• 03.02.2021
      17:00 Uhr
      Im Reich der Frauen Indien - Die Khasi | arte
       

      Indien gilt als das gefährlichste Land für Frauen weltweit. Im Bundesstaat Meghalaya im Nordosten des Landes jedoch haben die Frauen das Sagen: Hier lebt das Matriarchat der Khasi, ein indigenes Volk mit mehr als einer Million Angehörigen. Es gelten die Regeln der Matrilokalität und Matrilinearität, das heißt der Ehemann lebt bei der Familie seiner Frau, alle Kinder nehmen den Namen der Mutter an und das Erbe geht an die letztgeborene Tochter. Die Dokumentation erzählt vom Kampf eines pensionierten Arbeiters, der mit einem Verein die Gleichberechtigung der Khasi-Männer erstreiten will.

      Mittwoch, 03.02.21
      17:00 - 17:50 Uhr (50 Min.)
      50 Min.
      Stereo

      Indien gilt als das gefährlichste Land für Frauen weltweit. Im Bundesstaat Meghalaya im Nordosten des Landes jedoch haben die Frauen das Sagen: Hier lebt das Matriarchat der Khasi, ein indigenes Volk mit mehr als einer Million Angehörigen. Es gelten die Regeln der Matrilokalität und Matrilinearität, das heißt der Ehemann lebt bei der Familie seiner Frau, alle Kinder nehmen den Namen der Mutter an und das Erbe geht an die letztgeborene Tochter. Die Dokumentation erzählt vom Kampf eines pensionierten Arbeiters, der mit einem Verein die Gleichberechtigung der Khasi-Männer erstreiten will.

       

      Stab und Besetzung

      Regie Olivier Lemaire

      Wie jeden Morgen macht sich Banisha für die Arbeit fertig. Sie unterrichtet Sozialkunde an der Grundschule. Heute geht es um Familiennamen. Banisha erklärt ihren Schülern, dass die Khasi eines der wenigen Völker der Welt sind, deren Kinder den Namen der Mutter annehmen. Der Vater trägt somit als einziger in der Familie einen anderen Namen. Banisha hat zwar zu Hause das Sagen, doch die Sorge für ihre Familie lastet auf ihren Schultern. Ihr kleines Haus teilt sie mit ihrer Schwester, ihren Eltern, Neffen und Nichten. Zehn Personen wohnen in der bescheidenen Holzhütte. Banisha kümmert sich um die Finanzen, den Haushalt, die Küche und ein harmonisches Familienleben. Sie trägt ihrem Mann jeden Tag ein paar Aufgaben auf, doch wenn ihre Eltern krank werden, ist sie dafür zuständig. Banisha führt ein anstrengendes und verantwortungsvolles Leben.

      Lancelot hat zeitlebens in einer Zementfabrik gearbeitet. Jetzt ist er pensioniert und kämpft als Vizepräsident eines Vereins für die Gleichberechtigung von Männern und Frauen. Anders als die meisten Männer, die sich dem Matriarchat schweigend fügen. Lancelot hat eine ganze Reihe sorgfältig durchdachter Argumente, um die Absurdität des Khasi-Systems aufzuzeigen. Wie etwa die Unvereinbarkeit mit dem Christentum.

      Lancelot bewegt sich außerhalb des gesetzlichen Rahmens, denn seine Frau und seine 28-jährige Tochter Spearry tragen seinen Familiennamen. Spearry, Anwältin am Gericht in der Bundeshauptstadt Shillong, verhält sich wie eine moderne Städterin, wohnt aber noch bei ihren Eltern. Sie ist Mitglied im Verein ihres Vaters und unterstützt seinen Kampf für die Einführung des Patriarchats. Von den alten Khasi-Traditionen hat sie sich gelöst. Das Matriarchat hält sie für die Ursache zahlreicher Probleme der Khasi-Gesellschaft und für eine große Ungerechtigkeit zwischen Männern und Frauen.

      Wie würde eine Welt unter der Herrschaft von Frauen aussehen? Wäre sie egalitärer, besser organisiert und weniger machtorientiert, wie sich manche vorstellen? Machen Frauen ihre Sache besser als Männer - oder zumindest anders? In der Dokumentarfilmreihe "Im Reich der Frauen" geht es um traditionelle Gesellschaften, in denen die Frauen führen, entscheiden oder vererben: wie etwa die Minangkabau, eine große matriarchalische Volksgruppe muslimischen Glaubens in Indonesien; die Mosuo in China, eine Gesellschaft ohne Väter und Ehemänner; die Khasi in Indien, bei denen die weiblichen Familienoberhäupter die Geschäfte führen; und die sehr dominanten Makhuwa in Mosambik.

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      Mittwoch, 03.02.21
      17:00 - 17:50 Uhr (50 Min.)
      50 Min.
      Stereo

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