• 13.09.2019
      07:15 Uhr
      GEO Reportage China, im Reich der Mosuo-Frauen | arte
       

      Am Lugusee im Südwesten Chinas lebt das Volk der Mosuo. Hier haben die Frauen das Sagen. Sie tragen die Verantwortung für die Familie, wählen ihre Liebhaber und vererben Namen und Besitz an die Töchter. Auch die Schutzgöttin der Mosuo ist weiblich. Der Legende nach entstand aus den Tränen der Berggöttin Gemus der See, der das Gebiet der Mosuo begrenzt. Die 29-jährige Lamu Mian Zhe ist an diesem See aufgewachsen. Sie wird bald die Führung der Familie von ihrer Mutter übernehmen. „GEO Reportage“ hat ihre Familie besucht und eines der letzten Matriarchate im heutigen China erlebt.

      Freitag, 13.09.19
      07:15 - 08:00 Uhr (45 Min.)
      45 Min.
      HD-TV Stereo

      Am Lugusee im Südwesten Chinas lebt das Volk der Mosuo. Hier haben die Frauen das Sagen. Sie tragen die Verantwortung für die Familie, wählen ihre Liebhaber und vererben Namen und Besitz an die Töchter. Auch die Schutzgöttin der Mosuo ist weiblich. Der Legende nach entstand aus den Tränen der Berggöttin Gemus der See, der das Gebiet der Mosuo begrenzt. Die 29-jährige Lamu Mian Zhe ist an diesem See aufgewachsen. Sie wird bald die Führung der Familie von ihrer Mutter übernehmen. „GEO Reportage“ hat ihre Familie besucht und eines der letzten Matriarchate im heutigen China erlebt.

       

      Stab und Besetzung

      Regie Maria Hoffacker Joanna Michna

      Lamu Mian Zhe und ihre Familie gehören zum Volk der Mosuo im Südwesten Chinas. Sie sind dieses Jahr vom Pech verfolgt. Lamu Mian Zhe selbst war schwer krank. Für ihre Operation musste sie sich verschulden. Dann kam ein Cousin bei einem Unfall ums Leben. Probleme, die bei den Mosuo stets die ganze Familie betreffen, vor allem aber die „Ama“, das weibliche Oberhaupt, denn die Mosuo leben im Matriarchat.

      In Lamus Familie trägt ihre Mutter Zhima die Verantwortung und die Hauptlast der täglichen Haus- und Feldarbeit. Lamu versucht, durch den Verkauf von Webarbeiten die Schulden abzutragen. Währenddessen kümmert sich ihr Bruder Sogna um ihre zwei Töchter, denn bei den Mosuo sind die Onkel für die Erziehung der Kinder zuständig. Der Vater lebt nicht bei ihnen, sondern bei seiner eigenen Mutterfamilie. Sogna wiederum verlässt abends das Haus, um die Nacht bei seiner Lebensgefährtin zu verbringen. "Wanderehe" nennen die Mosuo diese Art von Beziehung. Sie kann nur ein paar Nächte dauern oder aber ein Leben lang.

      Das Volk der Mosuo zählt noch etwa 40.000 Menschen, die in den chinesischen Ausläufern des Himalayas traditionell von der Landwirtschaft leben. Viele junge Mosuo arbeiten inzwischen in den größeren Städten, kommen aber zu den Familienfesten wieder zusammen. Eines der wichtigsten Feste im Leben einer Mosuo-Frau ist die Volljährigkeitszeremonie. Lamu und Sogna reisen zu diesem Fest ihrer Nichte in das abgelegene Bergdorf Lijiazui. Mit 13 Jahren werden den Mädchen zum ersten Mal die festlichen Mosuo-Frauenkleider angelegt. Von nun an darf es seine Meinung im Familienrat sagen, in dem Probleme zwischen den Generationen und Geschlechtern gelöst werden. Das Wichtigste für die Mosuo ist Harmonie in der Familie. Doch hat diese jahrtausendealte Kultur im modernen China noch eine Überlebenschance?

      „360° Geo Reportage“ präsentiert außergewöhnliche Menschen rund um den Globus.

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      Freitag, 13.09.19
      07:15 - 08:00 Uhr (45 Min.)
      45 Min.
      HD-TV Stereo

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