Sein Engagement für die kubanische und andere revolutionäre Bewegungen machte ihn zu einem Märtyrer linker Unabhängigkeits- und Befreiungsbewegungen in der ganzen Welt. In den lateinamerikanischen Ländern gilt 'Che' bis heute vielerorts als Volksheld und revolutionäres Idol. Sein Tod in Bolivien vor gut 40 Jahren kennzeichnet den Beginn des Kokainzeitalters in Bolivien. Wir schauen auf die Erben des 'Che' und deren Engagement für die Demokratie.
Am 18. Dezember 2005 wurde Evo Morales als erster Indígena überhaupt zum Staatsoberhaupt von Bolivien gewählt und errang den deutlichsten Wahlsieg seit Ende der Militärregierung 1982. Kaum im Amt verstaatlichte der ehemalige Kokabauer die Ölindustrie und brachte eine Agrarreform in Gang. Schaut man jedoch genauer hin, wird schnell klar, dass das alte System im neuen weiter existiert: Korruption, Vetternwirtschaft und Populismus sind der Kern dieser Bewegung. Je mehr sich Evo Morales dafür einsetzt, Arbeitsplätze zu schaffen, desto mehr verbünden sich die Landbesitzer gegen ihn und lähmen so Boliviens Wirtschaft. Es werden keine Jobs geschaffen, und die Armen setzen Morales noch mehr unter Druck. Die Landbesitzer und die organisierten Indios kämpfen immer noch um die Macht im Land. Dieser Kreislauf an Spannungen droht sowohl das Land als auch die einheimische 'Revolution' zu zerstören. Kann Evo Morales den Traum vieler Menschen in Lateinamerika von einer sozialen Revolution und Gerechtigkeit überhaupt verwirklichen?
Der Film von Rodrigo Vasquez beschäftigt sich mit der Zerreißprobe im Land und wie diese von den Menschen wahrgenommen wird. 'Che Guevaras Erben und die Demokratie' von Rodrigo Vazquez ist Teil des internationalen Fernsehereignisses 'Demokratie - für alle?', an dem mehr als 30 Länder weltweit beteiligt waren.