• 29.01.2021
      11:30 Uhr
      Geschehen, neu gesehen. - "Wahre Geschichte" Mao. Vermeintlicher Vater des modernen China | arte
       

      1. Oktober 1949: Nach Jahren des revolutionären Kampfes ruft Mao Tsetung die Volksrepublik China aus. Trotz der Fehler des großen Vorsitzenden ist für die meisten Menschen im Westen Mao Tsetung nach wie vor gleichbedeutend mit China und China gleichbedeutend mit Mao Tsetung. Doch auch wenn der "Große Steuermann" ein neues Zeitalter im Reich der Mitte einläutete, das er von Elend, archaischen Strukturen und der Unterwerfung unter die westliche Welt befreite - den Übergang des Landes von Stillstand und Abschottung zur Weltmacht kann er sich nicht auf die Fahnen schreiben. Umgesetzt hat dieses Versprechen Deng Xiaoping.

      Freitag, 29.01.21
      11:30 - 12:20 Uhr (50 Min.)
      50 Min.

      1. Oktober 1949: Nach Jahren des revolutionären Kampfes ruft Mao Tsetung die Volksrepublik China aus. Trotz der Fehler des großen Vorsitzenden ist für die meisten Menschen im Westen Mao Tsetung nach wie vor gleichbedeutend mit China und China gleichbedeutend mit Mao Tsetung. Doch auch wenn der "Große Steuermann" ein neues Zeitalter im Reich der Mitte einläutete, das er von Elend, archaischen Strukturen und der Unterwerfung unter die westliche Welt befreite - den Übergang des Landes von Stillstand und Abschottung zur Weltmacht kann er sich nicht auf die Fahnen schreiben. Umgesetzt hat dieses Versprechen Deng Xiaoping.

       

      Stab und Besetzung

      Regie Philippe Saada

      Trotz der Gewaltexzesse und Fehler des großen Vorsitzenden ist für die meisten Menschen im Westen Mao Tsetung nach wie vor gleichbedeutend mit China und China gleichbedeutend mit Mao Tsetung. Doch auch wenn der "Große Steuermann" ein neues Zeitalter im Reich der Mitte einläutete, das er von Elend, archaischen Strukturen und der Unterwerfung unter die westliche Welt befreite - den Übergang des Landes von Stillstand und Abschottung zur Weltmacht kann er sich nicht auf die Fahnen schreiben.

      Bei seinem Tod hinterließ Mao Tsetung eine erschöpfte Bevölkerung und ein wirtschaftlich verwüstetes, vom Rest der Welt isoliertes Land. Erst danach begann China, sich in das weltpolitische Schwergewicht zu verwandeln, als das es heute bekannt ist. Verantwortlich dafür zeichnete Tsetungs Nachfolger Deng Xiaoping. Deng Xiaoping war ein Genosse der ersten Stunde, der Mao bei allen Irrungen und Umwegen treu blieb.

      Nach dem Tod seines Mentors zögerte der neue Machthaber jedoch nicht lange, eigene Wege zu gehen und mit dem Maoismus zu brechen. Deng Xiaoping gab den Anstoß dafür, dass China zur Werkbank der Welt wurde und sich das Label "Made in China" auf allen Kontinenten durchsetzte. Damit leitete er ein dreißigjähriges Wirtschaftswachstum ein, wie es bislang kein anderes Land der Welt erlebt hat.

      Die Bevölkerung profitierte von neuem Wohlstand und bekam die Licht- und Schattenseiten der Konsumgesellschaft zu spüren. Ironie der Geschichte: Auf den Geldscheinen, mit denen China sich zum Geldinstitut und Gläubiger der Welt aufgeschwungen hat, ist das Konterfei Mao Tsetungs abgebildet. Mao hatte gelobt, sein Land zu modernisieren und zu einer Großmacht zu machen. Umgesetzt hat dieses Versprechen Deng Xiaoping.

      Die Geschichtsschreibung ist keine starre, exakte Wissenschaft, sondern sie unterliegt einem andauernden Prozess der Ausdifferenzierung, der Weiterentwicklung und des Hinterfragens. Mit voranschreitender Forschung decken Historiker häufig ein Bild der Realität auf, das vielschichtiger ist als die bis dato gemeinhin angenommenen Vorstellungen. Mit der vierteiligen Dokumentationsserie "Wahre Geschichte" nimmt ARTE geschichtsträchtige Personen und Ereignisse in den Fokus und betrachtet diese aus einer neuen Perspektive.

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