• 28.10.2013
      05:05 Uhr
      Spirituelle Räume Moderne Sakralarchitektur - Zufluchtsstätten | arte
       

      Wir leben in einer modernen Welt. Unser Leben kreist um die Bereiche Ökonomie, Arbeit und Freizeit. Im urbanen Leben geben nicht länger Sakralbauten den Ton an, sondern die Türme der Banken oder die Arenen der Erlebnisgesellschaft. Die Dokumentation stellt moderne Sakralbauten vor, die zum Rückzug zu Selbstfindung und Stille einladen.

      Montag, 28.10.13
      05:05 - 05:35 Uhr (30 Min.)
      30 Min.
      HD-TV Stereo

      Wir leben in einer modernen Welt. Unser Leben kreist um die Bereiche Ökonomie, Arbeit und Freizeit. Im urbanen Leben geben nicht länger Sakralbauten den Ton an, sondern die Türme der Banken oder die Arenen der Erlebnisgesellschaft. Die Dokumentation stellt moderne Sakralbauten vor, die zum Rückzug zu Selbstfindung und Stille einladen.

       

      Zuflucht vor der Welt suchen: Das bedeutete für den Menschen des Mittelalters, dem irdischen Jammertal möglichst rasch zu entfliehen, um in den Himmel zu kommen - oder auch nicht. Das ist heute natürlich anders. Zuflucht vor der Welt zu suchen, das heißt für viele Menschen, dem Alltag, dem hektischen Leben, der Angst vor dem Alleinsein zu entkommen, um Nestwärme zu finden, Geborgenheit - und auch Stille. Über den Zufluchtscharakter definiert sich der Sakralbau in der Moderne ganz entscheidend. Die Stätten können den Charakter eines Kleinods tragen, das Stille, Kontemplation und Selbstfindung bietet oder bewusst an alte Traditionen einer naturnahen Sakralarchitektur anknüpft.

      Der Schweizer Architekt Peter Zumthor hat in der Voreifel die Bruder-Klaus-Kapelle errichten lassen - ein Gebäude, das ganz den Elementen der umgebenden Natur nachempfunden und im Inneren als eine synästhetische Komposition von Licht, Raum und Gerüchen gestaltet ist. Peter Kulka hat im sauerländischen Meschede ein Haus der Stille bauen lassen - eine Stätte, die an Schlichtheit und Intensität kaum ihresgleichen findet. Der Minimalist Kulka und der Magier Zumthor, ein bekennender Heidegger-Schüler: Beide vollziehen mit den Mitteln moderner Architektur einen radikalen Wandel vom Repräsentativen zur subjektiven Intensität.

      Das Sakrale, das die Menschen früher mit gotischen Kathedralen verbanden, ist in einer modernen Welt nicht mehr so leicht nachzuempfinden. Insofern steht eine Architektur, die Spiritualität freisetzen will, vor einer schwierigen Aufgabe. Sie muss, ausgehend von den religiösen Traditionen, neue Impulse setzen, die das verdeckte Bedürfnis der Menschen nach Heiligkeit wieder wecken. Neben der Gestaltung des äußeren Körpers und des inneren Raumes ist dabei auch die bewusste Einbeziehung der Umgebung wichtig geworden. Dabei wird eine Balance zwischen der unruhigen Welt und den Stätten, die uns gestatten, aus dieser Welt herauszutreten, um die Erfahrung einer inneren Einkehr zu machen herbeigeführt. So stellen Sakralbauten für moderne Architekten eine Herausforderung im Rahmen der urbanen Bebauung dar.

      Im Fokus der Reihe stehen herausragende Beispiele moderner Sakralbauten in Mitteleuropa als Zeugnisse einer Architektur auf der Höhe ihrer Zeit und gelungene Beispiele für eine neue Annäherung des Menschen an das Sakrale. Bedeutende Architekten wie Heinz Tesar, Richard Meier, Peter Zumthor, Peter Kulka, Meinhard von Gerkan, Manuel Herz, Peter Lorch und Amandus Sattler erläutern die Ideen, die ihren Planungen zugrunde lagen.

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      Montag, 28.10.13
      05:05 - 05:35 Uhr (30 Min.)
      30 Min.
      HD-TV Stereo

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