• 15.02.2010
      23:40 Uhr
      Der Glamour des Abstellraumes Die neuen Parkhäuser - Erhabene Türme | arte
       

      Parkhäuser, Tiefgaragen, Autohäuser und Museen für Autos waren lange Zeit nüchterne bis hässliche Zweckbauten. Seit ungefähr 15 Jahren bemühen sich auch berühmte Architekten um eine ästhetische und künstlerische Gestaltung dieses Sujets.

      Nacht von Sonntag auf Montag, 15.02.10
      23:40 - 00:05 Uhr (25 Min.)
      25 Min.
      HD-TV Stereo

      Parkhäuser, Tiefgaragen, Autohäuser und Museen für Autos waren lange Zeit nüchterne bis hässliche Zweckbauten. Seit ungefähr 15 Jahren bemühen sich auch berühmte Architekten um eine ästhetische und künstlerische Gestaltung dieses Sujets.

       

      Stab und Besetzung

      Regie Michael Trabitzsch

      Die beiden Türme des Architekten Gunter Henn für die Autostadt des Volkswagen-Konzerns in Wolfsburg bilden ein sich übereinandertürmendes Zwischenlager für Automobile. Bis zu 400 Fahrzeuge nimmt jede der gläsernen und filigran wirkenden Säulen auf. Ein vollautomatisches System parkt die fabrikneuen Autos in den Stockwerken und holt sie zur Auslieferung wieder ab.
      In Takasaki, einer Trabantenstadt Tokios, hat der japanische Architekt Kengo Kuma das Westpark-Gebäude entworfen, einen gewaltigen Block mit einem Fassungsvermögen für 1.000 Fahrzeuge. Die Abstellflächen sind konventionell, doch Lamellen in der Fassade übernehmen die Funktion, Licht und Schatten zu erzeugen.
      Nackter Beton prägt in Straßburg-Hoenheim ein Kleinod der Architektur. Die einfachste Kombination für einen Knotenpunkt über der Erde zu schaffen, lautete der Auftrag der Stadt Straßburg. 2003 gewann die irakischstämmige Architektin Zaha Hadid mit ihrem an sich schlichten Park-and-ride-System den Preis der Europäischen Union.
      In Salzburg hat der italienische Star-Architekt Massimiliano Fuksas das Dach des Shopping-Centers Europark mit einem imposanten Sky-Parking gekrönt, das sich durch weit schwingende Rampen auszeichnet.
      Direkt am Hamburger Hafen baute Jan Störmer ein altes Lagerhaus zu einem modernen Büro- und Appartmentkomplex um, das direkt ans Wasser grenzt. Eine Brücke überspannt die Große Elbstraße und mündet in den alten Silokomplex, in den eines der modernsten Parksysteme weltweit eingebaut wurde. Und in Berlin-Kreuzberg ging man noch weiter. Im sogenannten Carloft mit großzügigen Appartements nimmt man sein Auto ganz einfach mit auf die Etage und stellt es dort auf der Terrasse ab und betritt anschließend direkt die eigene Wohnung.
      Parkhäuser, Tiefgaragen, Autohäuser und Museen für Autos waren lange Zeit nüchterne bis hässliche Zweckbauten. Seit ungefähr 15 Jahren bemühen sich auch berühmte Architekten um eine ästhetische und künstlerische Gestaltung dieses Sujets. Die dreiteilige Reihe "Der Glamour des Abstellraums" zeigt beeindruckende Beispiele.
      Der zweite Teil der Reihe beschreibt Parkhausprojekte, die renommierte Architekten in Europa, aber auch in Japan realisierten. Dabei entstanden keine bloßen übereinandergestapelten Abstellflächen für fahrbare Untersätze, sondern fantasievoll gestaltete Türme und Geschossflächen, die Klarheit, Licht und Modernität ausstrahlen.

      Seit 15 Jahren stürzen sich die bekanntesten Namen der internationalen Architektenszene auch auf die Gestaltung und den Bau von Park- und Autohäusern, Automuseen und sogar von Tiefgaragen. Ein Grund, dieses eher profane Sujet zur Kunst zu erheben, ist die Beschleunigung des städtischen Lebens. Viele Menschen kommen mit dem Auto in die City, und das muss abgestellt werden. Bisher waren die Abstellflächen düster und dreckig und galten in keiner Weise als angenehme Orte urbanen Lebens. Unter den Händen von Architekten und Designern entstanden nun lichte Hallen unter der Erde, die Bankettsäle oder Kathedralen assoziieren lassen. Es wurden Parktürme entworfen, die wie gläserne dorische Säulen die neuen Städte schmücken. Und neue Ausstellungsräume für Autos lassen Besucher den Atem anhalten und spiegeln den Mut der Architekten.
      Um den Avantgardismus auch visuell zu würdigen, wurden für die Dokumentation berühmte Architekturfotografen gebeten, die Essenz des Gebäudes, die Vision des Architekten in wenigen zweidimensionalen Fotos zu verdichten. Während die Fotografen ihre Positionen suchen, begleitet sie eine Steadycam-Kamera, die sonst im Spielfilm zum Einsatz kommt. Diese Kamera umkreist den Fotografen, choreographiert ihn im Raum und damit auch die avantgardistische Architektur.

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      Nacht von Sonntag auf Montag, 15.02.10
      23:40 - 00:05 Uhr (25 Min.)
      25 Min.
      HD-TV Stereo

programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 28.09.2023