• 04.10.2020
      13:45 Uhr
      Mackie Messer - Brechts Dreigroschenfilm Spielfilm Deutschland / Belgien 2018 | ONE
       

      Nach dem überragenden Welterfolg der "Dreigroschenoper" wollte das Kino den gefeierten Autor des Stücks für sich gewinnen. Doch Bertolt Brecht ist nicht bereit, nach den Regeln der Filmindustrie zu arbeiten. Seine Vorstellung vom "Dreigroschenfilm" ist radikal, kompromisslos und politisch. Er will eine völlig neue Art von Film machen und weiß, dass die Produktionsfirma sich niemals darauf einlassen wird. Ihr geht es nur um den Erfolg an der Kasse.
      Brecht sucht die öffentliche Auseinandersetzung und bringt die Produktionsfirma vor Gericht, um zu beweisen, dass die Geldinteressen sich gegen sein Recht als Autor durchsetzen.

      Sonntag, 04.10.20
      13:45 - 15:50 Uhr (125 Min.)
      125 Min.

      Nach dem überragenden Welterfolg der "Dreigroschenoper" wollte das Kino den gefeierten Autor des Stücks für sich gewinnen. Doch Bertolt Brecht ist nicht bereit, nach den Regeln der Filmindustrie zu arbeiten. Seine Vorstellung vom "Dreigroschenfilm" ist radikal, kompromisslos und politisch. Er will eine völlig neue Art von Film machen und weiß, dass die Produktionsfirma sich niemals darauf einlassen wird. Ihr geht es nur um den Erfolg an der Kasse.
      Brecht sucht die öffentliche Auseinandersetzung und bringt die Produktionsfirma vor Gericht, um zu beweisen, dass die Geldinteressen sich gegen sein Recht als Autor durchsetzen.

       

      Stab und Besetzung

      Brecht Lars Eidinger
      Maceath / Mackie Messer Tobias Moretti
      Carola Neher / Polly Hannah Herzsprung
      Peachum Joachim Król
      Kurt Weill Robert Stadlober
      Frau Peachum Claudia Michelsen
      Lotte Leya / Jenny Britta Hammelstein
      Helene Weigel Meike Droste
      Elisabeth Hauptmann Peri Baumeister
      Tiger Brown Christian Redl
      Regie Joachim A. Lang
      Komposition Walter Maier und Kurt Schwertsik
      Kamera David Slama
      Autor Joachim A. Lang

      Nach dem überragenden Welterfolg der "Dreigroschenoper" wollte das Kino den gefeierten Autor des Stücks für sich gewinnen. Doch Bertolt Brecht ist nicht bereit, nach den Regeln der Filmindustrie zu arbeiten. Seine Vorstellung vom "Dreigroschenfilm" ist radikal, kompromisslos und politisch. Er will eine völlig neue Art von Film machen und weiß, dass die Produktionsfirma sich niemals darauf einlassen wird. Ihr geht es nur um den Erfolg an der Kasse. Brecht sucht die öffentliche Auseinandersetzung und bringt die Produktionsfirma vor Gericht, um zu beweisen, dass die Geldinteressen sich gegen sein Recht als Autor durchsetzen. Wer kann diesen Prozess letztendlich gewinnen? Die Kunst oder die Unterhaltungsindustrie?

      Bertolt Brechts "Dreigroschenoper" wird nach ihrer Uraufführung 1928 das erfolgreichste Theaterstück der 1920er Jahre. Sie ist überall zu sehen - nur nicht im Kino. Brecht ist auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Mit seinem engsten Kreis feiert er den Erfolg: Neben Kurt Weill und Elisabeth Hauptmann gehören dazu auch seine Frau Helene, Weills Ehefrau Lotte und die gefeierte Schauspielerin Carola Neher. Das Angebot von Produzent Seymour Nebenzahl, die "Dreigroschenoper" zu verfilmen, lässt nicht lange auf sich warten. Doch Brecht hat nicht vor, das Stück eins zu eins für die Leinwand zu adaptieren. Er hat andere Vorstellungen, wie der Stoff als Film aussehen soll. Für den Produzenten Nebenzahl geht es nur darum, möglichst viel an dem Film zu verdienen. Er will den Menschen das geben, was sie gewohnt sind. Aber mit den Gewohnheiten zu brechen ist genau Brechts Absicht.

      Vor den Augen des Autors beginnt die Geschichte um den Kampf des Londoner Gangsters Macheath mit dem Kopf der Bettelmafia Peachum Form anzunehmen. Der Gangster, der auch unter dem Namen Mackie Messer bekannt ist, verliebt sich Hals über Kopf in Peachums schöne Tochter Polly. Dieser ist entsetzt, als er erfährt, in wen sich seine Tochter verliebt hat. Denn die Ehe mit seiner alkoholkranken Frau ist lieblos und Polly ist alles, was er hat.

      Es kommt zum Showdown in der Realität und im Film: Die Auseinandersetzung zwischen Peachum und Macheath eskaliert. Um Polly vor Macheath zu retten, schwärzt Peachum seinen ungeliebten Schwiegersohn bei der Polizei an. Doch Macheath pflegt eine enge Freundschaft zu Polizeichef Tiger Brown. Ist er vielleicht doch noch zu retten? Während in dem Film, den sich Brecht vorstellt, der Kampf um den Kopf von Macheath beginnt, zieht er selbst in den Kampf gegen die Filmfirma. Damit beginnt eine Inszenierung der ganz besonderen Art: eine Inszenierung der Wirklichkeit.

      "Mackie Messer - Brechts Dreigroschenfilm" erweckt Bertolt Brechts "Dreigroschenoper" auf der Leinwand zu neuem Leben. Der Spielfilm erzählt vor dem Hintergrund der späten 1920er Jahre die Geschichte von Brechts großem gescheiterten Traum, sein Werk nach seinen Vorstellungen zu verfilmen.

      Lars Eidinger spielt überzeugend den kritischen Dramaturgen und Schriftsteller Bertolt Brecht. An seiner Seite glänzen außerdem Tobias Moretti, Hannah Herzsprung, Claudia Michelsen und Joachim Król.

      Der Spielfilm wurde 2018 von der Deutschen Film- und Medienbewertung Wiesbaden mit dem Prädikat "besonders wertvoll" ausgezeichnet.

      12.04.2020 Das Erste

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      Sonntag, 04.10.20
      13:45 - 15:50 Uhr (125 Min.)
      125 Min.

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