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Stab und Besetzung
Produktion | Tobias Jahn |
Redaktionelle Leitung | Clas Oliver Richter |
Redaktion | Christiane Justus |
Nicole Bölhoff |
Jeden Morgen muss sich Usha Bimkaran zur Arbeit zwingen. Sie ist zwar erst 34 Jahre alt, aber das Zuckerrohrschneiden fällt ihr körperlich schwer. Vor acht Jahren ließ sie sich die Gebärmutter entfernen, um ihre Periode zu stoppen. Denn, wenn Frauen wie Usha ihre Tage haben, bleiben sie zu Hause. Sehr zum Ärger ihrer Arbeitgeber. Die Operation hat 700 Euro gekostet. Soviel Geld hatte sie natürlich nicht. Ihr Chef hat ihr das Geld vorgestreckt. Sie musste die Summe abarbeiten. Und er hat auch noch Zinsen dafür verlangt, jeden Monat drei Prozent. Drei Jahre lang hat Usha den Betrag abgestottert. Usha Bimkaran ist nur eine von vielen Frauen, die sich auf die gefährliche Operation eingelassen haben. Frauenrechtlerinnen sind alarmiert, erhoffen sich Hilfe von den Behörden. Doch die Zuckerindustrie ist einer der Hauptwirtschaftszweige im indischen Bundesstaat Maharashtra. 250 Millionen Euro Steuern nimmt der Staat jedes Jahr von den Zuckerproduzenten ein. Entsprechend gering ist das Interesse der Behörden, Missstände aufzuklären. Zwar gab es eine Untersuchungskommission, doch die brachte keine Erkenntnisse. Usha Bimkaran leidet unter den Spätfolgen des Eingriffs. Sie hofft, dass wenigstens ihr Sohn seine zukünftige Frau einmal davon abhalten wird, sich die Gebärmutter herausnehmen zu lassen. Sie jedenfalls würde es nie wieder tun, sagt sie.
Neben dem Fichtelberg auf deutscher Seite liegt im Erzgebirge auf tschechischer Seite der Keilberg. Beide Regionen sind im Winter Skigebiete, aber auf der deutschen Seite sieht es völlig anders aus als auf der tschechischen: marode Liftanlagen und lange Warteschlangen davor. Ein neuer Sessellift wurde bereits vor sieben Jahren beantragt, genehmigt ist er bis heute nicht. Wegen Naturschutzrichtlinien. In Tschechien dagegen: moderne Wintersportanlagen, schon vier Monate nach Antrag wurde gebaut. Wie kann das sein mitten in der EU? ARD-Korrespondent Danko Handrick hat auf beiden Seiten nachgefragt und überraschende Antworten erhalten.
Das von der EU mitfinanzierte Auffanglager für Flüchtlinge in der libyschen Hauptstadt Tripolis ist in desolatem Zustand. Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) betreibt die Unterkunft und gibt zu, die Lage sei außer Kontrolle geraten. Es ist nicht länger in der Lage, minimale Sicherheitsstandards für die Flüchtlinge zu garantieren. Das bestätigt der UNHCR-Sprecher für Libyen, Charlie Yaxley, gegenüber NDR-Reportern. Flüchtlinge aus dem Camp berichten, dass viele Menschen dort an Krankheiten leiden und medizinisch schlecht versorgt werden. Es fehle in der sogenannten Gathering and Departure Facility (GDF) an Essen und einfachen Hygieneartikeln wie Seife. Das Lager wird in Kooperation mit der libyschen Regierung betrieben. Das mit EU-Geldern finanzierte Lager in Tripolis wurde im Dezember 2018 eröffnet und ist Teil eines EU-Deals mit dem Regime in Libyen. Ziel des Lagers war es, Flüchtlinge von dort aus auf geordnetem Weg nach Europa oder in ihre Herkunftsländer zu verteilen. EU und UNHCR hatten große Hoffnungen in das Lager gesteckt. Es sollte eine "Alternative" zu den libyschen Haftlagern sein, in denen Flüchtlinge nach übereinstimmenden Berichten regelmäßig gefoltert werden.
Auch die größte Insel der Welt ist spürbar vom Klimawandel betroffen. Auf Grönland ziehen sich die Gletscher immer mehr von der Küste zurück. Statt Eis zeigt sich Geröll und Stein. Aber manche Grönländer sehen darin auch etwas Positives. So könnten Fischer öfter auf das Meer rausfahren und die reichlich vorhandenen Bodenschätze wie etwa Öl, Gas oder Seltene Erden würden leichter zugänglich. Ein wichtiger Punkt im Hinblick auf die bisher große Abhängigkeit von der Fischerei. Schon jetzt boomt die Wirtschaft und vor allem die Hauptstadt Nuuk im Süden der Insel. Das könnte auch die von vielen ersehnte Unabhängigkeit näherbringen - wenn die Subventionen vom Mutterland Dänemark nicht mehr benötigt werden.
Morde an zwei Förstern in Rumänien zeigen die Brutalität der organisierten Holzdiebe. In den letzten fünf Jahren gab es offiziell über 650 gewalttätige Attacken. Das hat die rumänische Öffentlichkeit erschüttert. Doch die Behörden reagieren kaum.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 23.03.2023