Die Erlebnisse zweier schräger Vögel werden mit einem herrlich lakonischen Humor geschildert, der nie in Schadenfreude abrutscht. Was zunächst wie ein trübseliger Problemfilm daherkommt, ist der erfolgreichste Film aller Zeiten in Norwegen.
Die Erlebnisse zweier schräger Vögel werden mit einem herrlich lakonischen Humor geschildert, der nie in Schadenfreude abrutscht. Was zunächst wie ein trübseliger Problemfilm daherkommt, ist der erfolgreichste Film aller Zeiten in Norwegen.
Stab und Besetzung
Elling | Per Christian Ellefsen |
Kjell Bjarne | Sven Nordin |
Reidun Nordsletten | Marit Pia Jacobsen |
Frank Åsli | Jørgen Langhelle |
Alfons Jørgensen | Per Christensen |
Gunn | Hilde Olausson |
Hauger | Ola Otnes |
Johanne | Eli Anne Linnestad |
Cecilie Kornes | Cecilie A. Mosli |
Autor | Ingvar Ambjørnsen |
Regie | Petter Næss |
Drehbuch | Axel Hellstenius |
Kamera | Svein Krøvel |
Musik | Lars Lillo-Stenberg |
Recht gemütlich haben Elling (Per Christian Ellefsen) und Kjell (Sven Nordin) es sich in der psychiatrischen Anstalt eingerichtet, wo sie ein Zimmer teilen. Elling war zuvor von der Polizei in einem Schrank in der Wohnung seiner toten Mutter aufgestöbert worden, und Kjell kennt die Außenwelt nur vom Hörensagen, das heißt, durch Ellings fantasievolle Erzählungen. Als sie der gnadenlos fürsorgliche norwegische Sozialstaat zwingt, das heimelige Soziotop zu verlassen, und ihnen eine Wohnung samt betreuendem Sozialarbeiter mitten in Oslo spendiert, beginnt für die 'Jungs' das Abenteuer Alltag. Für den ängstlichen Elling bedeutet schon der Gang zum Telefon eine unerhörte Mutprobe - während Kjell anfängt, sich neben Essen auch für die schwangere Nachbarin Reidun (Marit Pia Jacobsen) zu interessieren. Elling fördert die Romanze nach Kräften, kann aber selbst bald nicht mehr vermeiden, die Wohnung zu verlassen und Expeditionen in den Supermarkt oder, Gipfel der Aufregung, in ein Restaurant zu unternehmen. Sind der Terror der Speisekarte und der Gang durchs Lokal zur Toilette erst einmal gemeistert, blüht Elling förmlich auf. Angespornt von seinen neuen Erfahrungen entdeckt der Kauz seine poetische Ader, versteckt Gedichte in Sauerkrautpackungen und lernt einen freundlichen Literaten mit Oldtimer kennen, der das seltsame Paar zu einem Ausflug ans Meer einlädt...
Nur von weitem erinnert das verrückte Duo an die ulkigen WG-Kumpel Walter Matthau und Jack Lemmon in 'Ein seltsames Paar'. Die literarische Vorlage des Films war der Roman 'Blutsbrüder', der dritte von vier 'Elling'-Büchern Ingvar Ambjørnsens, und Regisseur Petter Næss, der den Stoff zuvor als Theaterstück mit denselben Darstellern aufführte, charakterisiert seinen Film als 'eine Geschichte über meine eigenen Ängste und Phobien und den Versuch, die daraus resultierenden Blockaden zu durchbrechen'. Damit gelingt es dieser einzigartigen Komödie, sowohl Klamauk zu vermeiden als auch die Fallen eines sentimentalen 'Behindertenfilmes' zu umgehen.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 22.03.2023