• 27.01.2015
      18:35 Uhr
      Atlantis im Mittelmeer Warum versank Atlit Yam? - Fokus Wissenschaft: Klima und Landschaft | arte
       

      Die Küste der Levante birgt Geheimnisse, die in die Frühzeit des Menschen zurückführen: Die wertvollsten archäologischen Funde liegen hier nicht in der Erde, sondern unter Wasser. Die Dokumentation zeichnet die Geschichte einer spektakulären Unterwasserausgrabung vor der Küste Israels nach, rund zehn Kilometer südlich von Haifa, vor der kleinen Ortschaft Atlit. Rund zehn Meter unter dem Meeresspiegel entdeckten Taucher hier eine 9.000 Jahre alte neolithische Siedlung. Da sich die Stätte über rund 40.000 Quadratmeter erstreckte, nahmen die archäologischen Grabungen insgesamt 25 Jahre in Anspruch.

      Dienstag, 27.01.15
      18:35 - 19:25 Uhr (50 Min.)
      50 Min.
      HD-TV Stereo

      Die Küste der Levante birgt Geheimnisse, die in die Frühzeit des Menschen zurückführen: Die wertvollsten archäologischen Funde liegen hier nicht in der Erde, sondern unter Wasser. Die Dokumentation zeichnet die Geschichte einer spektakulären Unterwasserausgrabung vor der Küste Israels nach, rund zehn Kilometer südlich von Haifa, vor der kleinen Ortschaft Atlit. Rund zehn Meter unter dem Meeresspiegel entdeckten Taucher hier eine 9.000 Jahre alte neolithische Siedlung. Da sich die Stätte über rund 40.000 Quadratmeter erstreckte, nahmen die archäologischen Grabungen insgesamt 25 Jahre in Anspruch.

       

      Im Jahr 1984 entdeckte der erfahrene Taucher und Archäologe der israelischen Antiken-Behörde Dr. Ehud Galili vor der Küste Israels in zehn Meter Tiefe eine seltsame Steinformation, bei der es sich nicht um eine natürliche Felsformation handelte: Durch einen starken Sturm war sie in Teilen freigelegt worden. Es sollte der Fund seines Lebens sein. Zunächst standen verschiedene Vermutungen im Raum: Handelte es sich um eine Stätte der Phönizier, der Araber, der Römer oder gar der Templer? Warum lag sie gerade dort, 400 Meter von der Küste entfernt? Schon die ersten Ausgrabungen zeigten, dass Atlit Yam - was auf Hebräisch so viel wie Atlit am Meer bedeutet - eine etwa 9.000 Jahre alte neolithische Siedlung war, die sich über mehr als 40.000 Quadratmeter erstreckte.

      Vor etwa 6.000 Jahren führten das Schmelzen der Gletscher und der Anstieg des Meeresspiegels zu ihrer Überflutung. Im Laufe der Jahre - die Ausgrabungen dauerten insgesamt 25 Jahre - wurde deutlich, dass es sich um eine der größten und besterhaltenen prähistorischen Siedlungen handelte, die je an der Mittelmeerküste entdeckt wurden. Freigelegt wurden Häuser, der älteste je gefundene Brunnen mit Steineinfassung, Reste von Fischernetzen sowie unzählige Artefakte wie Klingen oder Pfeilspitzen. Zu den spektakulären Funden gehörte außerdem ein steinerner Altar sowie ein rätselhafter, 20 Meter langer Korridor, durch den die Bewohner der Siedlung offenbar am Tag der Sommersonnenwende schritten. Außerdem fanden die Archäologen mehrere Dutzend menschliche Skelette sowie einmalig gut erhaltene DNA-Spuren.

      Die Ausgrabungen belegen, dass Atlit Yam eine der ältesten bislang bekannten Siedlungen ist. Die Bewohner betrieben Ackerbau und Viehzucht, wussten aber auch die Ressourcen des Meeres zu nutzen. Einerseits wurden faszinierende Spuren gefunden, aus denen man Aufschlüsse über den Lebensalltag ziehen kann, andererseits auch Hinweise auf rituelle Praktiken. Beides zeugt von einem relativ hohen Zivilisationsgrad der in der Jungsteinzeit lebenden Menschen. Untermauert wird diese Annahme dadurch, dass auch ein Steinkreis ähnlich dem von Stonehenge entdeckt wurde, sowie zahlreiche intakte Grabstätten, die neben menschlichen Überresten auch Grabbeigaben enthielten, welche die Verstorbenen ins Jenseits begleiten sollten.

      Schwerpunkt: Fokus Wissenschaft: Klima und Landschaft

      Film von Jean Bergeron

      Für das Klima steht 2015 viel auf dem Spiel: Ende des Jahres findet in Paris die UN-Klimakonferenz statt. Grund für ARTE, sich bereits zum Jahresauftakt in drei Wissenschaftsdokumentationen dem Thema zu nähern: Nach historischer Spurensuche in "Atlantis im Mittelmeer - Warum versank Atlit Yam?", begleitet die Dokumentation "Die Rhône - Zurück zur Natur" bedeutende Etappen der Renaturierung des mächtigen französischen Flusses. In "Wetter und Architektur - Bauen für die Zukunft" präsentieren Architekten und Ingenieure Lösungen fürs Wohnen in Zeiten des Klimawandels.

      Für das Klima steht 2015 viel auf dem Spiel - und das direkt vor unserer Tür: Ende des Jahres findet in Paris die UN-Klimakonferenz statt. Es muss eine Nachfolgeregelung für das Kyoto-Protokoll gefunden werden. Und es ist dringend - kein ernsthafter Wissenschaftler bestreitet heute noch die Existenz des Klimawandels. Grund für ARTE, sich bereits zum Jahresauftakt dem Thema zu nähern: In drei Wissenschaftsdokumentationen geht es auf sehr unterschiedliche Art um historische und aktuelle Klimaveränderungen: In "Atlantis im Mittelmeer - Warum versank Atlit Yam?" untersuchen Forscher, warum die heute 400 Meter vor der Küste Haifas im Wasser gelegene Siedlung Atlit Yam, eine der ältesten bisher gefundenen, unterging. Sie stellen fest, dass der Überflutung ein Anstieg des Meeresspiegels in Folge geschmolzener Gletscher vorausging.
      Ins Hier und Jetzt bringt uns die Dokumentation "Die Rhône - Zurück zur Natur". Nachdem der wasserreichste Fluss Frankreichs 2003 massiv über die Ufer getreten war, mit dramatischen Folgen für die Anwohner, wurde ein Konzept zur Renaturierung verabschiedet. Der Film begleitet bedeutende Etappen der Umsetzung.
      In "Wetter und Architektur - Bauen für die Zukunft" stellen sich Architekten und Ingenieure in visionären wie spektakulären Projekten den Veränderungen, die der Klimawandel für unser Leben und Wohnen nach sich zieht. Wie müssen wir künftig bauen, damit unsere Häuser uns weiter Schutz bieten? Sind in Küstennähe schwimmende Häuser eine Lösung? Oder wie in den USA Häuser, die sich bei drohenden Hurrikans im Boden versenken lassen? Oder das vom deutschen Stararchitekten Werner Sobek entwickelte Triple-Zero-Haus - ein Haus, das keine Energie von außen benötigt, kein CO2 abgibt und komplett recyelbar ist?

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      Dienstag, 27.01.15
      18:35 - 19:25 Uhr (50 Min.)
      50 Min.
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