• 05.02.2010
      20:15 Uhr
      Immer auf der Flucht Illegal in Deutschland | tagesschau24
       

      Sebastian F. ist 21, als er seiner Mutter nach Deutschland folgt, um sein Glück zu versuchen. In Ecuador sah er keine Möglichkeit mehr, seine Frau und seinen einjährigen Sohn zu ernähren. Seinen Sohn hat er nun schon zwei Jahre nicht gesehen.

      Freitag, 05.02.10
      20:15 - 21:00 Uhr (45 Min.)
      45 Min.

      Sebastian F. ist 21, als er seiner Mutter nach Deutschland folgt, um sein Glück zu versuchen. In Ecuador sah er keine Möglichkeit mehr, seine Frau und seinen einjährigen Sohn zu ernähren. Seinen Sohn hat er nun schon zwei Jahre nicht gesehen.

       

      Anna C. ist eine 75-jährige Kurdin. Sie floh vor fast zehn Jahren aus der Türkei, vor der Armut und den Übergriffen türkischer Sicherheitskräfte. In Deutschland lebte sie jahrelang illegal. Versteckte sich bei ihren Kindern, die Asyl bekamen. Aus Angst vor der Polizei flüchtete sie von Woche zu Woche zum nächsten Sohn, zur nächsten Tochter.

      Zwei Beispiele von Menschen, die in Deutschland kein Recht besitzen, sich aufzuhalten - man bezeichnet sie als "Illegale".
      Wer kein Asyl erhält, dem bleibt meist nur ein Weg - die Illegalität, ein Leben ohne Rechte, ohne Schutz vor Ausbeutung. In ihrer Not wählen viele Menschen diesen Weg. Wissenschaftler sprechen von mindestens einer Million Illegalen in Deutschland, von acht Millionen in Europa. Trotz vieler Bemühungen in Europa einen gemeinsamen Weg zu finden, behandeln die Länder dieses Problem sehr unterschiedlich. Während Spanien oder Frankreich die Flüchtlinge in der Regel dulden, werden sie in Deutschland als Straftäter verfolgt - und abgeschoben. Allerdings reden Bürger und Politiker heute mehr und differenzierter über das Schicksal der Menschen ohne Pass und Papiere. Auch Gesetze werden oft humaner ausgelegt: Mehr Schulen nehmen die Kinder von Illegalen auf, mehr Ärzte wagen es, sie zu behandeln. Nach wie vor aber herrscht Angst vor Restriktionen.
      Filmautorin Alexia Späth zeigt neben den Schicksalen der Illegalen diese Verbesserungen. Es wird deutlich, dass Deutschland das Problem der Menschen, die illegal hier leben, nicht alleine lösen kann. Europa muss einen Ausgleich zwischen den Interessen der Flüchtlinge und ihrer Zielstaaten finden.

      In der Sendung spiegelt sich wider, dass es in den Kirchen und zwischen den Religionen lebendig, kontrovers, bewegt und sogar widersprüchlich zugehen darf, aber eben auch besinnlich, nachdenklich und fragend.

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      Freitag, 05.02.10
      20:15 - 21:00 Uhr (45 Min.)
      45 Min.

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