werden dort zahlungskräftige Ehemänner gesucht, die unbedingt Kalajdzii sein müssen. „ARTE Re:“ berichtet über eine Tradition, die immer mehr in Gefahr gerät.

      Dienstag, 22.05.18
      12:15 - 12:50 Uhr (35 Min.)
      35 Min.

      Welcher ist der aufregendste Tag im Leben junger Roma vom Clan der Kalajdzii, tief im Südosten Bulgariens? Der Brautmarkt am Kloster Bachkovo! Nur dort dürfen sie nach Herzenslust flirten und mehr als das: Für die jungen Frauen werden dort zahlungskräftige Ehemänner gesucht, die unbedingt Kalajdzii sein müssen. „ARTE Re:“ berichtet über eine Tradition, die immer mehr in Gefahr gerät.

       

      Wenn ein Roma vom Kalajdzii-Clan in Bulgarien eine Ehefrau sucht, ist der Brautmarkt am Kloster Bachkovo seine erste Anlaufstelle. Seit Generationen treffen hier einmal im Jahr junge Roma-Mädchen auf ihre Ehemänner in spe. Die Kalajdzii – zu deutsch Kesselflicker – heiraten ausschließlich untereinander, andere Roma und vor allem Bulgaren bleiben außen vor.

      Bei der umstrittenen Tradition geht es auch um Geld. Hat ein junger Mann seine Traumfrau auserkoren, muss er ihren Eltern ein Angebot machen. Nur, wenn sich beide Parteien auf einen Preis einigen, kann geheiratet werden. Für die jungen Kalajdzii ist der Brautmarkt die einzige Möglichkeit, einen Partner zu finden. Ihr christlich-orthodoxer Glaube und ihre Tradition verbieten ihnen, auszugehen, zu flirten oder gar Beziehungen vor der Ehe zu haben.

      Doch immer mehr junge Roma rebellieren dagegen. Sie wollen ihre eigenen Entscheidungen treffen. Wollen lieben und heiraten, wen sie wollen. Vor allem für die Mädchen, die manchmal schon mit 15 Jahren in die Ehe geschickt werden, bedeutet die Hochzeit das Ende ihrer Selbstbestimmtheit – ein Leben als Hausfrau und Mutter ist ihnen vorbestimmt.

      „ARTE Re:“ begleitet den siebzehnjährigen Teni und die neunzehnjährige Maria in der Woche vor dem großen Ereignis. Dafür müssen stets neue Kleider angeschafft und manch weitere Vorbereitung getroffen werden. Lässt sich die große Liebe auf diese Weise finden? Wie verändern das Internet und die sozialen Netzwerke das unzeitgemäße Ritual?

      Die Reportage-Reihe auf ARTE erzählt Geschichten von Menschen - authentisch und ganz nah dran. Es sind Geschichten, die hinter den Schlagzeilen stecken, die berühren, erstaunen und zum Nachdenken anregen. In 30 Minuten zu einem aktuellen Thema zeigt jede Reportage eine Facette Europas, begegnet spannenden Menschen und taucht in andere Lebenswelten ein. „Re:“ macht damit Europa in seiner Vielfalt erlebbar und begreifbar. Immer montags bis freitags um 19.40 Uhr und jederzeit im Netz.

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      Dienstag, 22.05.18
      12:15 - 12:50 Uhr (35 Min.)
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