• 20.02.2010
      07:00 Uhr
      ARTE Reportage Frankreich 2010 | arte
       

      Themen u.a.:

      • Russland: Die Erben der Sowjetunion
      • Bali: Vom Dämon besessen
      • "Tiefenschärfe": Haiti und die Wahrheit in den Fotos

      Samstag, 20.02.10
      07:00 - 07:45 Uhr (45 Min.)
      45 Min.
      Stereo

      Themen u.a.:

      • Russland: Die Erben der Sowjetunion
      • Bali: Vom Dämon besessen
      • "Tiefenschärfe": Haiti und die Wahrheit in den Fotos

       
      • Russland: Die Erben der Sowjetunion

      Russland bekam die Finanzkrise im letzten Jahr mit voller Wucht zu spüren: Um ganze 9 Prozent brach das Bruttoinlandsprodukt 2009 ein. Schwer getroffen wurden vor allem die sogenannten „Monostädte“, gewaltige Industrie-Komplexe, die Kombinate aus der Sowjet-Zeit, um die herum Städte angelegt sind: 400 gibt es davon noch im modernen Russland, dort leben und arbeiten 25 Millionen von insgesamt 142 Millionen Russen.Das Erbe aus der untergegangenen Sowjetunion war einmal das Symbol des sozialistischen Fortschritts. Im Kombinat, häufig in Bergbauregionen, fand in der Regel ein Viertel der arbeitsfähigen Bevölkerung der Monostädte Arbeit in einer einzigen Fabrik. Zum Beispiel in Katchkanar am Ural, an der Grenze zwischen Europa und Asien – es ist eine Stadt aus Beton mitten in den Wald hinein gestampft in einer unwirtlichen Gegend: Minus 20 Grad ist hier im Winter Normal-Temperatur.
      Das ehemalige Kombinat, der gewaltige Industrie-Komplex, ist immer noch aktiv – gleich neben den Eisenerz-Minen im Tagebau. Die sogenannte GOK beschäftigt trotz der Krise noch immer 8000 Menschen, sie gehört zur EVRAZ-Gruppe, einer der wichtigsten EVRAZ-Aktionäre ist der Milliardär Roman Abramowitsch. Einige der schlechteren Angewohnheiten aus der Sowjetzeit haben sich dort bis heute hartnäckig gehalten: Geheimniskrämerei und unüberwindliche Vorurteile gegen westliche Journalisten.
      In der kapitalistischen Aufbruchstimmung nach dem Ende der UDSSR ließ der wankende Staat die „Monostädte“ in private Hände fahren. Doch in der Krise erinnert sich die Regierung angesichts steigender Arbeitslosigkeit und sinkender Löhne an das Erbe aus den Zeiten der Sowjetunion.

      • Bali : Vom Dämon besessen

      Wer in Bali seine geistige Gesundheit verliert, der kann auf keine Hilfe zählen. Im schlimmsten Falle schließen seine Angehörigen ihn in Ketten, klemmen seine Füße in einen Holzblock oder sperren ihn in einen Käfig. Eine Psychologin hat sich vorgenommen, den « Verrückten » auf Bali zu helfen. Sie reist über die Insel, um sie zu befreien.
      Es ist nicht der böse Wille der Angehörigen, es ist viel mehr ein Ausdruck nackter Verzweiflung. Für die Familien in den entlegenen Dörfern der Insel ist eine psychische Krankheit ein großes Unglück – verursacht durch einen Fluch oder einen Dämon. Und auf Bali hat die Behandlung psychisch kranker Menschen keine Priorität. Um drei Millionen Einwohner kümmern sich gerade einmal 22 Psychiater, das einzige psychiatrische Krankenhaus ist ständig überbelegt.
      Die Psychiaterin Luh Kettut Suryani hat sich vor einigen Jahren entschlossen, den unglücklichen Familien und ihren „besessenen“ Angehörigen zu helfen. Sie investierte einen Teil ihres Vermögens, um freiwilligen Helfer auszubilden, die Dschungel und Reisfelder durchqueren, auf der Suche nach den Kranken. Es ist nicht leicht, ihnen zu helfen: Abgesehen von den fehlenden Medikamenten stoßen sie auch auf das Unverständnis der Familien, die von modernen medizinischen Erkenntnissen und Therapien noch nie etwas gehört haben.
      Trotzdem ist es Luh Kettut Suryani gelungen, mehr als 50 Kranke aus ihrem Elend zu befreien. Das liegt einerseits daran, dass sie als eine bekannte Persönlichkeit auf Bali eine gewisse Autorität ausstrahlt – andererseits kombiniert sie traditionelle balinesische Heilmethoden mit moderner Medizin. Das öffnet ihr die Türen zu den Patientinnen und Patienten.
      Noch immer aber vegetieren hunderte „Verrückter“ in Balis Dörfern in ihrem Elend. Die ARTE-Reporter haben die Psychiaterin und ihre Helfer auf der Suche nach ihnen begleitet.

      • Tiefenschärfe - Haiti und die Wahrheit in den Fotos

      ARTE Reportage zeigt ab sofort einmal im Monat unter der Rubrik „Tiefenschärfe“ die Werke eines ausgesuchten Fotografen.
      Bruno Stevens war unmittelbar nach dem Erdbeben in Haiti, in Port-au-Prince, und er hat dort die Menschen in den Trümmern fotografiert. Er hat für uns seine Fotos zusammengestellt und kommentiert sie persönlich. In diesen Zeiten, in denen die Fotografen ihre Bilder über Agenturen einzeln vertreiben müssen, will ARTE Reportage den Besten unter ihnen die Möglichkeit geben, in einer Art persönlichem Foto-Essay ihre Werke vorzustellen.

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      Samstag, 20.02.10
      07:00 - 07:45 Uhr (45 Min.)
      45 Min.
      Stereo

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