• 27.10.2013
      19:20 Uhr
      Die Vampirprinzessin Dokumentation Frankreich/Österreich 2007 | arte
       

      Ein Archäologenteam aus Prag findet in der böhmischen Stadt Krummau drei Skelette: Sie sind nicht in der im christlichen Raum üblichen Ost-West-Richtung, sondern in einer Süd-West-Achse bestattet. Die Gliedmaßen aller drei Skelette sind mit Steinen beschwert. Einem Skelett wurde der Kopf abgetrennt und zwischen die Beine gelegt. Ein Stein liegt in seiner Mundhöhle. Die Hände sind mit einem Rosenkranz gefesselt. Die gerichtsmedizinische Untersuchung zeigt, dass die drei Unbekannten nach den Regeln der "Magia Posthuma", dem klassischen Vampirritual bestattet worden waren - der Ausgangspunkt für eine packende Historiendoku.

      Sonntag, 27.10.13
      19:20 - 20:15 Uhr (55 Min.)
      55 Min.
      Stereo

      Ein Archäologenteam aus Prag findet in der böhmischen Stadt Krummau drei Skelette: Sie sind nicht in der im christlichen Raum üblichen Ost-West-Richtung, sondern in einer Süd-West-Achse bestattet. Die Gliedmaßen aller drei Skelette sind mit Steinen beschwert. Einem Skelett wurde der Kopf abgetrennt und zwischen die Beine gelegt. Ein Stein liegt in seiner Mundhöhle. Die Hände sind mit einem Rosenkranz gefesselt. Die gerichtsmedizinische Untersuchung zeigt, dass die drei Unbekannten nach den Regeln der "Magia Posthuma", dem klassischen Vampirritual bestattet worden waren - der Ausgangspunkt für eine packende Historiendoku.

       

      Stab und Besetzung

      Regie Klaus Steindl, Andreas Sulzer

      Ein Team aus namhaften Archäologen, Kulturhistorikern und Gerichtsmedizinern stieß in der böhmischen Stadt Krummau auf eine historische Sensation: Erstmals gelang der forensische und archäologische Nachweis, dass die Vampirerzählungen aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts auf tatsächlichen Ereignissen beruhen.

      In seinem Roman "Dracula" beschreibt Bram Stoker den Vampir als untoten, adeligen Herrscher auf einem mächtigen Schloss. Er lebt in der Nacht vom Blut der Menschen und ist nur zu besiegen, indem man sein Grab öffnet, ihn mit einem spitzen Gegenstand pfählt und ihm seinen Kopf abtrennt.

      Doch was nur wenige wissen: Die Wurzeln dieses Mythos liegen nicht in Transsilvanien - Bram Stoker selbst wollte seinen Roman ursprünglich in Mitteleuropa ansiedeln. Und das aus guten historischen Gründen: In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts überschwemmte eine wahre Vampirhysterie Europa. Doch etwas fehlt in Bram Stokers "Dracula", als er 1897 in London erscheint. Er wollte ursprünglich den Roman mit einem Kapitel beginnen, das kurz vor der Veröffentlichung entfernt wurde. Darin erscheint eine weibliche Vampirfigur, die Züge einer realen historischen Person trägt. Bei der Spurensuche in den Schlossarchiven am Fundort der Vampirskelette in Krummau stößt der Medienwissenschaftler und Vampirspezialist Rainer Köppl auf eine geheimnisumwobene Frauenfigur: Eleonore von Schwarzenberg. Sie herrschte zur Zeit der Vampirhysterie in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts über die böhmischen Kronländer. Und, wie die Quellen zeigen, musste sie ihren Zeitgenossen äußerst unheimlich gewesen sein.

      Eine spannende Spurensuche beginnt - das Doku-Abenteuer "Die Vampirprinzessin" entführt in die Abgründe des Aberglaubens, enträtselt mysteriöse Krankheiten, unheimliche medizinische Experimente und einen merkwürdigen Todesfall in höchsten Adelskreisen.

      • Thema: Die Nacht der Vampire

      Sie sind die Helden zahlloser Werke in Wort und Bild. Sie sind fester Bestandteil des Kulturangebots, ewige Wiedergänger, wie festgebissen, wie festgesaugt, unausweichlich, immerdar: Vampire.

      Die Figur des Vampirs wurzelt tief im Fundus jener kollektiven Ängste und tabuisierten Wünsche, dem Märchen, Aberglauben und Alpträume entspringen. Der Vampir besitzt Macht über unsere Fantasie. Er erweckt in uns Angst und Lust gleichzeitig, jenen Thrill, der sich bei ihm noch mit dem Blutrausch paart.
      Der Vampir erlebt derzeit ein Revival: Mal als zwiespältiges Wesen, das gleichzeitig schreckt und fasziniert, mal als furchterregendes untotes Monster, mal als machtvolles übernatürliches Wesen. Längst ist der Vampir nicht mehr nur der Böse, der am Ende durch Pfahl, Sonnenlicht oder Feuer vernichtet wird. Mittlerweile taugt er auch zum Helden, zur Identifikationsfigur. Untot, im Tod keine Ruhe zu finden, das war vor allem früher eine schreckliche Vorstellung. Inzwischen ist der lebende Leichnam von romantischen Vorstellungen durchdrungen, wie ewiger Liebe, übernatürlicher Kraft, unwiderstehlicher Ausstrahlung und Schönheit. Immer geht es auch ums Körperliche, um unstillbare Leidenschaft und Sexualität. Und mitunter ist das Monster gar ein mitleiderregender Verzweifelter, für den die Macht über Leben und Tod zur Bürde und zur Last werden kann.

      ARTE widmet dem ungebrochenen Faszinosum "Die Nacht der Vampire": drei Spielfilme, eine aufschlussreiche Dokumentation sowie ein einladendes "Zu Tisch in ... Transsilvanien". Ein "X:enius"-Magazin zum Thema folgt am Donnerstag, den 31. Okto-ber um 8.30 Uhr und 16.30 Uhr.

      Für großes Kino sorgt in der Primetime Polanskis Kultfilm "Tanz der Vampire", der das Genre des Vampirfilms mit aberwitzigen Einfällen parodiert und kolportiert. "Shadow of the Vampire" ist eine stilisierte Hommage an Friedrich Wilhelm Murnau und seinen legendären Film "Nosferatu - Eine Symphonie des Grauens" aus dem Jahr 1921/22. Willem Dafoe spielt darin den Blutsauger Max Schreck und wurde für seine Leistung für einen Oscar nominiert. In "Durst" geht es noch blutiger zu: Der südkoreanische Kultregisseur Chanwook Park inszenierte die Geschichte eines in einer erotisch-gewalttätigen Spirale von Schuld und Sühne geratenen katholischen Priesters und wurde dafür 2009 mit dem Preis der Jury bei den Filmfestspielen in Cannes belohnt.

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      Sonntag, 27.10.13
      19:20 - 20:15 Uhr (55 Min.)
      55 Min.
      Stereo

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