• 18.01.2021
      13:15 Uhr
      Re: Der Lockruf der Provinz Wenn die Großstadt ihren Reiz verliert | arte
       

      Eine neue Siedlungsbewegung aus Kreativen macht sich auf, Deutschlands abgeschriebene Landstriche zu erobern. Ihnen ist Berlin zu eng geworden, zu teuer, zu laut, zu anonym, um ihre Träume vom selbstbestimmten Leben zu verwirklichen.
      Corona hat dieser Sehnsucht zusätzlichen Rückenwind gegeben. Und so zieht es sie in Ruinen und Brachen abgehängter Landstriche der Provinz. Mithilfe der Digitalisierung könnte hier nun eine Utopie Wirklichkeit werden, von der schon die Hippies geträumt haben: eine neue Welt, in der Alteingesessene und Zugezogene im Einklang mit der Natur gemeinsam leben.

      Montag, 18.01.21
      13:15 - 13:50 Uhr (35 Min.)
      35 Min.

      Eine neue Siedlungsbewegung aus Kreativen macht sich auf, Deutschlands abgeschriebene Landstriche zu erobern. Ihnen ist Berlin zu eng geworden, zu teuer, zu laut, zu anonym, um ihre Träume vom selbstbestimmten Leben zu verwirklichen.
      Corona hat dieser Sehnsucht zusätzlichen Rückenwind gegeben. Und so zieht es sie in Ruinen und Brachen abgehängter Landstriche der Provinz. Mithilfe der Digitalisierung könnte hier nun eine Utopie Wirklichkeit werden, von der schon die Hippies geträumt haben: eine neue Welt, in der Alteingesessene und Zugezogene im Einklang mit der Natur gemeinsam leben.

       

      Zum ersten Mal seit fast 20 Jahren ist Berlin im ersten Halbjahr dieses Jahres geschrumpft. Doch es ist nicht nur die aktuelle Corona-bedingte Flucht, die Großstädte ihre Anziehungskraft verlieren lässt. Vor allem aus der Kreativszene hat sich eine neue Siedlungsbewegung aufgemacht, verlassene Landstriche der Provinz zu erobern. Zukunftspioniere, die Enge, Lärm und Vereinzelung entfliehen wollen, um in den Brachen und Leerstellen des von Abwanderung gezeichneten ländlichen Raumes neue soziale Utopien zu entwerfen. Freiheit zu finden, die in den verdichteten Großstädten heute unmöglich geworden scheint, um als Gemeinschaften mit neuen Formen des Zusammenlebens zu experimentieren.

      So entschied sich eine Innenarchitektin aus Berlin-Kreuzberg während des ersten Lockdowns, gemeinsam mit ihrem elfjährigen Sohn ins strukturschwache Wendland zu ziehen. Nach Jahren als Alleinerziehende will sie dort in einer ehemaligen Molkerei zusammen mit ihrer Cousine und deren Familie eine WG zu gründen. Doch die Umstellung hat so ihre Tücken - und das Landleben praktische Herausforderungen wie eine gute Schule zu finden für die Kinder, neue berufliche Standbeine zu entwickeln und trotz fehlender Infrastruktur mobil zu bleiben.

      Die ehemalige Grafikdesignerin Julia Paaß hingegen will eine größere Gemeinschaft in einem verfallenen Gutshof im Osten Brandenburgs aufbauen - und kann sich vor interessierten Berlinern kaum retten. Alteingesessene fürchten eine "Invasion der Hipster", doch sie wirbt um Vertrauen, denn der Zuzug von Großstadtflüchlingen könnte für die Dorfgemeinschaft nach Jahren des Niedergangs eine Chance sein. Und dies haben auch Politiker inzwischen erkannt: Mit ihrer Hilfe unterstützt Julia Paaß heute die Ansiedelung ähnlicher Projekte in abgehängten ländlichen Regionen.

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