Alfred Herrhausen war als Vorstandssprecher der Deutschen Bank einer der einflussreichsten Männer in Deutschland und Europa. Im November 1989 wurde er von einem Kommando der RAF ermordet. Bis heute ist der Fall ungeklärt.
Alfred Herrhausen war als Vorstandssprecher der Deutschen Bank einer der einflussreichsten Männer in Deutschland und Europa. Im November 1989 wurde er von einem Kommando der RAF ermordet. Bis heute ist der Fall ungeklärt.
Ein Top-Manager mit besten Kontakten in der Politik und mit einem Blick fürs Ganze, ein Banker mit politischer Weitsicht, der auch gesellschaftliche Verantwortung nicht scheute das war Alfred Herrhausen. Seine Ermordung durch ein Kommando der RAF im November 1989, kurz nach dem Mauerfall, war perfide und heimtückisch und ein technisches und logistisches Meisterstück. Herrhausens Tod ist für die Ermittler, die Angehörigen, aber auch für die Öffentlichkeit immer noch eine offene Wunde. Noch heute, zwanzig Jahre nach seinem Tod, wissen die Ermittler nichts grundsätzlich Verwertbares über die Täter. Das Mordkommando, das eine speziell präparierte Bombe am Rande von Herrhausens Fahrweg auf einem Kinderfahrrad plazierte, auf die Sekunde genau zündete und seinen gepanzerten Mercedes zerstörte, hinterließ so gut wie keine Spuren. Ein Bekenneranruf und ein Bekennerschreiben der RAF wirkten auf die Ermittler befremdlich. Ausgerechnet Herrhausens Engagement für die Entschuldung der Dritten Welt sollte ihn zur Zielperson des Mordanschlags gemacht haben. Die Ermittlungen der Bundesanwaltschaft laufen noch heute gegen "unbekannt", nachdem sich in den 90er-Jahren die Hoffnung zerschlug, ein angeblicher Kronzeuge würde glaubwürdig Tatbeteiligte nennen. Regisseur Ulrich Neumann hat sich mit einem Rechercheteam tief in die Aufzeichnungen aus der Zeit der Tat hineingegraben, Aktenbestände durchforstet und Zeitzeugen befragt. Ein Porträt und eine Spurensuche.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 10.06.2023