• 09.07.2011
      10:00 Uhr
      Männer vom Aussterben bedroht Dokumentation Frankreich 2007 | arte
       

      Im Verlauf der letzten 50 Jahre haben die Erkrankungen an Hodenkrebs sowie angeborene Fehlbildungen im Genitalbereich bei neugeborenen Jungen stark zugenommen. Wissenschaftler haben in der Tierwelt ähnliche Beobachtungen gemacht.

      Samstag, 09.07.11
      10:00 - 10:50 Uhr (50 Min.)
      50 Min.
      Stereo

      Im Verlauf der letzten 50 Jahre haben die Erkrankungen an Hodenkrebs sowie angeborene Fehlbildungen im Genitalbereich bei neugeborenen Jungen stark zugenommen. Wissenschaftler haben in der Tierwelt ähnliche Beobachtungen gemacht.

       

      Stab und Besetzung

      Regie Sylvie Gilman
      Thierry de Lestrade

      Ist die menschliche Fortpflanzungsfähigkeit bedroht? In den letzten 50 Jahren hat sich die durchschnittliche Spermienzahl von Männern um etwa die Hälfte verringert; Hodenkrebs und angeborene Fehlbildungen im Genitalbereich bei Jungen sind auf dem Vormarsch. Der dänische Reproduktionsmediziner Niels Skakkebaek warnt, typisch männliche Gesundheitsprobleme könnten in Zukunft zu einem ebenso gravierenden Problem für die Menschheit werden wie der Klimawandel.

      Auch in der Tierwelt sind beunruhigende Entwicklungen feststellbar, von der Verweiblichung männlicher Fische und Frösche über ungewöhnliche Verhaltensweisen bis zu Anomalien des Fortpflanzungsapparates bei Alligatoren und Vögeln. Forscher vermuten eine gemeinsame Ursache hinter diesen Erscheinungen bei Mensch und Tier. Bei den betroffenen Tieren wurde ein erhöhter Spiegel bestimmter Hormone festgestellt, als seien ihre Hormondrüsen aus den Fugen geraten. Wissenschaftler machen Chemikalien wie PCB, DDT und andere Pestizide, Bisphenol A und Phthalate für diese Störungen verantwortlich.

      Beim Menschen ist der Einfluss dieser Stoffe gefährlich, besonders in der Schwangerschaft. Sie schädigen nicht nur den männlichen Fortpflanzungsapparat, sondern könnten auch für Krankheiten wie Krebs, Störungen des Immunsystems, Schilddrüsenfehlfunktionen und Diabetes verantwortlich sein - die Liste der möglichen Gesundheitsrisiken wird immer länger.

      Das Vorhandensein von schädigenden Chemikalien in den Gegenständen, die wir täglich benutzen, zeigt der Film erschreckend deutlich auf. Aus was sind Babyfläschchen gemacht? Wie sind Kosmetika zusammengesetzt? Welche Stoffe sind in den Beschichtungen von Konservendosen?

      Wenn die Forscher recht haben, wird in Zukunft so manche Änderung unserer Lebens- und Konsumgewohnheiten unbedingt erforderlich sein. Wem werden die politischen Entscheidungsträger Glauben schenken: den Warnungen der Wissenschaftler oder den beschwichtigenden Worten der Industrielobby?

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