• 19.05.2017
      00:30 Uhr
      Weltbilder Moderation: Julia-Niharika Sen | tagesschau24
       

      Themen:

      • Schweden: Notstand bei der schwedischen Polizei
      • Vatikan: Enthüllungen eines schwulen Priesters
      • Großbritannien: die Sorgen der EU-Ausländer
      • Afghanistan: erfolgreichstes TV-Format: Talentsuche "Afghan Star"

      Nacht von Donnerstag auf Freitag, 19.05.17
      00:30 - 01:00 Uhr (30 Min.)
      30 Min.

      Themen:

      • Schweden: Notstand bei der schwedischen Polizei
      • Vatikan: Enthüllungen eines schwulen Priesters
      • Großbritannien: die Sorgen der EU-Ausländer
      • Afghanistan: erfolgreichstes TV-Format: Talentsuche "Afghan Star"

       
      • Schweden: Notstand bei der schwedischen Polizei

      Bei der schwedischen Polizei herrscht Chaos. Vor knapp zwei Jahren wurde eine grundlegende Reform der Polizei beschlossen. Strukturen, die über Jahrzehnte Bestand hatten, wurden aufgegeben, um mehr Effizienz und mehr Flexibilität zu erreichen. Das Ergebnis ist katastrophal: Nur noch 14 Prozent aller Verbrechen wurden im Jahr 2015 aufgeklärt. Viele Polizisten kündigen frustriert, es fehlt an Nachwuchs. Und die schlechte Bezahlung macht den Job bei der Polizei noch unattraktiver. Gerade einmal 2.500 Euro brutto erhält ein Polizist in den ersten fünf Jahren. Die Reaktion des Innenministers: Er hat die Einstellungsvoraussetzungen kurzerhand abgesenkt. Die Sorge vor Terroranschlägen bindet weitere Ermittlungseinheiten, "einfache" Verbrechen wie Körperverletzungen oder Diebstähle werden inzwischen kaum noch untersucht. In den drei großen Städten Stockholm, Göteborg und Malmö grassiert die Bandenkriminalität, ohne dass die Polizei in der Lage ist, dieser Gewalttaten Herr zu werden. Aufs ganze Land gesehen müssen derzeit 473 Morde aufgeklärt werden, aber es fehlen dafür die Polizisten. Und in dünn besiedelten Regionen werden reihenweise Polizeiwachen geschlossen. Lokalpolitiker warnen vor den Folgen des Polizeinotstandes: "Die Menschen müssen sich sicher fühlen können, egal, wo man in Schweden lebt. Ansonsten wird das katastrophale Folgen haben, die Leute werden das Gesetz selbst in die Hand nehmen. So eine Gesellschaft wollen wir nicht", sagt ein Bürgermeister aus dem nordschwedischen Ragunda.

      • Vatikan: Enthüllungen eines schwulen Priesters

      Der polnische Priester Krzysztof Charamsa hat sich geoutet: Ich bin schwul und das ist auch gut so. Der polnische Theologe arbeitete 13 Jahre lang in der römischen Glaubenskongregation. Er verheimlichte seine Homosexualität und litt unter der Ablehnung durch die Kirche. Im Herbst 2015, während der letzten Synode, outete er sich medienwirksam in einem Restaurant, präsentierte seinen Lebensgefährten. Seine Familie in Polen hat seine Homosexualität akzeptiert, unterstützt ihn. In Rom hat er die längste Zeit gelebt, aus dem Vatikan gibt es nur Abneigung, als Priester darf er nicht mehr "arbeiten". Und das, obwohl Papst Franziskus einst über Homosexuelle sagte: "Wer bin ich, über sie zu urteilen?" Charamsa wirft dem Vatikan und der katholischen Kirche Verlogenheit vor. Ein Beitrag über einen, der nicht mehr gefangen sein wollte.

      • Großbritannien: die Sorgen der EU-Ausländer

      Der Austritt Großbritanniens aus der EU sorgt für Unruhe unter den mehr als drei Millionen EU-Ausländern auf der Insel. Vor dem Start der Brexit-Verhandlungen mit der EU will Premierministerin Theresa May keine Bleibegarantien aussprechen. Dies soll frühestens im Rahmen eines Abkommens geschehen, das auch die Rechte von Briten innerhalb der EU sicherstellt. So werden die EU-Bürger zur Verhandlungsmasse bei den Austrittverhandlungen mit der EU. Derzeit erwägt die Regierung, alle Personen abzuschieben, die nicht mehr arbeiten oder keine private Krankenversicherung haben. Anträge auf eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung in Großbritannien werden in letzter Zeit oft wegen kleiner Formfehler zurückgewiesen.

      • Afghanistan: erfolgreichstes TV-Format: Talentsuche "Afghan Star"

      "Afghan Star", die afghanische Version von "Deutschland sucht den Superstar", ist die erfolgreichste Sendung im Land. Soeben ist die zwölfte Staffel zu Ende gegangen. Mit einem spektakulären Ergebnis. Gewonnen hat erstmals ein Rapper, ein Friseur aus Mazar-i-Sharif. Zweite, und damit die bisher erfolgreichste Teilnehmerin überhaupt, wurde eine 16-Jährige aus einer Taliban-Hochburg. Das tränenselige Finale wurde dadurch perfekt, dass der Sieger seine Trophäe an die Zweitplatzierte abtrat. Als Geste zur Stärkung der Frauenrechte in Afghanistan. Gerade laufen übrigens die Vorbereitungen für die nächste Runde mit Vorausscheidungen in allen größeren afghanischen Stätten. Es gibt Tausende Bewerber.

      Wird geladen...
      Nacht von Donnerstag auf Freitag, 19.05.17
      00:30 - 01:00 Uhr (30 Min.)
      30 Min.

programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 29.03.2024