Der zweite Teil des Dokumentarfilms schildert den Aufenthalt der Familie des Filmemachers Ron Havilio in der alten Silberminenstadt Potosí und zeichnet ein einfühlsames Porträt der Bewohner der zentralbolivischen Stadt.
Der zweite Teil des Dokumentarfilms schildert den Aufenthalt der Familie des Filmemachers Ron Havilio in der alten Silberminenstadt Potosí und zeichnet ein einfühlsames Porträt der Bewohner der zentralbolivischen Stadt.
Stab und Besetzung
Regie | Ron Havilio |
Ihre Hochzeitsreise führt Ron und Jacqueline Havilio 1970 von Buenos Aires nach Cuzco und Machu Picchu zu den Hochburgen der Inkakultur. Ausgestattet mit Rucksack und Fotoapparat, ziehen die jungen Leute durch die bolivianischen Anden und entdecken die Silberminenstadt Potosí. Von ihrer Reise bringen sie Schwarz-Weiß-Fotografien und unzählige Erinnerungen mit. 29 Jahre später wandelt das Paar auf seinen eigenen Spuren und begibt sich erneut auf die Reise von Buenos Aires nach Potosí. Dieses Mal werden die beiden von ihren drei Töchtern begleitet.
Im Zentrum der Reise steht der Aufenthalt der Familie in Potosí. Einst verfügte die 4.100 Meter über dem Meeresspiegel liegende Stadt über das größte Silbervorkommen der Welt und bildete die Haupteinnahmequelle der spanischen Kolonialmacht. Zu jener Zeit gab es in Potosí neben großem Reichtum auch bitteres Elend. Millionen von Indios mussten unter menschenunwürdigen Bedingungen in den Silberminen schuften. Nachdem die Silbervorräte erschöpft waren, verfiel Potosí in tiefe Armut und geriet schließlich in Vergessenheit.
Das Porträt der Stadt und ihrer heutigen Bewohner ist umso bewegender geraten, als zwischen den verschiedenen Aufnahmen drei Jahrzehnte liegen. Während die erste Reise fragmentarisch, stumm und schemenhaft als statischer Bilderbogen erscheint, geht es auf der zweiten Reise lebendig, laut und bunt zu. Der Schnitt zeugt von großer Liebe zum Detail und feiner Beobachtungsgabe. Neben den beiden Reisen beleuchtet der israelische Filmemacher auch das Innenleben seiner Familie.
Ron Havilio wurde 1950 in Jerusalem geboren. Nach dem Studium der Kunstgeschichte, Geschichte, Theaterwissenschaft und Arabistik spezialisierte er sich auf die Rekonstruktion historischer Gebäude. 1986 begann er mit der Arbeit an seinem ersten Dokumentarfilm "Fragments: Jerusalem", der beim Forum des Internationalen Jungen Films 1998 mit dem FIPRESCI-Prize ausgezeichnet wurde. "Potosí, eine Zeitreise" ist sein zweiter Dokumentarfilm. Der Beitrag war im Jahr 2007 ebenfalls bei der Berlinale im Rahmen des Internationalen Forum des Jungen Films zu sehen.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 26.03.2023