Henry Purcells Meisterwerk in der verspielten Neu-Fassung der englischen Regisseurin Deborah Warner begeistert in ganz Europa das Publikum. ARTE zeigt eine Aufführung aus der Pariser Opéra comique vom Winter 2008.
Henry Purcells Meisterwerk in der verspielten Neu-Fassung der englischen Regisseurin Deborah Warner begeistert in ganz Europa das Publikum. ARTE zeigt eine Aufführung aus der Pariser Opéra comique vom Winter 2008.
Stab und Besetzung
Dido | Malena Ernman |
Belinda | Judith van Wanroij |
Aeneas | Christopher Maltman |
Sorceress | Hilary Summers |
First witch | Ana Quintans |
Second witch | Céline Ricci |
Second woman | Lina Markeby |
Sailor | Ben Davis |
Spirit | Marc Mauillon |
Regie | François Roussillon |
Kostüm | Chloé Obolensky |
Inszenierung | Deborah Warner |
Dirigent | William Christie |
Ausstattung | Chloé Obolensky |
Malena Ernman singt die unglücklich verliebte Königin von Karthago, die sich eigentlich geschworen hatte, nach dem Tod ihres Mannes nie mehr zu heiraten. Doch mit der Ankunft des Trojaners Aeneas ist es um sie geschehen. Sir William Christie, einer der herausragenden Spezialisten der Barockmusik, zeichnet für den musikalischen Klang dieser Aufführung verantwortlich. Er dirigiert vom Cembalo aus sein Ensemble, Les Arts florissants. Das Bühnenbild und die Kostüme wurden von Chloé Obolensky entworfen.
"Dido and Aeneas" ist die Geschichte der unglücklichen Liebe zwischen der Königin von Karthago und dem Trojaner Aeneas. Den Stoff dazu lieferte die Aeneis, Vergils Epos über die Flucht des Aeneas aus Troja nach Latinum, wo er zum Stammvater der Römer wird. Auf seinen Irrfahrten landet Aeneas auch am Strand von Karthago. Henry Purcell ließ sich von dieser Episode zu seiner einzigen Oper inspirieren, die allererste Oper der englischen Musikgeschichte überhaupt.
"Dido and Aeneas" wurde 1689 in Chelsea (London) uraufgeführt. 2006 brachte die britische Bühnenregisseurin Deborah Warner in Zusammenarbeit mit der Bühnenbildnerin Chloé Obolensky eine verspielte Fassung auf die Bühne. William Christie, ihr Landsmann und ein eminenter Spezialist der Barockmusik, stand ihr dabei als musikalischer Leiter zur Seite. Deborah Warner nahm sich die Freiheit, den Prolog umzuschreiben. Sie verwendete dafür Texte von T.S. Eliot, Ted Hughes und Yeats über den Mythos der Diane und des Aktaion. Er wird vorgetragen von Warners Lieblingsinterpretin, Fiona Shaw. 25 kleine Mädchen rahmen die Handlung choreographisch ein und Hilary Summers in der Rolle der bösen Zauberin setzt einen komischen Kontrast zu den tragischen Protagonisten: der schwedischen Mezzosopranistin Malena Ernman als Dido und Christopher Maltman in der Rolle des Aeneas.
Die Geschichte: Der trojanische Flüchtling Aeneas weilt als Gast in Didos Haus. Dido gesteht ihrer Vertrauten Belinda, dass sie sich in Aeneas verliebt hat. Die Witwe hatte jedoch geschworen, nie wieder zu heiraten und bittet Belinda um Verschwiegenheit. Doch sie hat die Rechnung ohne Aeneas gemacht. Der Trojaner erwidert ihre Liebe, fleht um ihre Hand und Dido gibt schließlich nach. In einer Höhle versammeln sich Didos Erzfeindinnen, die Zauberin und die Hexen, um einen Plan auszuhecken, wie sie Dido und Karthago vernichten können. Ein Geist in der Gestalt Merkurs soll Aeneas erscheinen und ihn an seine Pflicht erinnern, die Gestade Italiens zu suchen. Noch am gleichen Tag soll er mit seiner Flotte lossegeln. Als er seine überstürzte Abreise seiner Geliebten erklären möchte, fühlt diese sich verraten und verkauft. Nicht einmal Aeneas' Entscheidung, doch zu bleiben, kann ihr Vertrauen in ihn zurückgewinnen. Schließlich geht er und sie nimmt sich das Leben.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 30.03.2023