• 25.06.2024
      10:30 Uhr
      Rückeroberung der Rocky Mountains (3/4) Eine Geburtsstation für Karibus | arte
       

      Das Karibu gehört zu den berühmtesten Tieren Kanadas. Im Süden des Landes sind die Rentiere der Rocky Mountains durch den Verlust ihres Lebensraums und die Zunahme von Fressfeinden gefährdet. So sehr, dass sie mancherorts bereits ausgestorben sind. Dank eines beispiellosen Rettungsplans, der von Ureinwohnern in die Wege geleitet wurde, verbesserte sich die Lage einer Karibu-Herde deutlich.

      Dienstag, 25.06.24
      10:30 - 11:10 Uhr (40 Min.)
      40 Min.
      Stereo

      Das Karibu gehört zu den berühmtesten Tieren Kanadas. Im Süden des Landes sind die Rentiere der Rocky Mountains durch den Verlust ihres Lebensraums und die Zunahme von Fressfeinden gefährdet. So sehr, dass sie mancherorts bereits ausgestorben sind. Dank eines beispiellosen Rettungsplans, der von Ureinwohnern in die Wege geleitet wurde, verbesserte sich die Lage einer Karibu-Herde deutlich.

       

      Stab und Besetzung

      Regie Sarah Laîné

      Im Süden Kanadas ist das Karibu vom Aussterben bedroht. In den Ebenen im hohen Nordens Kanadas durchqueren die Rentiere ungehindert Tausende Kilometer. Doch etwas weiter südlich, dort, wo die Landschaft bergiger wird, müssen die Herden der Rocky Mountains mit weit weniger Platz zurechtkommen.
      Ein Grund hierfür ist die intensive Forstwirtschaft des Menschen. Auf den Straßen, die die einst undurchdringlichen Wälder durchziehen, kommt der Wolf schneller voran und zieht immer häufiger die leichter zu jagenden Karibus seiner einstmals bevorzugten Beute, den Elchen vor. Daher sind hier einige Karibu-Herden bereits ausgestorben.
      In British Columbia haben sich die First Nations der West Moberly und der Saulteau zusammengeschlossen, um die Lage einer Karibu-Herde mit einem beispielhaften Rettungsplan zu verbessern. Das Karibu ist für die Kultur der beiden Völker von zentraler Bedeutung.

      Gemeinsam mit Forschenden fingen sie zunächst trächtige Weibchen aus der gefährdeten Herde ein. Um einen möglichst zügigen Transfer zu gewährleisten, organisierten sie einen Sondereinsatz mit Helikopter und Motorschlitten. Die Tiere wurden auf eine große, gesicherte Lichtung gebracht. Auf dieser „Karibu-Geburtsstation“ konnten die Weibchen in aller Ruhe ihre Kälber zur Welt bringen. Als die Jungen nach einigen Wochen eigenständig waren, wurden sie gemeinsam mit ihren Müttern wieder in die Freiheit entlassen.

      Parallel zu diesem Programm haben beide First Nations lange mit den Regierungen ihrer Provinz und des kanadischen Staates verhandelt, um die von der Herde bevorzugten Wälder zu schützen. Neun Jahre nach dem Beginn dieses Programms hat sich die Anzahl der Karibus aus der gefährdeten Herde verdreifacht. Dieser Ansatz ist auch deshalb beispielhaft, weil die indigenen Gemeinschaften maßgeblich zu seinem Erfolg beitrugen.

      Mit ihren grandiosen Landschaften haben die Rocky Mountains den Mythos des Wilden Westens mitgeprägt. Die Gebirgskette beherbergte lange eine bemerkenswerte Artenvielfalt, bevor sich auch hier die unerwünschten Folgen der modernen Zivilisation zeigten. Weshalb Umweltschützer, indigene Völker und Wissenschaftler seit 30 Jahren Hand in Hand am Erhalt bestehender und der Wiederherstellung geschädigter Ökosysteme der Rocky Mountains arbeiten. Auf über mehr als 3.000 Kilometern sollen vom Yellowstone Park in den USA bis ins kanadische Yukon-Territorium weitere Schutzgebiete entstehen. Bisons, Grizzlys, Karibus, Wölfe - anhand dieser vier symbolträchtigen Tiere berichtet die Dokumentationsreihe von der umfassenden Rückeroberung der Rocky Mountains.

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