• 17.09.2021
      12:15 Uhr
      Re: Steuern rauf für Millionäre? Deutschlands Geld-Elite nach Corona | arte
       

      Die Corona-Krise hat nicht nur die Armut verschärft. Auch die Zahl der Millionäre und Superreichen steigt kräftig weiter. Eine Gruppe von Millionären auf der ganzen Welt setzt sich deshalb für eine höhere Besteuerung von Vermögen ein. Wie steht die Geld-Elite dazu?

      Freitag, 17.09.21
      12:15 - 12:50 Uhr (35 Min.)
      35 Min.

      Die Corona-Krise hat nicht nur die Armut verschärft. Auch die Zahl der Millionäre und Superreichen steigt kräftig weiter. Eine Gruppe von Millionären auf der ganzen Welt setzt sich deshalb für eine höhere Besteuerung von Vermögen ein. Wie steht die Geld-Elite dazu?

       

      Stefanie Bremers Familie besitzt ein großes Maschinenbau-Unternehmen. Die erst 32-Jährige gehört zu den reichsten Menschen Deutschlands. "Ich hatte das Glück in die richtige Familie geboren zu werden und habe den goldenen Löffel im Mund. Das finde ich absolut ungerecht", sagt sie. Die Erbin und andere Millionäre der Gruppe "Tax me now" fordern, dass der Staat "Leute wie uns" höher besteuert.

      Der Selfmade-Millionär Michael Hausenblas hingegen lehnt die Umverteilung von Vermögen ab. ‎Der 53-Jährige ist durch den Vertrieb von Staubsaugern, die auch die Luft reinigen, reich geworden. Der Jahresumsatz seiner Firma Hyla Germany hat sich durch die Pandemie mehr als verdoppelt: auf 50 Millionen Euro. "Leistung muss sich lohnen und darf nicht mit zu hohen Steuern bestraft werden", so lautet Hausenblas Credo.

      Bettina Gräfin Bernadotte und Björn Graf Bernadotte zählen dagegen zum klassischen Adel mit engen Verbindungen ins schwedische Königshaus. Die Geschwister sind Geschäftsführer der Mainau. Die Insel gehört der Familie nicht - oder nicht mehr. Vor rund 40 Jahren brachten ihre Eltern, um Erbstreitigkeiten zu verhindern, die Mainau in eine gemeinnützige Stiftung ein. Das hat auch steuerliche Vorteile. Gesellschaftliche Verantwortung übernehmen sie auf ihre Art. In ihren caritativen Projekten geht es um bessere Perspektiven für Kinder und Jugendliche.

      Stefanie Bremer ist freiwilliges Engagement zu wenig. "Ein Gemeinwesen kann sich nicht auf reiche Gönner verlassen", sagt sie. "Beim Staat ist das Geld gut aufgehoben, denn der investiert auch in Bereiche, die für reiche Wohltäter nicht attraktiv sind."

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