Kaum ein Laie kannte den Münchner Bankenriesen HRE. Dabei war die Hypo Real Estate Bank 400 Mrd. Euro schwer, und damit genauso groß wie die US-Investmentbank "Lehman Brothers". Heute steht das Kürzel für Gier, Größenwahn und Inkompetenz.
Kaum ein Laie kannte den Münchner Bankenriesen HRE. Dabei war die Hypo Real Estate Bank 400 Mrd. Euro schwer, und damit genauso groß wie die US-Investmentbank "Lehman Brothers". Heute steht das Kürzel für Gier, Größenwahn und Inkompetenz.
Die HRE wurde zum teuersten Rettungsfall der Deutschen Wirtschaftsgeschichte. Mit knapp 100 Milliarden Euro bürgen jetzt Staat und Steuerzahler für ihre Schulden. Neue Dokumente belegen, dass der Vorstandsvorsitzende - entgegen dem Rat der Wirtschaftsprüfer - dubiose Milliardeneinkäufe forcierte. Zum ersten Mal äußert sich der höchste Bankenaufseher der Republik, Jochen Sanio, zu diesen Vorgängen in einem Film: "Wir haben nicht erkannt, was da an Milliarden im deutschen Bankensystem verschoben und von den Bankern eingekauft wurde". Den Rettern, die in einer Nacht- und Nebelaktion die HRE mit Staatshilfe vor der Pleite bewahrten, ging es nur noch um die eigene Haut. Auch die Bundesbank hatte Milliarden bei dem Pleiteunternehmen angelegt. Hubert Seipel begleitet in seinem Film alle Beteiligten: Bundestags-Abgeordnete, die über Monate im HRE-Untersuchungsausschuss versuchten, Licht in die dubiose Rettungsaktion zu bringen, Sanierer, Verhandler und Manager. Er kam an zahlreiche interne Unterlagen über die Hintergründe dieses einzigartigen Wirtschaftskrimis. Für seine Dokumentationen wurde er zuletzt mit dem "Deutschen Fernsehpreis" und dem "Adolf-Grimme-Preis" ausgezeichnet.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 21.03.2023