Die Väter sind gekommen und gegangen, die schäbigen Verhältnisse sind geblieben. Corinna hofft immer noch, dass irgendwann der Richtige kommt. Solange begräbt sie ihr Elend im Suff. Die 14-jährige Becky muss derweil das Familienoberhaupt geben. Sie tut das gern, denn sie mag ihre kleinen Geschwister. Ihre beste Freundin Melanie (Carolyn Sophia Genzkow) hält die Kleinen für "nutzlose Hosenscheißer" und ist auch sonst das ganze Gegenteil von Becky. Während die von einer ersten, romantischen Liebe träumt, hat Melanie die Jungs schon fest im Griff und ist als "Zuckerbitch" die Königin im Kiez. Obwohl die beiden unterschiedlicher nicht sein könnten, halten sie fest zusammen, besonders wenn der Wind mal wieder etwas härter durch die Hochhauswelt bläst. Als Becky im Bus beim Schwarzfahren erwischt wird, rettet ein fremder Junge sie aus der Not. Becky kann es kaum glauben, so etwas hat noch nie jemand für sie getan. Mutig folgt sie seiner Spur und überschreitet zum ersten Mal die Grenzen ihres Kiezes, bis sie ihren Retter Bente (Max Hegewald) in einer ihr völlig fremden Welt wiederfindet: in einem Haus mit Garten und mit Eltern, die sonntags Apfelkuchen backen. Im ersten Moment scheint Bente von Beckys Auftauchen total überfordert zu sein. Er ist nämlich nicht gerade ein cooler Typ. Zurückgezogen lebt er mit Geckos und Muschelaminosäuren und anderem unverständlichem Zeug. Doch das stört Becky nicht. Im Gegenteil: Über beide bricht mit Macht die erste Liebe herein. Vor lauter Glück kommt Becky zu spät zur Sozialstation, wo sie ihre kleinen Geschwister abholen muss. Das Jugendamt droht, der überforderten Mutter, die Kleinen aus der Familie zu nehmen. Außerdem muss Becky mitansehen, wie ihre Freundin Melanie von der Hochhausclique fertig gemacht wird. Als sie Melanie helfen will, kommt es zwischen den beiden zum ersten Mal zu einem Riesenstreit. Als wäre das noch nicht genug, präsentiert Corinna auch noch Thomas (Frank Giering), der gerade bei Melanies Mutter rausgeflogen ist, als neues Familienoberhaupt. Auch bei Bente hängt der Haussegen schief: Seine Eltern sind von Becky alles andere als begeistert. Und dann wird Bente auch noch von der Hochhausclique verprügelt und soll ins Internat. Doch Bente und Becky geben nicht auf. Allen Widerständen zum Trotz kämpfen sie um ihr Glück. Leider spitzt die Situation sich weiter zu und ausgerechnet an Beckys Geburtstag kommt es zu einer Katastrophe.

Der Film von "Grimme"-Preisträgerin Aelrun Goette wurde 2009 beim "Festival des deutschen Kinos-Films" in Mainz mit dem Publikumspreis im Langfilmwettbewerb ausgezeichnet. Zuvor hatte er beim "14. Chemnitzer Filmfestival Schlingel" für Kinder und junges Publikum den "Förderpreis der DEFA-Stiftung" und er den "Fair-Play-Preis" erhalten.