• 22.07.2024
      09:00 Uhr
      Vietnam. Ein Bürgerkrieg Geschehen, neu gesehen. - "Wahre Geschichte" | arte
       

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      Montag, 22.07.24
      09:00 - 09:50 Uhr (50 Min.)
      50 Min.

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      Stab und Besetzung

      Regie Bernard George

      Von 1955 bis 1975 kam es in Vietnam zu einem grausamen Krieg, dem sogenannten Vietnamkrieg. Im Jahr 1954 wurde Vietnam von der Kolonialmacht Frankreich unabhängig. Kurz danach spaltete sich das Land in Nordvietnam und Südvietnam und es kam zu einem Krieg zwischen beiden Landesteilen. Nordvietnam war kommunistisch und wurde von China und der Sowjetunion mit Waffen und Militärberatern unterstützt. Südvietnam orientierte sich an den USA, die es ab 1965 auch mit amerikanischen Soldaten unterstützten. Im kollektiven Gedächtnis wird der Vietnamkrieg häufig als - vor dem Hintergrund des Kalten Krieges geführter - Kampf des Giganten USA gegen ein kleines südostasiatisches Land gesehen. Oft wird vergessen, dass es sich um einen tragischen Bürgerkrieg handelte, der im Indochinakrieg wurzelte.

      Während des Indochinakriegs standen viele Vietnamesen in der französischen Armee ihren Landsleuten gegenüber, die in den Truppen Ho Chi Minhs für die Unabhängigkeit kämpften. Das Genfer Abkommen von 1954 beendete die französische Kolonialherrschaft und führte zur Entstehung zweier vietnamesischer Staaten beiderseits des 17. Breitengrads. Die Bevölkerung musste zwischen zwei Regimen wählen, die nicht nur eine Demarkationslinie, sondern auch eine ideologische Kluft voneinander trennte: die prokommunistische Demokratische Republik Vietnam (Nordvietnam) und die vom Westen unterstützte Republik Vietnam im Süden. Nur 300 Tage Zeit hatten die Bewohnerinnen beider Staaten, sich für eine Seite zu entscheiden.
      Die vietnamesische Bevölkerung wurde in einen Konflikt gestürzt, der Familien auseinanderriss und auf beiden Seiten zu schweren Traumata führte. Die Angst vor den bevorstehenden Säuberungen des Regimes löst im Norden eine Massenflucht aus.
      Das stark mediatisierte Eingreifen der amerikanischen Armee zur Unterstützung der südvietnamesischen Regierung ließ vergessen, dass es sich um einen grausamen Bürgerkrieg handelte - zumal zahlreiche Hollywood-Blockbuster den Konflikt in Vietnam als Krieg der USA darstellten. Das nordvietnamesische Regime nutzte diese Sicht und legitimierte sich mit der Behauptung, es führe einen gerechten Kampf für Freiheit und Unabhängigkeit. Die Tatsache, dass es sich in erster Linie um einen Binnenkonflikt handelte, trat so weitgehend in den Hintergrund.

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