• 30.01.2020
      21:15 Uhr
      Geheimbünde (3/3) Die Erben der Templer | arte
       

      Es gibt rund vier Millionen Freimaurer weltweit, aber niemand weiß, was genau in ihren Versammlungsräumen und Tempeln vor sich geht. Einst Orte der Aufklärung, wird den Zirkeln und Logen heute oft Böses angedichtet. Die Dokumentation beleuchtet die historischen Wurzeln und räumt mit Vorurteilen auf.

      Donnerstag, 30.01.20
      21:15 - 22:10 Uhr (55 Min.)
      55 Min.
      HD-TV Stereo

      Es gibt rund vier Millionen Freimaurer weltweit, aber niemand weiß, was genau in ihren Versammlungsräumen und Tempeln vor sich geht. Einst Orte der Aufklärung, wird den Zirkeln und Logen heute oft Böses angedichtet. Die Dokumentation beleuchtet die historischen Wurzeln und räumt mit Vorurteilen auf.

       

      Rund vier Millionen Freimaurer gibt es auf der Welt, wohl kein anderer Geheimbund hat mehr Mitglieder. Und doch weiß niemand genau, was in den Tempeln der Freimaurer geschieht. Bei ihrem bizarren Aufnahmeritual müssen die Logenbrüder ein Schweigegelübde ablegen. Wer es bricht, wird bestraft.

      Auch in Deutschland und Frankreich ist der Orden aktiv, in fast jeder größeren Stadt gibt es ein Logenhaus. Anwälte, Ärzte und Politiker gehören ebenso zu den Mitgliedern wie Handwerksmeister und Musiker. Aber was fasziniert diese Leute an dem Geheimbund? Gelangen sie im Tempel tatsächlich zu geheimem Wissen? Und warum dürfen die Freimaurer nicht über die Tempelarbeit sprechen – wenn sie doch nur der Humanität dient, wie die Mitglieder behaupten?

      Noch immer ist nicht endgültig geklärt, wie der Bund überhaupt entstanden ist. Das Innere der Tempel weist Parallelen zum Salomonischen Tempel in Jerusalem auf, dessen Mythos die Tempelritter im 12. Jahrhundert nach Europa brachten. Aber sind die Tempelritter tatsächlich die Vorläufer der Freimaurer?

      Die moderne Freimaurerei entstand aus der Bauhütten-Bewegung im späten Mittelalter. Damals vollbrachten die Steinmetze in den Augen des Volkes wahre Wunder, indem sie gigantische Kathedralen errichteten. Die abgeschotteten Steinmetz-Zirkel waren Inseln des Wissens. Mit der Zeit interessierten sich auch Nicht-Handwerker für die Logen, die einen langersehnten Raum boten, um aktuelle politische Fragen zu erörtern. Fragen, die man damals nur unter Lebensgefahr öffentlich stellen durfte.

      Die Logenbrüder, zu denen auch Johann Wolfgang von Goethe, Wolfgang Amadeus Mozart oder George Washington gehörten, nutzten ihre abgeschotteten Tempel als Orte der Aufklärung. Sie wehrten sich gegen die absolutistischen Herrscher ihrer Zeit. Trotz dieser aufklärerischen Historie wird den Freimaurern seit jeher Böses unterstellt. Denn noch immer dürfen die Mitglieder nichts aus dem Inneren des Geheimbundes preisgeben. Und diese Geheimniskrämerei ist es, die die Verschwörungstheorien nährt.

      Ob Freimaurer, Rosenkreuzer, Tempelritter, Illuminaten oder "Skull and Bones" – die Mitglieder dieser Orden verstehen sich selbst als geistige Elite. Sie agieren im Verborgenen, sind extrem schweigsam und praktizieren uralte Rituale. Die dreiteilige Dokumentation ergründet die Anfänge verschiedener Geheimbünde, spürt Verfolgten und Gejagten nach, sucht nach Symbolen und versteckten Hinweisen – und räumt mit Mythen und Vorurteilen auf, die diesen geheimen Zirkeln den Wunsch nach der Weltherrschaft nachsagen. Sie macht vielmehr deutlich, dass jeder Geheimbund ein Produkt seiner Zeit ist.

      Film von Kai Siering und Jens Nicolai

      Dokumentationsreihe Deutschland 2013

      Wird geladen...
      Donnerstag, 30.01.20
      21:15 - 22:10 Uhr (55 Min.)
      55 Min.
      HD-TV Stereo

programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 28.03.2024