• 10.04.2010
      20:25 Uhr
      Die Wiederkehr der Suppenküchen Wie die Tafel-Bewegung den Hunger bekämpft - Das EinsExtra-Thema: Die Tafeln | tagesschau24
       

      In einem der reichsten Länder der Welt ist die Zahl der Menschen dramatisch gewachsen, die auf Essensspenden angewiesen sind. Die 'Tafeln' wollen helfen.

      Samstag, 10.04.10
      20:25 - 20:55 Uhr (30 Min.)
      30 Min.
      Geänderte Sendezeit!
      Stereo

      In einem der reichsten Länder der Welt ist die Zahl der Menschen dramatisch gewachsen, die auf Essensspenden angewiesen sind. Die 'Tafeln' wollen helfen.

       

      Es ist beschämend, aber eine Tatsache: In einem der reichsten Länder der Welt ist die Zahl der Menschen dramatisch gewachsen, die auf Essensspenden angewiesen sind. Was nach der Weimarer Republik und Zweitem Weltkrieg überwunden schien ist seit Ende der 90er Jahre ein nicht mehr zu übersehender Trend: Immer stärker breitet sich die Tafel-Bewegung in Deutschland aus. Auch im Saarland wächst die Zahl der Alleinstehenden und Familien, die sich hier für einen symbolischen Euro mit Lebensmitteln eindecken.
      Inzwischen gibt es bundesweit schon 720 Tafeln mit mehr als 1.700 Läden und Ausgabestellen. In den vergangenen zwei Jahren ist die Zahl der Kunden, die regelmäßig kommen, um 40% auf rund 700.000 angestiegen. Etwa ein Viertel davon sind Kinder und Jugendliche. Allein im Saarland gibt es bereits zehn Tafeln, und auch sie verzeichnen eine weiter steigende Nachfrage: in Dillingen, Homburg, Merzig, Neunkirchen, Quierschied, Saarbrücken, Saarlouis, St. Wendel, Völklingen und Wadern.

      Meist sind es ehrenamtliche Helfer, die Lebensmittel und Sachspenden einsammeln, verwalten und an Bedürftige ausgeben. Unter den Spendern sind örtliche Bäckereien, Metzgereien und Supermärkte, aber auch größere Unternehmen, die Fahrzeuge und Ausrüstung zur Verfügung stellen. Der Film begleitet die Ehrenamtlichen und die Kunden und zeigt den alltäglichen Kampf der Tafel-Mitarbeiter um Spenden, ihren Mut und ihre Hilfsbereitschaft bei der Arbeit. Er stellt aber auch kritische Fragen: Wie lebt es sich tatsächlich mit Hartz IV, wenn alle Rücklagen aufgebraucht sind? Und was ist an dem Vorwurf dran, dass manche Lebensmittelspende nicht nötig wäre, wenn die Betroffenen nicht so hohe Kosten für Handy und Zigaretten hätten?

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