• 23.04.2010
      00:55 Uhr
      Fromme Lüge Spielfilm Frankreich 2005 (Avril) | arte
       

      Die 21-jährige Avril, die als Neugeborenes im Kloster ausgesetzt wurde, wuchs im Mikrokosmos des kleinen französischen Nonnenkonvents abgeschirmt vor der Welt auf. Ihr einziger Zufluchtsort vor der christlichen Disziplin ist die Malerei.

      Nacht von Donnerstag auf Freitag, 23.04.10
      00:55 - 02:25 Uhr (90 Min.)
      90 Min.
      VPS 01:15
      Zweikanalton

      Die 21-jährige Avril, die als Neugeborenes im Kloster ausgesetzt wurde, wuchs im Mikrokosmos des kleinen französischen Nonnenkonvents abgeschirmt vor der Welt auf. Ihr einziger Zufluchtsort vor der christlichen Disziplin ist die Malerei.

       

      Schließlich erachtet die Oberin Marie-Joseph sie für bereit, die zweiwöchigen Exerzitien in der Abgeschiedenheit anzutreten. Dies ist die Voraussetzung, um anschließend das ewige Gelübde abzulegen. Schwester Bernadette hingegen rät ihr, vorher noch das weltliche Leben auszuprobieren, um zu wissen, auf was sie verzichtet. Avril tritt die Exerzitien in der einsamen Kapelle trotz des Rates an.
      Als ihr Schwester Bernadette unter vorgehaltener Hand mitteilt, dass sie einen Zwillingsbruder hat, beschließt Avril, die Einkehr zu unterbrechen, um ihren Bruder zu suchen. Am Straßenrand wird sie von einem attraktiven Mann aufgegabelt. Gemeinsam mit Pierre fährt sie in die Normandie, wo ihr Bruder mit seiner Freundin Urlaub am Strand machen soll.
      Doch die Freundin entpuppt sich als Freund, und Homosexualität und körperliche Freizügigkeit sind nicht das Einzige, was die unschuldige junge Frau zum Staunen bringt. Avril lernt zum ersten Mal Dinge wie den Umgang mit Männern, das Schwimmen im Meer, ausgelassenes Tanzen und Malen auf großflächigen Leinwänden kennen. Sie mag dieses neue Leben und trägt ihre Nonnentracht immer seltener. Auch Pierre mag sie immer mehr und eine zarte und stille Liebe entfaltet sich.
      Als die zwei Wochen fast um sind, begleiten die drei jungen Männer Avril zurück zu ihrer Exerzitienstätte, der kleinen Kapelle. Es stellt sich dann heraus, dass Schwester Bernadette die Mutter der Zwillinge ist und diese aus Trauer über den von ihr verursachten Unfalltod des Vaters zur Adoption freigeben wollte. Sie selbst hat sich damals Oberin Marie-Joseph anvertraut und das ewige Gelübde abgelegt. Die Oberin des Konvents hatte aber nur den männlichen Zwilling in ein Waisenhaus gegeben. Avril hatte sie im Kloster behalten, um mit ihr eine potenzielle Heilige heranzuziehen.
      In der Kapelle gesteht Bernadette Avril und ihrem Bruder offen, dass sie deren Mutter ist. Oberin Marie Joseph will unbedingt an den Plänen festhalten, dass Avril Nonne wird. In einer Kurzschlussreaktion greift die Oberin Bernadette tätlich an, da Bernadette ihres Erachtens ihre Tochter zu sehr an weltliche Dinge herangeführt hat. Avril geht spontan dazwischen, um ihre Mutter zu schützen, dabei wird sie gefährlich verletzt ...

      Regisseur Gérald Hustache-Mathieu, 1968 in Grenoble geboren, beginnt früh mit dem Filmemachen und sammelt Erfahrungen mit Super-8-Material. Schon in seinem Kurzfilm "La chatte andalouse" spielt Sophie Quinton, die Darstellerin der Avril, eine Nonne, die auf Entdeckungsreise in Sachen Liebe und Sexualität geht. In "Fromme Lüge" umschifft der Regisseur die Klippen der polemischen Religionskritik und des platten Voyeurismus, um feinfühlig und humorvoll von der Liebe und ihren Facetten zu erzählen.
      Schwester Bernadette, die von ihrer Vergangenheit heimgesucht wird, wird dem französischen Schauspielstar Miou-Miou verkörpert, die in den 70er Jahren Kinogeschichte geschrieben hat und heute nur noch selten auf der Leinwand zu sehen ist.

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      Nacht von Donnerstag auf Freitag, 23.04.10
      00:55 - 02:25 Uhr (90 Min.)
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