Carsten Pioch aus Köln ist einer von hunderten Spezialisten, die im oft herbstlich sturmumtosten Meer Präzisionsarbeit leisten müssen. Für den 38-jährigen Glasfaserfachmann ist es das größte Abenteuer seines Lebens. Im Rotterdamer Hafen hat er gelernt, sich unter Wasser aus einem abgestürzten Hubschrauber zu befreien. Und in Cuxhaven hat er einen Helikopter-Abseil-Kurs belegt. Denn wenn die Wellen zu hoch sind, kommt er nur aus der Luft auf seinen 90 Meter hohen Arbeitsplatz. Offshore-Arbeiten sind oft unkalkulierbar, darauf hat sich Reporter Stefan Quante ebenso wie die Betreiber des Windparks, ein Konsortium großer deutscher Energieerzeuger, einstellen müssen. Die Arbeiten gehen wetterbedingt nicht so schnell voran wie geplant. Teures Lehrgeld auf dem Weg in eine umweltfreundliche Zukunft mit über 20 deutschen Offshore-Windparks. Zur Zeit entstehen Pläne, wie sie mit den Windkraftanlagen der anderen Nordsee-Anrainerstaaten zu einem internationalen Netzwerk zusammenwachsen können. Kritisch beäugt werden die umfangreichen Arbeiten im Ökosystem Nordsee von einem Wissenschaftlerteam. Wird z. B. der Vogelflug zu den Rast- und Brutzonen im Wattenmeer gestört? Felix Jachmann, ein leidenschaftlicher Ornithologe, verbringt seine Tage auf einer Forschungsplattform in Sichtweite des Windparks. Er sucht den Horizont nach Vögeln ab und protokolliert jeden einzelnen - vom Zaunkönig bis zu den Trottellummen.