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Stab und Besetzung
Moderation | Anja Höfer |
Allianoi liegt 25 Kilometer von Pergamon entfernt, im heutigen Westanatolien. Im Jahr 2000 berichtete "Metropolis" von dem sensationellen Fund des antiken Badeortes. Die folgenden Ausgrabungen brachten eine 100 Meter lange Hauptstraße, eine Basilika, zwei thermische Bäder und eine römische Brücke ans Licht - aber die Ausgrabungen waren ein Wettlauf mit der Zeit, denn genau an dieser Stelle war der Yortanli-Staudamm geplant, der Teil eines großen Gesamtprojektes in Südostanatolien ist.
Nun sind die Archäologen auf der Strecke geblieben. Die antike Anlage ist bereits mit Sand zugeschüttet worden und wird in Kürze geflutet. "Metropolis" erinnert an diesen antiken Ort, der nach nur zehn Jahren - unter Protest von türkischen Wissenschaftlern - wieder untergehen muss.
Licht als Lichtkunst, damit experimentierte als Erster der aus Ungarn stammende Bauhauskünstler László Moholy-Nagy. Malerei war für ihn malen mit Licht, Fotografie schreiben mit Licht und Film die Bewegung des Lichts. Er arbeitete mit Reflektionen, Projektionen und mit den Farben des Lichts. Er trat für die Gleichwertigkeit von Malerei, Fotografie und Film ein, eine Position, die Moholy-Nagy 1925 zum Avantgardisten machte, der unsere Sehgewohnheiten förmlich umgekrempelt hat. "Metropolis" zeigt diesen Beitrag anlässlich der Ausstellung "László Moholy-Nagy - Kunst des Lichts" im Berliner Martin-Gropius-Bau, die dort vom 4. November 2010 bis 16. Januar 2011 zu sehen ist.
Es geschieht nur sehr selten, dass das Gemälde "Selbstbildnis mit Judenpass" das Felix-Nussbaum-Haus in Osnabrück verlässt! Es ist das berühmteste Werk des in Auschwitz ermordeten deutschen Malers. Jetzt wird es in Paris - zusammen mit weiteren Bildern aus Berlin, München, New York und Chicago - im Musée d'art et d'histoire du Judaisme in der ersten französischen Einzelausstellung gezeigt werden. Nussbaum war in Italien, Frankreich und in Belgien im Exil. Am 8. Mai 1940 wurde er von den belgischen Behörden verhaftet und in das Südfranzösische Internierungslager Saint-Cyprien gebracht. Nachdem ihm in Bordeaux die Flucht gelang, ist er noch einmal in Brüssel untergetaucht, doch durch eine Denunziation ist er 1944 zusammen mit seiner Frau mit dem letzten Deportationszug nach Auschwitz gebracht worden. Bis in die 80er Jahre sind seine Werke in Deutschland wenig beachtet worden. Für Frankreich wird er jetzt eine Entdeckung sein. Die Ausstellung wird bereits als eine der wichtigsten in diesem Herbst bezeichnet.
Musée d'art et d'histoire du Judaisme, 22.9.2010 - 23.1.2011
Die Kunst des Büchermachens beherrscht der deutsche Verleger Gerhard Steidl bis zum letzten Arbeitsgang, und er lässt es sich auch nicht nehmen, selbst die Farbbestimmung bei den Probeabzügen zu machen, und zuletzt an der Druckpresse zu stehen. Ein Perfektionist, der jedes Buch zusammen mit den darin porträtierten Künstlern neu erfindet. Wie umfassend und spannend der Weg eines Kunst- oder Fotobuchs von der ersten - womöglich auf einer Serviette festgehaltenen - Idee bis zum fertigen Buch sein kann, zeigen eine Ausstellung in Paris und ein Dokumentarfilm, der gerade als DVD erscheint.
Ausstellung: "Steidl. Quand la photo devient livreDe Robert Frank à Karl Lagerfeld", Monnai de Paris, 9.11. - 19.12.2010
Film: "How to make a Book with Steidl", ein Film von Gereon Wetzel und Jörg Adolph
Es gibt einen Zusammenhang zwischen der Muttersprache und der Wahrnehmung der Welt - behauptet der Linguist Guy Deutscher. Wie betrachtet jemand einen Chagall, dessen Muttersprache keinen Unterschied zwischen Blau und Grün macht?
Was bedeutet es für die Orientierung, wenn man ständig die Himmelsrichtungen angibt, statt egozentrisch "rechts" und "links" zu sagen? Was macht es für Unterschiede, ob Begriffe männlichen, weiblichen oder neutralen Geschlechts sind? Guy Deutscher gibt eine unterhaltende Einführung über die vorangegangene Forschung, Sprache unter diesem Gesichtspunkt der Wahrnehmung der Welt zu untersuchen und öffnet den Lesern mit vielen eigenen Beispielen die Augen!
Guy Deutscher: Im Spiegel der Sprache. Warum die Welt in anderen Sprachen anders aussieht, C. H. Beck Verlag, München 2010
Die Zürcherin OY aka Joy Frempong, in Ghana geboren, ist ausgebildete Jazzsängerin und Elektronik-Musikerin. Gegenwärtig ist sie mit ihrem Erstling "First box then walk", erschienen bei Creaked Records, unterwegs und begeisterte bereits Publikum und Presse, etwa beim Jazzfestival in Montreux oder am Eurockéennes Festival in Belfort. Die Stücke auf ihrem Album sind inspiriert von Kindheitserinnerungen, eigenen, aber auch jenen ihrer Freunde. Mit Gesang, Geräuschen und Instrumentaleinlagen, die mit Loop-Pedalen aufgenommen und abermals geschichtet werden können, gibt OY den Erzählungen auf äußerst virtuose Weise und nicht ohne Humor eine unverwechselbare musikalische Gestalt.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 04.02.2023