• 09.06.2013
      00:50 Uhr
      Tracks Das Magazin für Popkultur | arte
       

      Themen:

      • Kultfilmer Shane Carruth
      • Chvrches - Kuschelweiche Synthiesounds
      • The National - Nicht ohne meine Br der!
      • Ryan McNamara - Performancek nstler auf Umwegen
      • Don Coscarelli - Der K nig des Trash-Horror
      • Frank Turner - Ein Mann mit Vergangenheit

      Nacht von Samstag auf Sonntag, 09.06.13
      00:50 - 01:40 Uhr (50 Min.)
      50 Min.
      VPS 00:20
      Stereo

      Themen:

      • Kultfilmer Shane Carruth
      • Chvrches - Kuschelweiche Synthiesounds
      • The National - Nicht ohne meine Br der!
      • Ryan McNamara - Performancek nstler auf Umwegen
      • Don Coscarelli - Der K nig des Trash-Horror
      • Frank Turner - Ein Mann mit Vergangenheit

       
      • Kultfilmer Shane Carruth

      Mit gerade einmal 7.000 Dollar hat Shane Carruth sein Filmdebüt "Primer" produziert und lehnt sich so gegen die millionen-schweren Hollywoodproduktionen auf. Spätestens als das Low-Budget-Movie beim Sundance Festival mit dem Preis der Jury ausgezeichnet wurde, erlangt der Time-Travel-Streifen Kultstatus. Jetzt legt der studierte Mathematiker mit "Upstream Color" nach. Wieder fabriziert Carruth seinen Film fast im Alleingang: Er schreibt das Drehbuch, übernimmt die Kamera, führt Regie, komponiert die Musik und spielt eine der Hauptrollen. Herausgekommen ist ein spannender Thriller in bester Science-Fiction-Manier: Die Protagonisten versuchen nach einer Gehirnwäsche ihre verlorene Identität zurückzuerlangen. Eine genauere Beschreibung der Handlung ist - wie immer bei Carruth, dem Meister der Assoziationen und verworrenen Handlungsstränge - nicht möglich. Laut Regisseur ist das auch nicht nötig. "Upstream Color" ist die Essenz visualisierter Gefühle - eine Romanze und ein Psychotrip zugleich. Und ein Silberstreif für alle Autorenfilmer und Selfmade-Künstler.

      • Chvrches - Kuschelweiche Synthiesounds

      Weiche Melodien, kalte Synthiesounds und eine Mädchenstimme mit schottischem Akzent. Niemand würde bei Chvrches ver-muten, dass zwei der drei Bandmitglieder früher in Postrock-Indieformationen wie "Aerogramme" oder "The Twilight Sad" mitgewirkt haben. Und wohl auch nicht, dass Sängerin Lauren Mayberry ihre Abschlussarbeit über die Idee von Weiblichkeit und Literatur von Frauen geschrieben hat, schließlich ist das Frauenbild im Popbusiness ziemlich eintönig. Bandmitglied Martin Doherty ist sehr froh darüber, gerade in einer Synthieband zu sein. "In Indiebands wird einfach erwartet, dass man auf der Bühne nicht herumhüpft oder lächelt. Jetzt hab ich viel mehr Spaß als früher." Das wird wohl noch lange so sein, schließlich fangen Chvrches gerade erst an. Dennoch starten sie schon richtig durch.

      • The National - Nicht ohne meine Brüder!

      Oasis, Bee Gees, Kings of Leon - wenn Brüder in einer Band spielen, kann es schon mal ziemlich grob zugehen. Was aber, wenn gleich zwei Brüderpaare in einer Band sind? Die nennt sich dann "The National", kommt aus Ohio und klingt nach Drama und Tränen. Bis jetzt funktioniert aber alles bei den um Matt Berninger versammelten zwei Brüderpaaren Aaron & Bryce Dess-ner und Bryan & Scott Devendorf. Zwischen den Tourneen geht man sich aber lieber aus dem Weg. Auch in Interviews vermittelt die Band gerne den Eindruck, dass sie kurz vor dem Kollaps steht. Aber vielleicht ist es gerade dieser permanente innere Druck, der die Musik von "The National" so aufregend ungemütlich macht.
      1991 treffen sich Matt und Scott an der Universität von Cincinnati. 1999 findet sich die jetzige Besetzung, nennt sich "The National" und zieht nach Brooklyn. Die ersten Jahre sind mühsam, aber Aufgeben kam nie infrage. Der lange Atem hat sich gelohnt Heute sind "The National" Superstars in den USA und werden durch alle wichtigen Late-Night-Shows gereicht. Sie sind Unterstützer Barack Obamas und wurden von USA Today als "Königliche Hoheit des Indie-Rock" betitelt.
      Die Band zeichnet sich durch Matt Berningers markanten Bariton und verschrobene Wortspielereien aus. "Die Songs sollen wie ein verschwommenes Foto sein, bei dem man das Motiv zwar ahnt, es aber nie konkret benennen kann." Entsprechend geht es - vermutlich - um Gefühlszombies und stillen Wahnsinn, um Isolation, Existenzangst und Beziehungsprobleme. Ob damit auch die Brüder in der Band gemeint sind? Bisher haben "The National" jedenfalls durchgehalten. Das Geheimnis ihrer Psychologie verraten sie bei "Tracks".

      • Ryan McNamara - Performancekünstler auf Umwegen

      Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass Ryan McNamara einmal Performancekünstler werden würde, war nicht sehr groß. Auf sei-ner katholischen Jungenschule stand Kunstunterricht nicht einmal auf dem Lehrplan. Deshalb schnappte sich Ryan McNamara irgendwann eine Fotokamera. Doch mitten in seiner Heimat Arizona und ohne Auto fand er kaum spannende Motive. Also blieb ihm nur das Selbstporträt. Nach der Schule begann er ein Fotostudium und experimentierte mit Videokameras. Dabei stellte er fest, dass die Bewegungen zwischen seinen Bildern interessanter sind als seine Posen. So kam er zum Tanz und seiner Per-formance "Make Ryan a Dancer": Im renommierten Museum MoMA PS1 ließ er sich jeden Tag von insgesamt 15 Lehrern die unterschiedlichsten Tanzstile beibringen - vor den Augen der Museumsbesucher. Nach fünf Monaten drehte Ryan McNamara den Spieß einfach um: Er tanzte durch die unterschiedlichen Räume des Museums und das Publikum lief hinterher. Bei seiner ersten Soloshow "Still" kam nur hinein, wer unter Ryans Regie eine kleine Performance hinlegen konnte. Menschen, die zu-schauen und mitmachen, sind also wichtig in der Kunst von Ryan McNamara. Was er dabei alles erlebt, erzählt er bei "Tracks".

      • Don Coscarelli - Der König des Trash-Horror

      Ein Riese mit dem kreativen Namen "Tall Man" schrumpft Leichen auf die halbe Größe und transportiert sie platzsparend in eine andere Dimension. Oder: Zwei College-Abbrecher auf der neuen In-Droge "Sojasoße" bekämpfen ein Monster aus einer Gefriertruhe. Das sind die Filme des amerikanischen Regisseurs, Drehbuchautors und Produzenten Don Coscarelli. Sein Re-zept: unsinnige Handlungen vom Feinsten, so weit wie möglich entfernt vom Hollywood-Blockbuster. Don Coscarelli drehte mit 19 Jahren seinen ersten Film, drei Jahre später wurde er mit seinem Regiedebüt "Das Böse" (Originaltitel: Phantasm) und dem leichenschrumpfenden "Tall Man" zum Kult. Coscarelli war dabei auch für Produktion, Buch, Kamera und Schnitt verantwort-lich. Seither hat er auch mit Filmen wie "Bubba Ho-Tep" oder dem neuesten Streifen "John Dies at the End" seine Fan-Gemeinde nicht enttäuscht. Denn in seinen Filmen flüchten keine kreischenden Teenie-Mädchen in Unterwäsche vor dem Kettensägenmörder, der genau dann um die Ecke kommt, wenn der Zuschauer ihn erwartet. In Coscarellis Filmen passiert mit hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit etwas ganz anderes, etwas ganz abstruses. Vielleicht auch beim Treffen mit "Tracks"?

      • Frank Turner - Ein Mann mit Vergangenheit

      Frank Turner hat schon einiges erlebt. Er besuchte dieselbe Schule wie Prinz William, war erst Alternative-Rocker, dann Frontmann der Post-Hardcore-Band "Million Dead" und hat die Zuschauer bei der Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele 2012 erfreut. In der Hauptsache geht es dem Engländer immer nur darum, Musik zu machen - egal, in welchem Regal sie dann im Plattenladen landet. Frank Turner kann man entweder hassen oder lieben. Jedenfalls sollte man ihn spätestens dann kennen, wenn er live bei "Tracks" in die Saiten greift. Es gibt doch schließlich nichts besseres, als sich seine eigene Meinung zu bilden.

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      Nacht von Samstag auf Sonntag, 09.06.13
      00:50 - 01:40 Uhr (50 Min.)
      50 Min.
      VPS 00:20
      Stereo

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