• 18.06.2019
      07:15 Uhr
      360° Geo Reportage Die Minga - Umzug auf Chilenisch | arte
       

      Wenn auf der Insel Chiloé, am Tor zu Patagonien, der Sommer seinen Zenit überschritten hat, beginnt die Zeit der Ernte. Und alle helfen mit. „Minga“ nennt sich diese Form der Nachbarschaftshilfe. Sie ernten Kartoffeln, Äpfel und Gemüse, alles gemeinsam. Und dann gibt es eine große Fiesta. Alle helfen auch mit, wenn ein Umzug ansteht, wobei auf Chiloé meist das ganze Haus transportiert wird. Klar, dass da jede Hand gebraucht wird. „360° - Geo Reportage“ durfte den Umzug auf Chilenisch begleiten.

      Dienstag, 18.06.19
      07:15 - 08:00 Uhr (45 Min.)
      45 Min.

      Wenn auf der Insel Chiloé, am Tor zu Patagonien, der Sommer seinen Zenit überschritten hat, beginnt die Zeit der Ernte. Und alle helfen mit. „Minga“ nennt sich diese Form der Nachbarschaftshilfe. Sie ernten Kartoffeln, Äpfel und Gemüse, alles gemeinsam. Und dann gibt es eine große Fiesta. Alle helfen auch mit, wenn ein Umzug ansteht, wobei auf Chiloé meist das ganze Haus transportiert wird. Klar, dass da jede Hand gebraucht wird. „360° - Geo Reportage“ durfte den Umzug auf Chilenisch begleiten.

       

      Stab und Besetzung

      Regie J. Michael Schumacher

      Wenn auf der Insel Chiloé, am Tor zu Patagonien, der Sommer seinen Zenit überschritten hat, beginnt die Zeit der Ernte. Und alle helfen mit. „Minga“ nennt sich diese Form der Nachbarschaftshilfe. Sie ernten Kartoffeln, Äpfel und Gemüse, alles gemeinsam. Und dann gibt es eine große Fiesta. Alle helfen auch mit, wenn ein Umzug ansteht, wobei auf Chiloé meist das ganze Haus transportiert wird.

      Klar, dass da jede Hand gebraucht wird.Die meisten Einwohner Chiloes haben indigene Wurzeln. Weil ihr Archipel als letzte Region Chiles von den Spaniern erobert wurde, blieb viel von ihrer ursprünglichen Kultur und Mythologie erhalten. Das macht sie abergläubisch. Deshalb nehmen sie auch oft das ganze Haus mit, wenn sie umziehen, denn sonst könnte es von Geistern besetzt und „verhext“ werden. Von Ochsen gezogen, geht es über Berge, mit Booten manchmal sogar übers Wasser. Und wieder helfen alle mit, denn solch ein Umzug mit Fiesta ist die Krönung des Minga-Systems. Bauer Arcadio, 48, hält Schafe, Schweine und Ochsen.

      Auf den Feldern pflanzt er Kartoffeln an, das hat auf Chiloé Tradition. Auf der Inselgruppe fand man die ältesten bekannten Spuren wilder Erdäpfel. 400 verschiedene Sorten soll es hier geben. Arcadio steht nicht nur die Kartoffelernte bevor, sondern auch ein ganz besonderer Umzug. Denn er lebt zusammen mit zwei Schwestern, einem Neffen und seiner 93-jährigen Mutter. Da ist immer etwas los und es gibt wenig Privatsphäre. Deshalb will er jetzt in das über 100 Jahre alte Elternhaus ziehen.

      Und das soll - von Ochsen und den Nachbarn gezogen - auf den nächsten Hügel, wo er für private Besuche etwas Abstand zur Familie hat und wo die Aussicht besser ist. Derweil rüstet man weiter unten im Dorf zu einem Umzug übers Meer und der größten Fiesta des Jahres.Mit von der Partie ist auch der Weltenbummler Ciro, 29, der lange in Deutschland gelebt hat, sich nun auf die Suche nach seinen Wurzeln macht und dabei das Naturparadies Chiloé entdeckt.

      Und die 23-jährige Luna. Die letzte Fiesta ist bei ihr nicht ohne Folgen geblieben, denn Luna ist schwanger. Der „Trauco“ soll dafür verantwortlich sein - ein Waldgeist. Sie alle, 200 Nachbarn und Freunde eingeschlossen, wollen Arcadio bei seiner „Minga“ helfen. Aber wird das alte Haus den Belastungen überhaupt standhalten?

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      07:15 - 08:00 Uhr (45 Min.)
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