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Jungs haben schon immer davon geträumt, zu erfahren was sich in den Zimmern junger Mädchen abspielt. Cineasten sind davon nicht ausgeschlossen. Und ihnen allen voran steht Sofia Coppola, die in ihren bisherigen fünf Filmen das Mädchen aus allen Winkeln untersucht; von "The Virgin Suicides" bis hin zu "The Bling Ring", entwickelt sie einen ihr eigenen Film, dem es an gewisser Obsession und wiederzuerkennenden Stilelementen nicht mangelt. Cinema made by Sofia Coppola, ein Film der manchmal so schwer zu begreifen ist, wie ein junges Mädchen.
Es scheint ganz unmöglich die Aufmerksamkeit eines Künstlers auf sich zu ziehen und ihn in einer leidenschaftlichen Liebe an sich zu binden, wenn man nur eine Durchschnittspersönlichkeit und zudem keine attraktive Erscheinung hat. Dabei reicht nur ein wenig Kreativität, um das Objekt der Begierde zu werden. Ihr habt euch entschlossen die Muse eines Künstlers zu werden und ihn trotz eurer Schlichtheit völlig liebestoll zu machen? Dann folgt dem Beispiel von Albertine, dem faszinierendsten aller blühenden Mädchen und Hauptfigur des 1919 von Marcel Proust veröffentlichten Romans "Im Schatten junger Mädchenblüte".
Lolita ist die Figur eines Romans der dermaßen Kult ist, dass ihr Name allseits bekannt ist, nicht zuletzt dank seiner Adaptation 1962 von Stanley Kubrick in einem der ersten seiner Filme. Aber ist die Kubrick-Lolita noch immer die Lolita von heute? Mit der Expertin Lara Delage-Toriel wirft "Abgedreht!" ein Licht auf das Lolita-Filmposter.
Als junge Sängerin die Lolita spielen, ist ein sicherer Erfolg auf ganzer Linie. Schmollmund, ein naives Mädchen geben, dass gerade die Welt für sich entdeckt - oouh la la - und hop! 3 Millionen Platten sind verkauft. Aber die Jugend vergeht, und eines Tages muss man das auferlegte Image abwerfen, andernfalls endet man als altes junges Ding à la Bette Davis in "Was geschah wirklich mit Baby Jane?". Habt ihr genug von eurem Lolita-Image? Folgt dem Rezept eines "zart blumengeschmückten alten Mädchens" - ein Cocktail, der etwas verduftet ist.
Mit 18, abgemagert und in der Vorbereitungsklasse auf die Universität, macht Françoise Sagan von sich reden. Dabei geht sie viel effizienter vor, als mit einem Fussballer zu schlafen oder in einem Plastikhöschen in aller Öffentlichkeit zu twerken. Nein, sie schreibt einen Roman. Was sie in ihrem Buch erzählt, ist, insbesondere in den Augen eines Nachkriegs-Frankreich, die Freiheit eines jungen Mädchens - eines Blumenmädchens -, dessen Hauptfigur sie ist. Skandal! Die eigentliche Kontroverse entflammt, als sich seine Eminenz Papst Paul VI einmischt und Sagan zum "schlechten Beispiel für die Jugend" erklärt.
2012 flimmert die neue Fersehserie "Girls" erstmals über unsere Bildschirme. Die Geschichte handelt von der mid-20jährigen Hannah und ihren Freundinnen im Alltagskampf in New York. Hinter dieser etwas harmlos wirkenden Storyline verbirgt sich jedoch eine Revolution. Mit der von ihr geschriebenen, gedrehten und mitgespielten Serie, verschafft die 26-jährige Lena Dunham dem gewöhnlichen Mädchen eine Existenzberechtigung im Fernsehen. "Abgedreht!" dechiffriert das gleichzeitig raue wie lustige Serienphänomen.
Heute wendet sich "Abgedreht!" an einen der berühmtesten Teenager, um die Antwort auf eine ganz wesentliche Frage zu finden: Sind die jungen Blumenmädchen dafür gemacht, um wieder zu verblühen? In ihrem Videoclip beweist Britney im Rimbaud Stil, dass sie es versteht, ihr jugendliches Unbehagen mittels ihrer Kunst zum Ausdruck zu bringen. Ein Jahrzehnt, und nicht wenige Eskapaden später, bleibt Britney Spears' Belehrung trotz allem: Das für das mediale System geopferte Schicksal eines jungen Blumenmädchens hat oft wenig mit rosarot als vielmehr mit einem Rosé zu tun.
Mit rosa Wangen, keusch und scheu, oder doch verdorben und provokativ? Sind die jungen Blumenmädchen von heute noch immer sie selbst? Vielleicht ja, vielleicht auch nein! "Gefährliche Liebschaften", "Lolita" und "The Virgin Suicides" Neu durchgespielt und runtergeputzt, "Abgedreht!" wirft einen etwas anderen Blick auf die Klassiker in der Schlussklappe.
Kultur mal anders? Dann sind Sie bei "Abgedreht!" richtig! Das wöchentliche retro-moderne Magazin aus Frankreich wirft den etwas anderen Blick auf Kunst, Kult und Kultur. In schrägem und humorvollem Ton, in kurzen und unterhaltsamen Rubriken dreht sich jede Ausgabe um ein Thema. Auf dem Programm stehen Meilensteine der Kinogeschichte und Kultiges aus der Musikszene, Flashbacks auf kulturelle Highlights und Skandale vergangener Zeiten sowie auch Aktuelles aus dem Kulturbetrieb.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 08.02.2023