• 09.04.2024
      23:50 Uhr
      Einer von tausend Hügeln Belgien 2022 | arte
       

      Sie hießen Olivier, Fidéline und Fiacre und waren Geschwister einer Familie, die in einem Dorf in Ruanda lebte, im „Land der tausend Hügel“. Wie viele andere wurden sie während des Völkermords der Tutsi von 1994 vor den Augen der Öffentlichkeit von ihren Dorfnachbarn ermordet.
      Der Dokumentarfilm versucht, die Geschichte ihrer letzten Tage nachzuzeichnen, indem er Aussagen von Überlebenden und Angehörigen, aber auch von Völkermördern und Henkern sammelt. Die meisten von ihnen leben noch heute zusammen in denselben Dörfern. Der Aufarbeitung der Völkerrechtsverbrechen erhoffte man sich von der Justiz, die aber nicht objektiv war.

      Dienstag, 09.04.24
      23:50 - 01:15 Uhr (85 Min.)
      85 Min.
      Stereo

      Sie hießen Olivier, Fidéline und Fiacre und waren Geschwister einer Familie, die in einem Dorf in Ruanda lebte, im „Land der tausend Hügel“. Wie viele andere wurden sie während des Völkermords der Tutsi von 1994 vor den Augen der Öffentlichkeit von ihren Dorfnachbarn ermordet.
      Der Dokumentarfilm versucht, die Geschichte ihrer letzten Tage nachzuzeichnen, indem er Aussagen von Überlebenden und Angehörigen, aber auch von Völkermördern und Henkern sammelt. Die meisten von ihnen leben noch heute zusammen in denselben Dörfern. Der Aufarbeitung der Völkerrechtsverbrechen erhoffte man sich von der Justiz, die aber nicht objektiv war.

       

      Stab und Besetzung

      Regie Bernard Bellefroid

      Der Propagandasender „Radio der tausend Hügel“ rief 1994 zur gnadenlosen Auslöschung der Tutsi in Ruanda auf - auch Kinder sollten nicht verschont bleiben. Wie eine Million andere Tutsi wurden auch Olivier, Fidéline und Fiacre während des Völkermords auf einem der Hügel von Nyanza, ihrer Heimat, ermordet. Es gibt weder Fotos noch Sterbeurkunden oder Gräber der Kinder. Ihre Existenz wurde aus dem Gedächtnis des Landes ausgelöscht.

      So kommt es beim Genozid nicht nur zu ihrer physischen, sondern auch zur kulturellen und symbolischen Vernichtung der Opfer.

      Vor fast 20 Jahren filmte der Regisseur Bernard Bellefroid in Ruanda einen der ersten Prozesse nach dem Völkermord. Jetzt zeigt sein Dokumentarfilm das Schweigen in einem Land, in dem Mörder und Opfer seit 30 Jahren Seite an Seite leben und auf unterschiedliche Art und Weise versuchen, das Geschehene aufzuarbeiten. Und auch wenn manche Wunden mit der Zeit verheilt sind, so klaffen andere noch immer. Bernard Bellefroid erzählt die Geschichte der drei Kinder stellvertretend für die Geschichten aller anderen Opfer.

      Der Dokumentarfilm wurde 2023 mit dem Kritiker- und dem Publikumspreis des Filmfestivals Namur ausgezeichnet.

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