• 16.02.2020
      07:10 Uhr
      Die große Literatour Joseph Roths Russland | arte
       

      Seine Romane zählen heute zur Weltliteratur: Joseph Roth - der große Erzähler und einer der besten Journalisten der Weimarer Zeit. Ein Meister der Beobachtung und Beschreibung. 1926 reist er mit einer großen Sehnsucht in die noch junge Sowjetunion. Mehrere Monate wird er unterwegs sein, Reportagen für die „Frankfurter Zeitung“ schreiben und all seine Illusionen über den Sowjetstaat verlieren. Die Dokumentation folgt den Stationen seiner Reise und zitiert aus den brillant geschriebenen Berichten. En passant wird dabei ein biografisches Porträt des Schriftstellers gezeichnet.

      Sonntag, 16.02.20
      07:10 - 08:05 Uhr (55 Min.)
      55 Min.
      VPS 07:15
      HD-TV Stereo

      Seine Romane zählen heute zur Weltliteratur: Joseph Roth - der große Erzähler und einer der besten Journalisten der Weimarer Zeit. Ein Meister der Beobachtung und Beschreibung. 1926 reist er mit einer großen Sehnsucht in die noch junge Sowjetunion. Mehrere Monate wird er unterwegs sein, Reportagen für die „Frankfurter Zeitung“ schreiben und all seine Illusionen über den Sowjetstaat verlieren. Die Dokumentation folgt den Stationen seiner Reise und zitiert aus den brillant geschriebenen Berichten. En passant wird dabei ein biografisches Porträt des Schriftstellers gezeichnet.

       

      Stab und Besetzung

      Regie Eva Gerberding
      André Schäfer

      Joseph Roth wurde am 2. September 1894 im ostgalizischen Brody geboren, das heute zur Ukraine gehört. Als Roth hier aufwuchs, war Galizien eine autonome Provinz der Habsburger Monarchie. Sechseinhalb Millionen Menschen lebten hier: Polen, Deutsche, Armenier, Ungarn und Ukrainer. Für seine Reportagen reist Joseph Roth über Polen in die noch junge Sowjetunion. Zunächst in seine galizische Heimat, dann über die Wolga nach Astrachan und Baku. Und natürlich nach Moskau und Sankt Petersburg. Überall nimmt er den sowjetischen Alltag unter die Lupe, seine Berichte sind scharfsinnig, voller sanfter Ironie. So beglückt er die Leser mit einer kleinen Geschichte über Gott, der durch die Trennung von Staat und Kirche quasi arbeitslos geworden ist. Mit großem Respekt beschreibt Joseph Roth die Anstrengungen zur Industrialisierung, aber er spürt auch Prüderie und Verspießerung. Die anfängliche Faszination weicht schnell der Desillusionierung. Roth ist als neugierig Hoffender aufgebrochen, als ernüchterter Chronist kehrt er zurück.
      Nach der Reise gelingt ihm sein Durchbruch als Romancier: Seine bedeutendsten literarischen Werke wie „Hiob“ oder „Radetzkymarsch“ erscheinen. Am Morgen des 30. Januar 1933 reist er nach Paris. Auf dem Bahnhof erfährt er von der Machtergreifung der Faschisten. Roth wählt das Exil. Bei gutem Wetter sitzt er auf der Terrasse des Café Tournon. Dort schreibt er sein letztes Werk: „Die Legende vom heiligen Trinker“. Eine Novelle über das friedvolle Ableben eines obdachlosen Alkoholikers. Roth stirbt in Paris am 27. Mai 1939 mit 44 Jahren.

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      Sonntag, 16.02.20
      07:10 - 08:05 Uhr (55 Min.)
      55 Min.
      VPS 07:15
      HD-TV Stereo

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