• 26.03.2019
      22:45 Uhr
      Sigmaringen, Hauptstadt Frankreichs Dokumentarfilm Frankreich 2015 | arte
       

      Vor 75 Jahren wurde Sigmaringen für einige Monate offiziell zur Hauptstadt Frankreichs erklärt. Im September 1944 wurde das Schloss Sigmaringen Regierungssitz einer mit Nazi-Deutschland verbündeten französischen Exilregierung unter Marschall Pétain. Verzweifelt klammern sich die französischen Nazi-Verbündeten an ihre schwindende Macht. Keiner von ihnen will - oder kann - Hitlers Sieg infrage stellen. Von Schloss Sigmaringen aus bereiten sie die "Rückeroberung" Frankreichs vor.

      Dienstag, 26.03.19
      22:45 - 00:05 Uhr (80 Min.)
      80 Min.
      VPS 22:35
      HD-TV Stereo

      Vor 75 Jahren wurde Sigmaringen für einige Monate offiziell zur Hauptstadt Frankreichs erklärt. Im September 1944 wurde das Schloss Sigmaringen Regierungssitz einer mit Nazi-Deutschland verbündeten französischen Exilregierung unter Marschall Pétain. Verzweifelt klammern sich die französischen Nazi-Verbündeten an ihre schwindende Macht. Keiner von ihnen will - oder kann - Hitlers Sieg infrage stellen. Von Schloss Sigmaringen aus bereiten sie die "Rückeroberung" Frankreichs vor.

       

      Sommer 1944: Frankreich steht seit vier Jahren unter deutscher Besatzung. Am 6. Juni 1944 landen die Alliierten erfolgreich in der Normandie und die Befreiung steht kurz bevor. September 1944: Die Mitglieder des mit Nazi-Deutschland kollaborierenden Vichy-Regimes werden von Hitler ins Exil nach Deutschland versetzt. Hitler erklärt Sigmaringen zur "provisorischen Hauptstadt des deutschen Frankreichs".

      Er konfisziert Schloss Sigmaringen von der Fürstenfamilie Hohenzollern und überlässt es Staatschef Marschall Pétain, Ministerpräsident Pierre Laval, Staatssekretär Fernand de Brinon, dem "Architekten" der Kollaboration, dem Chef der französischen Miliz Joseph Darnand, Arbeitsminister Marcel Déat und dem Verleger und Journalisten Jean Luchaire für die Planung eines sogenannten "neuen Europas". Verzweifelt klammert sich die Kollaborationsregierung an den Glauben, dass Hitler ihre Feinde besiegen und den Krieg gewinnen wird.

      Acht Monate dauert diese merkwürdige Episode. In und um Sigmaringen entsteht eine französische Kolonie mit Armeeangehörigen, Beamten und Anhängern des Vichy-Regimes, Kollaborateuren und ihren Familien. Die deutschen Einwohner erleben die neuen Nachbarn als linientreue Nazis. In Schloss Sigmaringen taktieren die Mitglieder der "Regierungskommission" auf verlorenem Posten und versuchen, das "deutsche Frankreich" aus der Ferne aufrechtzuerhalten.

      Nachtragender Groll und alte Feindseligkeiten machen die Aufgabe nicht leichter: De Brinon, Luchaire, Déat und Darnand zerstreiten sich, geeint nur in ihrem Hass gegen Laval, der wiederum gegen Pétain intrigiert. Der Dokumentarfilm wirft einen spannenden Blick hinter die Kulissen eines dunklen Kapitels der französischen Geschichte während der letzten Monate vor dem Untergang Nazi-Deutschlands.

      Archivmaterial und Reenactments auf der Grundlage überlieferter Dialoge, beleuchtet von Beiträgen der Historiker Bénédicte Vergez-Chaignon, Jean-Philippe Cointet und Otto Becker, lassen diese Götterdämmerung des Vichy-Regimes wieder aufleben.

      Film von Serge Moati

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      Dienstag, 26.03.19
      22:45 - 00:05 Uhr (80 Min.)
      80 Min.
      VPS 22:35
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