• 30.10.2011
      22:10 Uhr
      Verliebt in die DDR Das traumhafte Leben des Ronald M. Schernikau | tagesschau24
       

      Der Film erzählt eine sehr persönliche und eindringliche deutsch-deutsche Geschichte: überraschend, sehr subtil, mit seltenem öffentlichen wie privaten Archivmaterial, mit Aussagen enger Freunde und von Kritikern dieses ganz besonderen Mannes.

      Sonntag, 30.10.11
      22:10 - 23:02 Uhr (52 Min.)
      52 Min.
      Stereo

      Der Film erzählt eine sehr persönliche und eindringliche deutsch-deutsche Geschichte: überraschend, sehr subtil, mit seltenem öffentlichen wie privaten Archivmaterial, mit Aussagen enger Freunde und von Kritikern dieses ganz besonderen Mannes.

       

      Stab und Besetzung

      Regie Claudia Müller

      Zeitgenossen nannten ihn einen "scharfsinnigen politischen Kopf", "stalinistischen Naivling", "hochbegabten Künstler", "gescheiterten Literaten", "Westler-Ostler", "Schöngeist" oder "arrogante Schwuchtel". Die Lebensgeschichte des jungen Schriftstellers Ronald M. Schernikau enthüllt eine dramatische und sehr widersprüchliche Ost-West-Biografie. Sie passt in kein Konzept und bedient keinen Trend. Schernikau war schwul und er war auch überzeugter Kommunist. Nur wenige Wochen vor dem Fall der Mauer siedelte er 1989 in die DDR über. Er war der letzte Bundesbürger, der in die sich auflösende DDR eingebürgert wurde. Schernikau hatte einen sehr ungewöhnlichen Lebenstraum: Er wollte Schriftsteller in der DDR mit einer Zweiraumwohnung in einer Trabantensiedlung werden. Kurz nachdem sich sein Traum erfüllt hatte, starb er mit nur 31 Jahren an AIDS.

      Ronald M. Schernikau hinterließ ein sperriges, sehr umfangreiches schriftstellerisches Werk. Nur drei seiner zahlreichen Texte wurden als Bücher veröffentlicht: das hoch gelobte Frühwerk "kleinstadtnovelle", mit dem er als sehr junger Mann in aller Munde war und als "enfant terrible" schon seine ersten Talkshow-Auftritte bestritt, "die tage in l.", in dem er seine Erfahrungen rund um sein Stipendium am Leipziger Literaturinstitut beschreibt, und erst acht Jahre nach seinem Tod sein Lebenswerk "legende".

      Filmemacherin Claudia Müller geht es in ihrem Porträt um die vielschichtige Beobachtung einer realen Existenz zwischen Ost und West, zwischen Off-Kultur und Hausbesetzerszene zweier deutscher Staaten, zwischen sozialistischem Realismus und Ostalgie.

      Durch die detaillierten Beschreibungen der Lebensumstände und des Lebensgefühls der 80er Jahre in Berlin wird der schillernde Mensch Schernikau lebendig.

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      Sonntag, 30.10.11
      22:10 - 23:02 Uhr (52 Min.)
      52 Min.
      Stereo

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