Die schulpflichtigen Kinder von Rentiernomaden in der sibirischen Taiga haben meist keine andere Wahl, als ihre Eltern und ihr gewohntes Umfeld zu verlassen, um ein Internat zu besuchen. Das Pilotprojekt "Nomadenschule" soll das ändern.
Die schulpflichtigen Kinder von Rentiernomaden in der sibirischen Taiga haben meist keine andere Wahl, als ihre Eltern und ihr gewohntes Umfeld zu verlassen, um ein Internat zu besuchen. Das Pilotprojekt "Nomadenschule" soll das ändern.
Stab und Besetzung
Regie | Michel Debats |
Die "Nomadenschule" ist das erste Pilotprojekt seiner Art in Sibirien. Besucht wird sie von jungen Ewenken, Angehörigen eines Rentiernomadenvolkes, mit eigener Kultur und einer eigenen Sprache, die heute von rund 9.000 Menschen gesprochen wird. Bekannt ist dieses Volk vor allem durch seinen prominentesten Vertreter, den Taigajäger Dersu Usala.
Wie bei vielen Nomadenvölkern, ist auch die Existenz der Ewenken gefährdet. Dabei spielen nicht nur wirtschaftliche Faktoren eine Rolle. Durch das russische Schulsystem, das die nomadische Lebensweise mit ihren Herausforderungen nicht berücksichtigt, mussten junge Ewenken bisher im schulpflichtigen Alter ihre Familien verlassen, um in Internaten zu leben. Damit wurden sie nicht nur von ihren Eltern getrennt, sondern auch von der traditionellen Lebensweise ihrer eigenen Kultur.
Um dieser kulturellen Entfremdung der Kinder von ihrem eigenen Volk Einhalt zu gebieten, ist das Projekt der Nomadenschule ins Leben gerufen worden. Die Dokumentation "Sibirien - Die Schule in der Taiga" stellt das Projekt vor, zeigt die neuen Möglichkeiten, aber auch die Schwierigkeiten, die der Unterricht auf Wanderschaft mit sich bringt.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 28.03.2024