• 15.11.2013
      06:30 Uhr
      Die wilden 70er Jahre Klassenkämpfe und Karrieren | ONE
       

      In den 70ern befand sich die Arbeitswelt im Umbruch. Ganze Industrien verschwanden und zahlreiche neue Berufe entstanden. War man bisher auf ein Arbeitsleben von der Lehre bis zur Rente eingestellt, so war es von nun an geprägt durch Brüche und individuelle Risiken, aber auch durch neue Chancen. Vor allem der Einzug des Computers revolutionierte die Arbeit in Büro und Fabrik.

      Freitag, 15.11.13
      06:30 - 07:15 Uhr (45 Min.)
      45 Min.
      Stereo

      In den 70ern befand sich die Arbeitswelt im Umbruch. Ganze Industrien verschwanden und zahlreiche neue Berufe entstanden. War man bisher auf ein Arbeitsleben von der Lehre bis zur Rente eingestellt, so war es von nun an geprägt durch Brüche und individuelle Risiken, aber auch durch neue Chancen. Vor allem der Einzug des Computers revolutionierte die Arbeit in Büro und Fabrik.

       

      Der saarländische Stahlarbeiter Hubert Kesternich begann mit 13 Jahren eine Lehre zum Bergmann und wechselte 1964 als Stahlarbeiter zur Völklinger Hütte. Doch Mitte der 70er Jahre kam es im Zuge der Stahlkrise zu ersten Entlassungen. Der Niedergang der Stahlindustrie war nicht mehr aufzuhalten.

      Dietmar Hopp legte in den 70ern den Grundstein für ein weltweit führendes IT-Unternehmen: die SAP in Walldorf. SAP setzte von Anfang an auf eine neue Unternehmenskultur: Teamarbeit, flache Hierarchien und einen kollegialen Umgang untereinander. Heute beschäftigt SAP weltweit fast 30.000 Mitarbeiter und erreicht einen Jahresumsatz von 7,5 Milliarden Euro.

      Auch Gerhard Rathgeb setzte sich für eine neue Unternehmenskultur ein. Nach seiner Lehre zum Industriekaufmann ließ er sich bei Daimler Benz in Untertürkheim zum Schlosser umschulen - aus politischen Gründen. Er wollte bei der kritischen 'Plakat-Gruppe' mitwirken, die sich für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Mitbestimmung der Arbeiter einsetzte.

      Anette Schaurer wollte eigentlich Schaufensterdekorateurin werden, aber davon riet ihr das Arbeitsamt ab, denn damals war das ein reiner Männerberuf. Sie machte notgedrungen eine Lehre zur Apothekenhelferin, die ihr nicht gefiel. Erst nach einer Ausbildung zur Datentypistin fand sie eine Anstellung, die ihren Vorstellungen entsprach.

      Mike Schmidt war Schlosser, aber im Allgäu gab es keine Arbeit für ihn. So entwickelte er mit seinen WG-Mitbewohnern die Idee, nicht nur gemeinsam zu leben, sondern sich auch die Arbeit in kollektiver Selbstverwaltung zu organisieren. Er gründete eine Landkommune, die spätere Schäfereigenossenschaft Finkenhof, die inzwischen ein gut funktionierender Betrieb mit steigendem Umsatz ist.

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      Freitag, 15.11.13
      06:30 - 07:15 Uhr (45 Min.)
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