Ama - Frauen des Meeres - nennen sie sich. Bis ins hohe Alter holen sie kostbare Meeresfrüchte vom Grund des Ozeans, trotzen der Tiefe nur mit der Kraft ihres Atems. Ihre Haut ist von Wind und Wasser gegerbt, ihre Stimmen sind tief und laut.
Ama - Frauen des Meeres - nennen sie sich. Bis ins hohe Alter holen sie kostbare Meeresfrüchte vom Grund des Ozeans, trotzen der Tiefe nur mit der Kraft ihres Atems. Ihre Haut ist von Wind und Wasser gegerbt, ihre Stimmen sind tief und laut.
Stab und Besetzung
Regie | Carmen Butta |
Seit Jahrhunderten ist das Tauchen nach Meeresfrüchten in Japan die Arbeit von Frauen. Manchmal hat das Wasser nur zwölf Grad, wenn die Ama - die Frauen des Meeres - in die Wellen verschwinden, um Meeresschnecken, Muscheln, Seeigel, Algen und insbesondere Awabi, die kostbaren Seeohren, aus der Tiefe zu holen. Ohne Pressluftflaschen, mit primitiven Masken und Flossen sowie in traditionelle weiße Überanzüge mit Kopftuch gehüllt, stoßen die Meeresfrauen in die Tiefe hinab, um mit einem Meißel die Schnecken von den Felsen zu lösen. Schon manch eine Ama ist dabei Opfer ihres Berufes geworden, denn nicht die technische Ausrüstung, sondern das eigene Geschick entscheidet über den Erfolg - und das Überleben.
Lange galten die gut verdienenden Taucherinnen unter den Männern als "guter Fang". Heute haben die Frauen entlang der Küsten bessere Chancen, auch in anderen Berufen Karriere zu machen. Das Durchschnittsalter der Ama ist inzwischen auf 60 Jahre gestiegen. Doch eine Ama zu sein ist weitaus mehr als ein Beruf. Ihre Hoffnung, dass die Ama-Tradition nicht ausstirbt, sieht die fast 80-jährige Kazu Yamamoto, die immer noch arbeitet, in der jüngsten Ama der Gruppe, Satomy Yamamoto. Satomy ist in ihrem dritten Tauchjahr und wird bald genug Erfahrung haben, um sich stolz Ama nennen zu können. Doch dafür muss sie den Sprung ins tiefere Wasser schaffen.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 30.03.2023